Frozen Crown - War Hearts

Review von ReviewRalle vom 31.10.2024 (3684 mal gelesen)
Frozen Crown - War Hearts FROZEN CROWN treiben auch schon seit 2017 ihr Unwesen und waren in dieser Zeit alles andere als untätig. Ganze fünf Alben hat die Band in dieser Zeit veröffentlicht und das neuste Album "War Hearts" wollen wir uns heute einmal genauer ansehen. Die italienische Power Metal-Band ist seit dem letzten Album "Call Of The North" um ein weiteres Mitglied und somit zum Sextett angewachsen. Die gerade einmal 18-jährige Alessia Lanzone bringt jugendliche Leidenschaft und Energie in die Band und macht eine mehr als solide Figur an der dritten Gitarre.

Wer bei italienischem Power Metal direkt an RHAPSODY OF FIRE (und alle anderen RHAPSODYs) denken muss, wird hier möglicherweise überrascht werden. Die Band um Mastermind Federico Mondelli geht deutlich rifflastiger und härter zu Gange als es sämtliche Variationen von RHAPSODY in den letzten Jahren getan haben und ist dabei weniger theatralisch und cineastisch unterwegs. Das soll jetzt nicht heißen, dass es hier und da nicht auch mal theatralisch wird, das gehört zum klassischen Power Metal einfach dazu, aber solche Ausschweife, wie es die Landsmänner gerne machen, gibt es hier nicht.

FROZEN CROWN bestechen viel eher durch hervorragende Riffs, Licks und Gitarrensoli. Das galoppierende Schlagzeug überzeugt ebenfalls auf ganzer Albumlänge und lässt nichts missen. Von langen und pfeilschnellen Doublebass-Passagen über nicht weniger flotten Fills ist alles dabei, was das Power Metal-Herz sich wünscht. Über allem thront der ausdrucksstarke Gesang von Giada, sie hat eine markante Stimme und setzt dem Sound der Band damit einen eigenen Stempel auf. Einzelne Song-Highlights hervorzuheben ist gar nicht so einfach, da das Album über durchweg gutklassige Songs verfügt. Klar, das Rad wird hier nicht neu erfunden, ist aber, wenn man klassischen Power Metal so gut präsentiert, auch nicht notwendig. Das Songwriting der Italiener sitzt einfach, gerade die Refrains sind durch die Bank so derart catchy, dass man gefühlt nach einmal Hören mitsingen möchte. Auch die Qualität der Gitarrensoli sind über jeden Zweifel erhaben. Die Produktion verdient ebenfalls Lob, kommt die Musik schön druckvoll daher, ohne dabei zu glatt zu wirken. Besonders erfreut mich jedoch der Fakt, dass FROZEN CROWN den Metal in ihrem Power Metal wirklich ernst nehmen, das ist bei Female Fronted Power Metal-Bands ja leider nicht immer der Fall.

Zum Ende des Albums kommen jedoch noch einmal drei Songs, die den Rest in den Schatten stellen und das Album von einem einfach nur guten Power Metal zu einem sehr guten Power Metal anheben. Mit Federico hat die Band nämlich nicht nur einen genialen Keyboarder, Gitarristen und Songwriter, sondern auch noch einen guten Sänger an Bord. Seine Background-Vocals werden über das gesamte Album gut eingesetzt und runden die Songs angenehm ab, erreichen jedoch bei 'I Am The Wind' eine neue Klasse. Dieser Refrain ist der absolute Wahnsinn, Federicos und Giadas Stimmen ergänzen sich phänomenal und kreieren hier einen der besten Power Metal-Refrains der letzten Jahre.

Das kurze Interlude 'King Of The Sky' baut angenehme Stimmung auf und geht fließend in den letzten Song 'Ice Dragon' über und erzeugt so gemeinsam eine etwas über neunminütige Reise. Wer Theatralik sucht, wird hier fündig. Die Geschichte des Eisdrachen ist bis zum Ende packend und durchgängig sehr episch gehalten, ein Soundtrack eines solch mächtigen Fabelwesens mehr als würdig.

Auch 2024 gibt es für Power Metal-Fans keinen Weg an den Italienern vorbei, mit einer solchen Leistung hat sich die Band einen Platz in den vorderen Rängen der Power Metal-Bands auf jeden Fall verdient. Hut ab!

9/10

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. War Hearts
02. Steel And Gold
03. To Live To Die
04. Night Of The Wolf
05. On Silver Wings
06. Edge Of Reality
07. Bloodlines
08. I Am The Wind
09. King Of The Sky
10. Ice Dragon
Band Website: www.facebook.com/frozencrownofficial/
Medium: CD, LP
Spieldauer: 42:41 Minuten
VÖ: 18.10.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten