Intranced - Muerte Y Metal | |
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Review von Rockmaster vom 22.06.2024 (11859 mal gelesen) | |
Nein, Heavy Metal ist allem Anschein nach und Gott sei Dank (oder wem auch immer man sein persönliches Bekenntnis widmet) einfach nicht totzukriegen. Und auch der traditionelle Metal, mit dem man irgendwann in den 90er-Jahren kaum mehr ein müdes Zucken aus den Nacken der Grunge-, Alternative und Nu Metal-Heads herauslocken konnte, erfreut sich seit einer erklecklichen Anzahl an Jahren einer Wiedergeburtswelle (Brahma sei Dank), die schier nicht abebben will. Das Karma der unzähligen Reinkarnationen ist ebenso vielfältig wie die Inspiration der Musiker. INTRANCED aus Los Angeles starten ihre Geburts(dreiviertel)stunde "Muerte Y Metal" ("Tod und Metal(l)") vielversprechend mit dem Opener 'Reyes De Las Tinieblas', dessen Opening-Riff zusammen mit einem kleinen Schlagzeug-Feuerwerk und dem ersten "Hey - heyhey-ooo" schön klassische Metal-Songwritingklischees zitiert. Schon in der Mitte des Songs machen sie aber auch einen klassischen Fehler, den sie leider einige Male wiederholen. Während Gitarrist Fili Bibiano ein etwas überlanges Gitarrensolo raushaut, als wolle er Xiuhtecuhtli beschwören, fallen Schlagzeuger Ben Richardson und Bassist Nico Straub in einen monotonen Rhythmus und austauschbare Tonfolgen, als würden sie mit Indra im Schlepptau und mit stampfenden Schritten den Feuerlöscher holen, um den Entstehungsbrand um das Gitarrenfeuerwerk gleich wieder unter Kontrolle zu bringen. Sänger James-Paul Luna ist mit solider Stimme zwar intonationstechnisch immer ein wenig am Limit oder darüber, aber das geht in Ordnung. Auch auf 'Fantasy' tappen INTRANCED wieder in die "Phantasieloser-Rhythmus-Falle" und verlieren fast meine Aufmerksamkeit. Dass es besser geht, beweisen sie gleich danach mit 'I Dunno Nothin'' und dem Titeltrack - mit denen sie aber gleich alle Gegner von übermäßig vielen "Woo-hoo"-Chorussen auf die Probe stellen. 'Entra La Tormenta' ("Der Sturm kommt herein") klingt trotz (viel zu harmlosem) Bestiengebrüll von Konserve eher nach einem Unwetterchen im Wasserglas, für das sich die Donnergötter aller Konfessionen schämen würden. Eine kleine Hörprobe von 'Black Sabbath', aufgenommen vor eben nur knapp 55 Jahren, zeugt davon, dass Unwetter auch aus den Lautsprecherboxen deutlich bedrohlicher klingen können. INTRANCED werden teils als die "heißesten Newcomer des tradtionellen Heavy Metals" gelobt. Das Potential haben sie schon, immer wieder gibt es Momente, in denen das Können der vier Musiker erkennbar ist, Melodien können sie auch, und die südamerikanischen Einflüsse (drei der Musiker haben mexikanischen bzw. argentinischen Hintergrund) sorgen auch für interessante Noten. Wenn jetzt Dionysos noch ein wenig mehr Leichtigkeit und Inspiration spendiert, dann dürfte es den Jungs auf dem nächsten Werk auch gelingen, nicht nur ihre Fans, sondern auch Hel zu überzeugen, dass Heavy Metal einfach nicht totzukriegen ist und hoffentlich nie im Musikarchiv von Walhalla eingemottet werden muss. "Muerte Y Metal" ist ein solider Beitrag zum Genre, der mich persönlich aber noch nicht restlos flasht. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Reyes De Las Tinieblas (3:53) 02. Switchblade (4:26) 03. Fantasy (4:19) 04. I Dunno Nothin' (3:40) 05. Muerte Y Metal (5:27) 06. Entra La Tormenta (1:01) 07. Lady Lightning (4:06) 08. Pulse (4:46) 09. Passionate Pretender (5:19) 10. See You On The Other Side (6:38) | Band Website: Medium: CD, LP, MC, Dig Spieldauer: 43:33 Minuten VÖ: 07.06.2024 |
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