Livebericht Saxon (mit AC Angry und Godsized) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Osnabrück (Halle Gartlage) - 28.06.2013 (18765 mal gelesen) |
Wenn sich eine der dienstältesten NWOBHM-Bands auf den Weg macht um mit ihrem neuen Album "Sacrifice" im Gepäck die Welt zu betouren, dann darf Bleeding4Metal natürlich nicht fehlen. Also habe ich mich auf die Reise von Bielefeld nach Osnabrück begeben, um mir die Briten in der Halle Gartlage mal etwas genauer anzusehen. Okay, dazu muss ich sagen, dass ich jetzt nicht der absolute SAXON-Fan und Kenner bin. Klar, irgendwie stolpert man ja immer über diese Band aber bewusst live habe ich sie mir bisher noch nicht gegeben, hörte aber schon viel Gutes. Ich will euch zunächst mal die Halle Gartlage vorstellen. Es ist schon eine etwas merkwürdige Atmosphäre dort, da diese Halle hauptsächlich für Viehauktionen genutzt wird, was man mitunter auch ab und zu noch riechen kann. Die Halle an sich hat ein ungefähres Fassungsvermögen von 2000-3000 Plätzen würde ich jetzt mal grob schätzen. Es gibt den Stehplatz-Innenraum und Tribünen an der Seite, die ohne Aufpreis genutzt werden können. Die großen Fenster werden mit schwarzen Vorhängen verdeckt, durch die aber trotzdem noch etwas Tageslicht scheint und grad bei den ersten Bands noch nicht so richtige Konzertstimmung aufkommen lässt. Als ich dann gegen 19.30 Uhr die Halle betrete, spielt, gegen meine Erwartungen, noch eine dritte Band. GODSIZED nennen sich die vier Engländer und lassen sich am besten als eine Mischung, wie sie selber sagen, aus BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN und einem Schuss BLACK LABEL SOCIETY beschreiben. Leider habe ich zu wenig von der Band mitbekommen, als dass ich mir ein Urteil über die Live-Qualitäten bilden kann. Sorry, Jungs. Nächstes Mal. Aber eben erwähnen möchte ich noch, dass sie grad ihr erstes Album "Time" veröffentlicht haben, und es durchaus so klingt, als ob es sich lohnen würde, dort mal ein Ohr zu riskieren. Ich verbringe derweil die Zeit in der Vorhalle der Halle Gartlage, in die ein Bierwagen gefahren wurde (Bierpreise waren okay) und ein Grillimbiss seine Pforten geöffnet hat, um Bratwurst und Pommes zu verkaufen. Ich betrachte also das Publikum und bin doch erstaunt, wie unterschiedlich doch die Leute sind, die sich heute hier zusammengefunden haben. Von normalen Kuttenmetallern, über Männer, die ihre Ehefrauen mitschleppen, um ihnen noch mal zu zeigen, was für harte Kerle sie doch sind, bis hin zu kompletten Familien, die an diesem Freitag nichts Besseres zu tun haben, als den gemeinsamen Wochenendausflug hier zu einem Metal-Konzert zu verlegen. Nicht besonders erwähnenswert ist natürlich der Altersschnitt, der hier deutlich die 40 überschritten hat. Amüsiert schaue ich mich also um und bleibe natürlich auch am Merchstand stehen. T-Shirt-Preise von 20 Euro gehen klar, im Vergleich zu anderen Bands, die mittlerweile ja auch weitaus mehr verlangen. AC ANGRY begleiten SAXON auf dem europäischen Teil der Welttournee und starten als nächstes. Osnabrück ist die letzte Station dieses Packages und so bleibt es natürlich nicht aus, dass der Hauptact der Vorband mehrere kleine Streiche auf der Bühne spielt. Aber erst mal zu AC ANGRY. Die aus Saarbrücken stammende Band spielt dreckigen Rock gepaart mit etwas Metal. Ich muss zugeben, das war nicht meins. Also, über die Qualitäten auf der Bühne kann ich nicht meckern. Die Jungs haben Spaß auf der Bühne, tragen das Konzept des Rock 'n' Roll gut nach Außen und haben ihre Instrumente fest im Griff. Musikalisch ist es allerdings absolut nicht meins. Aber um noch mal auf die kleinen Streiche zurück zu kommen. Während des Sets kommt SAXON-Sänger Biff mit einem Besen auf die Bühne und fängt an zu fegen. Außerdem schraubt er ein Becken des Schlagzeugs ab und geht von der Bühne. Später regnet es dann noch, mittels einer Konfettikanone, einen ordentlichen Papierschnitzelregen auf die Bühne. Musikalisch war das einzige Highlight der Show leider nur die Coverversion von TURBONEGROs "Get It On". Ist zwar auch ein ziemlich ausgelutschter Song, war aber trotzdem schön ihn mal wieder zu hören. SAXON stehen nun als Letztes und natürlich als Hauptact auf dem Programm. Eine Band, die viele Höhen und Tiefen durchmachen musste und nie wirklich aus dem Schatten ihrer Landsmänner von IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST herauskam. Trotz alledem hat man sich immer wieder zusammengerauft und ein paar gute Alben aufgenommen. "Sacrifice" ist das mittlerweile 20. Album der Briten. Klar, dass dieses mit einer ausgedehnten Welttour promoted werden soll. Gegen 21 Uhr betreten dann die 5 Herren die Bühne, der mittlerweile fast ausverkauften Halle Gartlage. Sie starten gleich mit dem Titeltrack des neuen Albums. Was mich doch sehr gewundert hat, ist, dass sie mit 'Battalions Of Steel' an vierter Stelle und vor allem 'Crusader' an fünfter Stelle ihre stärksten Hits gleich am Anfang verbraten. Aber gut, warum auch nicht?! Die Band macht gleich von Anfang an einen positiven Eindruck, wirkte gut gelaunt, obwohl dies erst später am Abend noch deutlicher wurde. Sie brauchten wohl eine Zeit, um etwas aufzutauen. Auch wenn SAXON nicht mehr ganz so agil auf der Bühne rumturnen wie manch andere Band aus deren Generation, haben sie doch verdammt viel Ausstrahlung, allen voran Sänger Biff, der immer noch gut bei Stimme ist und das Publikum begeistern und animieren kann. Und als er dann auch noch eine Tour mit MOTÖRHEAD ankündigt, rastet das Publikum völlig aus. Hoffen wir, dass es Lemmy bis dahin wieder besser geht. Alles Gute von dieser Stelle aus. Zur Mitte des Sets legt Schlagzeuger Nigel ein wirklich beachtliches Solo hin. Gehört ja auch irgendwie zu einer richtigen Metal-Show. Dann gegen Ende der knapp 2-stündigen und 21 Songs umfassenden Show werden noch mal Hits, wie z. B. '747 (Strangers In The Night)', 'Wheels Of Steel', natürlich 'Denim And Leather' und 'Princess Of The Night' ausgepackt. Ich denke, mit diesen Songs wird ein zufriedenes Publikum nach Hause geschickt. Ich habe zumindest am Ende niemanden meckern hören und die Gesichter der meisten noch relativ nüchternen Fans zeichnete ein breites Grinsen. Was will man mehr?! Setlist SAXON: Procession (Intro) Sacrifice Wheels of Terror Power and The Glory Made In Belfast Battalions Of Steel Crusader Motorcycle Man I've Got To Rock (To Stay Alive) Night Of The Wolf Conquistador Drum Solo (Nigel Glocker) Solid Ball Of Rock Iron Wheels Stand Up And Fight Dallas 1 PM Guardians Of The Tomb 747 (Strangers In The Night) Strong Arm Of The Law Wheels Of Steel Encore: Denim And Leather Princess Of The Night |
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