Karelia - Usual Tragedy

Review von HappyTarabas vom 23.02.2004 (9727 mal gelesen)
Karelia - Usual Tragedy Weiß hier jemand was „Karelia“ ist? Ich nicht, deswegen habe ich mal meinen guten, alten Freund Google gefragt. Nach deutschen Ergebnissen gesucht, bekam ich zur Antwort, dass es aus dem Handwerk stammt, eine Firma ist und es gibt auch ein Land, das sich Karelien nennt (Teilrepublik der russischen Föderation). Vermutlich aber wird KARELIA sich auf die gleichnamige Suite von Jean Sibelius beziehen.

Wie auch immer – KARELIA machen verdammt gute Musik. Schon 2000 hatte KARELIA den Wunsch, mal etwas neues zu machen. Eine Maxi und diverse Line-up-Veränderungen später, haben KARELIA es geschafft und im Jahre 2002 ein Studio gefunden, in dem sie ihre Ideen umsetzen konnten. Eine Weile später konnten Sie einen Plattenvertrag für ihr Debüt bei Drakkar / BMG ergattern.

Das Album ist eine düsteres, tragisches Konzeptwerk. Fröhliche Songs wird man hier vergeblich suchen, denn es geht in den zehn Liedern um das gesamte Leben eines Mannes. Dieser Mann hat die beiden Weltkriege miterlebt. In dem Ersten Weltkrieg ist er noch ein Kind und sein Vater stirbt vor seinen Augen. Im Zweiten Weltkrieg ist er selber Soldat und läuft zum Feind über, um seine große Liebe zu finden. Als sie stirbt flüchtet er sich in den Wahnsinn und kommt in ein kaltes Krankenzimmer. Dort ziehen die Jahre an ihm vorbei, bis er endlich seinen glücklichen Tod findet, der zu lange brauchte, um von selbst zu kommen. Er bleibt unbetrauert und niemand kann sich gar erinnern, dass er mal existierte.

Der Stimme von Matthieu Kleiber erinnert teilweise stark an Tobias Sammet (EDGUY) und Timo Kotipelto. Kleiber singt düster und getragen. Unterstützt wird er dabei von Chorsängern der bekannten Opéra du Rhin, was das Album sehr symphonisch und gotisch klingen lässt. Die Band hat klassische Elemente in das Album einfliessen lassen und obwohl das heutzutage eigentlich nichts Neues mehr ist, ist es bei KARELIA doch irgendwie etwas Anderes. Stellenweise klingt es wie Kirchenmusik, an anderer Stelle denkt man an Metal-Opern oder auch an Glen Danzig. Aber nichts wird dem so richtig gerecht. KARELIA kann man meiner Meinung nach einfach nicht in irgendeine Schublade stecken.

Am Besten trifft es das Zitat, was ich auf der offiziellen Seite der Band gefunden habe:

„Es ist kein Shakespeare-Drama oder eine traurige Oper... es ist nur eine „Gewöhnliche Tragödie“. Die Geschichte tausender Männer vergangener Tage und noch heute. Ein langsamer Niedergang in die Hölle mit einigen kurzlebigen Momenten der Freude.

So ist Karelia´s Musik: ein paar Zeichen der Hoffnung, verloren in dunklen und sorgenvollen Melodien.“

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
1. Intro
2. Letter for an angel
3. Torn dress
4. Usual tragedy
5. The deserter
6. Blind
7. Called up
8. Daddy's grave
9. My guilty absence
10. Slave of time
Band Website: www.karelia.fr.st
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 23.02.2004

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten