Livebericht Fragments Of Unbecoming (mit Deadspawn und Epicedium) | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Ein Livebericht von Lord Fubbes aus Mainz (Hdj (Haus der Jugend)) - 17.09.2004 (18411 mal gelesen) | ||||||
EPICEDIUM, DEADSPAWN, FRAGMENTS OF UNBECOMING Schade eigentlich, daß es in Mainz so wenige Orte gibt, an denen man als Metalband auftreten kann und es dementsprechend relativ selten Konzerte gibt. Falls dann doch mal welche stattfinden, müssen natürlich zwei am selben Abend sein, denn im Caveau luden die Gotenmetaller DEMONIC SYMPHONY zum Tanz, während im Haus der Jugend Deathmetal angesagt war. Da ich die Symphoniker bereits des öfteren gesehen habe und außerdem im HdJ keiner was gegen Rucksackbier hat, fiel die Entscheidung leicht. Als ich für HdJ-Verhältnisse relativ spät um kurz vor zehn ankam, war die Hütte bereits ordentlich voll und das Konzert hat fancafégeseidank noch nicht begonnen, was mir noch ein Pläuschchen mit ungefähr zehn Millionen Bekannten ermöglicht, die's teilweise ziemlich unvermutet auch dorthin verschlagen hat. Pünktlich um zehn brettern EPICEDIUM dann los, und die vier Jungs verstehen ihr Handwerk. Superschnelles Death/Grindgehacke mit gelegentlichen Midtempomoshparts und das ganze veredelt mit einem Gegrunze, das an alte KATAKLYSM (Sorcery und allsowas) erinnert. Das ganze wurde dann auch allmählich vom anfangs noch sehr zurückhaltenden Publikum honoriert, indem erst vereinzelt, dann -spätestens bei dem CANNIBAL CORPSE-Cover, das eigentlich keiner spielen darf - in breiter Phalanx (naja, so breit wie's in dem Schlauch dort halt geht) gebangt wurde. Am Ende des Sets gab's folgerichtig auch lautstarke Rufe nach einer Zugabe, die auch bereitwillig gewährt wurde, sehr zum Leidwesen unserer Trommelnassbirne gab's aber weder 'Empty Tankard' noch 'Space Beer', sondern noch ein eigenes (obwohl der Sänger schon ein bißchen so aussieht wie Gerre in jungen Jahren). Als dann allerdings noch eine Zugabe gefordert wurde, kamen die Frankfurter mangels Repertoire in Verlegenheit, haben dann allerdings einfach ein Stück nochmal gespielt. Welches, vermag ich aufgrund der tollen Ansagen leider nicht zu sagen, denn die gingen ungefähr immer so: "Das nächste Stck heißt grunzbrabbelbraaöörrrg".
Dann waren die Lokalmatadoren DEADSPAWN an der Reihe, diese boten neben sehr tightem und flottem Death/Thrash auch eine Menge Spaß, woran Sänger Philip ebenso wie Gitarrist Guido nicht ganz unschuldig waren. Spaß hatte denn auch das Publikum, denn bereits beim ersten Stück 'The aim of Mankind' (welches auch auf dem demnächst hier zu besprechenden Demo befindlich ist) wurde gebangt und gemosht, was das Zeug hält. Für Auflockerung sorgten lustige Anstoßrituale zwischen Band und Publikum, saubescheuerte Ansagen ("Ihr kennt doch alle diesen Kaffee, Jacobs Meisterklasse oder so... Ach nee, Jacobs Krönung. Denn der nächste Song heißt 'Coronation'!") und den Anblick von Mr. Metalguido, der seine Riffs beim Spielen immer mitsingt und dabei die abenteuerlichsten Grimassen schneidet. Bemerkenswert auch seine "Washbär"-Gitarre. Bei aller Luschdischkeit: musikalisch gab's rein gar nichts auszusetzen, deswegen auch hier nach dem letzten Song Zugaberufe en masse. Aus Zeitgründen war leider nur ein Song drin, deswegen wurde das Publikum vor die Wahl "alt oder neu" gestellt, das sich dann mehrheitlich für neu entschied. Was dann gespielt wurde, war aber wohl doch noch allzu neu, denn bereits nach wenigen Takten hatte sich die Band dann aber so verhauen, daß es dann mit "Welcome total Death" doch was altes gab.
Nach einer kurzen Umbaupause durften dann FRAGMENTS OF UNBECOMING auf die Bühne, und angesichts der nicht vorhandenen Größe derselben kommt man nicht umhin zu bemerken, daß zwei Gitarristen nicht nur Vorteile mit sich bringen. Wahrscheinlich auch aus Platzgründen blieben die vier Musiker und ein Schlagzeuger (hehe) relativ ruhig und unspektakulär auf ihren Plätzen stehen, außer ein wenig Gebange war nicht viel mit Show. Musikalisch allerdings ging dafür die Post ab, eine gelungene Mischung aus klassischem Floridagebolze und modernem Schwedensound, grob gesagt also irgendwas zwischen BOLT THROWER, CANNIBAL CORPSE und AT THE GATES. Leider hatten sich die Reihen schon merklich gelichtet, aber die verbliebenen immer noch ca. 40 Nasen (für HdJ-Verhältnisse ganz ordentlich) feierten auch hier ganz ordentlich ab, auch wenn die Stimmung nicht mehr das Niveau von vorher erreichte.
Schlußendlich ein rundum sehr gelungener Konzertabend, bei dem auch die Bands ihren Spaß gehabt haben dürften, soundmäßig war dank Tonmensch Tobias Paldauf vom Mainzer Zentralstudio auch alles im grünen und meinereiner dank Rucksack- und Thekenbier langsam im blauen Bereich. Was will man mehr! Mehr Bilder übrigens auf der Internetseite von Tobias Paldauf, von dem auch die meisten hier verwendeten stammen. |
Alle Artikel