Star One - Victims Of The Modern Age

Review von des vom 24.11.2010 (6023 mal gelesen)
Star One - Victims Of The Modern Age Die AYREON-Saga ist abgeschlossen und wurde auch mit einer wertigen Compilation würdig abgeschlossen. Doch für AYREON Fans gibt es keinen Grund, Trauerflor zu tragen: nach AYREON wendet sich Arjen Lucassen wieder seinem STAR ONE Projekt zu und veröffentlicht mit "Victims Of The Modern Age" ein Album, welches wie schon beim Debüt mit einer Reihe Songs die sich an Science Fiction Klassiker anlehnen, ein loses Konzept verfolgt.

Schon beim Intro 'Down The Rabbit Hole' empfangen den Zuhörer vertraute Keyboard-Fanfaren-Klänge, die direkt von den letzten AYREON Alben stammen könnten. Auch einige der Songs wie das epische 'Earth That Was' hätten auf AYREON Platten gepasst. Aber doch ist einiges anders: Arjen Lucassen geht auf "Victims Of The Modern Age" etwas härter zugange (zwischendurch hört man sogar einen Grunzer), dazu sind die Songs etwas kompakter, auch wenn sie noch immer einen gehörigen Epik-Faktor aufweisen. Und schlussendlich gibt es nicht mehr diese Vielzahl an Sängern, die vor allem am letzten AYREON Werk schon zu einem Overflow geführt haben - wenn jeder Sänger nur ein paar Zeilen singt, kommt keiner mehr richtig zur Geltung. Daher kommen auf "Victims Of The Modern Age" wieder die selben Vokalisten zum Einsatz, die auch schon das STAR ONE Debüt "Space Metal" eingesungen haben. Trotz der sehr unterschiedlichen Stimmen harmonieren Russel Allen, Floor Jansen, Damien Wilson und Dan Swanö ungemein und ergänzen sich perfekt.

Kompositorisch ist "Victims Of The Modern Age" wie gesagt etwas kompakter, die Songs kommen gut auf den Punkt und weisen dennoch die für Lucassen typischen Trademarks Verspieltheit, Epik, Progressivität auf. Besonders sticht aus dieser Sammlung von SciFi Songs das Triple bestehend aus den Tracks 4 bis 6 hervor: 'Victim Of The Modern Age', welches nach einem Beginn mit einem Ohrwurm-Schunkel-Riff (welches einfach nicht mehr aus dem Schädel will) schlussendlich in einem dramatischen Finale mündet, ist der erste große Hinhörer. 'Human See, Human Do' ist als gerader Rocker für Lucassen relativ untypisch und erfrischend. Und das dramatisch-düstere '24 Hours' geht richtig unter die Haut. Besonders augenscheinlich ist die neu gewonnene Härte beim mit einem RAMMSTEIN-Riff ausgestatteten 'It's Alive, She's Alive, We're Alive' - aber keine Angst, auch bei diesem Song findet Lucassen im weiteren Verlauf noch zu gewohnter Epik.

Auf dem Gebiet von progressivem keyboardlastigen Metal stellt Arjen Lucassen noch immer den Benchmark und eine nie versiegende Quelle an Kreativität dar. Daher können alle Freunde des Genres und Fans der AYREON Platten bedenkenlos zugreifen, auch wenn es hier etwas straighter zugeht.

des

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Down The Rabbit Hole (1:20)
02. Digital Rain (6:23)
03. Earth That Was (6:08)
04. Victim Of The Modern Age (6:27)
05. Human See, Human Do (5:14)
06. 24 Hours (7:20)
07. Cassandra Complex (5:24)
08. It's Alive, She's Alive, We're Alive (5:07)
09. It All Ends Here (9:46)
Band Website: www.arjenlucassen.com
Medium: CD
Spieldauer: 53:09 Minuten
VÖ: 01.11.2010

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