Fixation - More Subtle Than Death

Review von Rockmaster vom 30.10.2023 (7182 mal gelesen)
Fixation - More Subtle Than Death Fast habe ich schon vergessen, mit welchen anderen Bands ich FIXATION beim Konzert zum ersten Mal begegnet bin. Hundertprozentig passten sie mit ihrem Post-Metal nicht in das Line-up, aber sie durften ein eindrucksvolles Ausrufezeichen hinterlassen. Am Merchstand traf man dann die fünf fast noch jugendlich aussehenden und megasympathischen Norweger zu einem kleinen Plausch, und dazu wurde allen Interessierten eine exklusive Tour-EP geschenkt. Ein schöner Moment, an den man sich noch lange erinnern kann. Mit "More Subtle Than Death" legen sie nun ihren ersten Longplayer vor. Die vielfache Verwendung elektronischer Effekte und die häufigen Passagen, in denen die gesamte Band auf Anschlag gemixt wird, sind schon deutliche Anzeichen für ihre moderne Interpretation des Metal, bei denen viele in Würde ergraute Metalheads das Weite suchen könnten. Und doch fand ich schon die Aufnahmen auf der unbetitelten EP (darunter 'More Alive' und 'Stay Awake' vom aktuellen Album, außerdem 'Neurosis' und 'What We Have Done') stark und überzeugend. Auch auf "More Subtle Than Death" zeigen die Jungs vom Start weg ihre technischen Fertigkeiten, den Opener 'More Alive' kann man gut und gerne als Musterbeispiel für den Stil der Band hernehmen. Gitarren- (Martin Selen, Tobias Østerdal) und Rhythmusspiel (Martin Gravdal, Bass, Ola Dønnem, Drums) sind technisch auf hohem Niveau, die hineingemischten Keyboards übernehmen immer mal wieder die Melodieführung. Die markanten elektronischen Effekte bestimmen indes den Beginn von 'Stay Awake', das den modernen Stil später mit einem stadiontauglichen Rock-Refrain konterkariert. Einige Male erinnert das an Bands wie 30 SECONDS TO MARS (vor dem furchtbaren "Love Lust Faith + Dreams"), auch wenn Sänger Jonas Hansen noch nicht ganz die Ausdrucksstärke eines Jared Leto erreicht. Überhaupt merkt man schnell, dass sich FIXATION in kein stilistisches Korsett zwängen lassen, sie klingen absolut authentisch. Schön ist, dass Jonas gänzlich auf die häufig zum Stil gewählten, austauschbaren Shouts verzichtet und trotz der auch mal gewollt unterkühlten Intonation immer eine schöne Melodie findet. Eine Stärke, die die Band deutlich von anderen modernen Mitstreitern absetzt, ist die Intensität, die sie in ruhigen Passagen (überzeugend: 'Bleed' und 'Dystopia') rüberbringt.

Auf die Länge des gesamten Albums, muss ich gestehen, vermisse ich das ein oder andere schwere Riff oder den schlichten Rhythmus zum Headbangen (die ersten grauen Haare lassen schon länger grüßen). Aber FIXATION bringen eine starke Brise frischen Wind ins Genre und haben eine Klasse, bei der man noch mit weiteren starken Werken rechnen darf.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Impending Fallout (1:36)
02. More Alive (3:52)
03. Stay Awake (4:34)
04. Flat Earth (4:58)
05. Ignore The Disarray (3:58)
06. Bleed (5:35)
07. Claustrophobic (4:08)
08. Violent Tendencies (4:35)
09. Dystopia (5:36)
Band Website: www.fixationband.com
Medium: CD
Spieldauer: 38:51 Minuten
VÖ: 08.09.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten