Blazon Rite - Dulce Bellum Inexpertis

Review von Divine Victim vom 22.09.2020 (9731 mal gelesen)
Blazon Rite - Dulce Bellum Inexpertis Ein weiteres Mal kommt eine Epic Metal-Band aus den USA und diesmal ist der Neuling ein wirklicher Frischling. 2019 gegründet, liegt jetzt die Debüt-EP auf dem Tisch, welche in Eigenregie zwar bereits Ende März veröffentlicht wurde, aber nach großem Anklang im Underground nun nochmal von Gates of Hell Records neu aufgelegt wird.

Das gute Stück heißt "Dulce Bellum Inexpertis E.P." (zu Deutsch: süß scheint der Krieg den Unerfahrenen) und handelt von dem Werdegang eines Kriegers, der sich anfänglich einer irdischen Sache verschreibt, dann jedoch durch die Wildnis streunt und letztendlich zu einem von einem mysteriösen Halbgott kontrollierten König wird. Diese spannende Geschichte entstammt der Fantasie des Gitarristen und Hauptsongwriters James Kirn, der seine Leidenschaft für Dungeons & Dragons mit seiner Leidenschaft für kauzigen Hard Rock der 70er und Power Metal verknüpfen wollte. Innerhalb kürzester Zeit kamen die anderen Bandmitglieder dazu und sein Traum nahm Gestalt an. Mit Pierson Roe (Synthesizer und Bass), Ryan Haley (Drums) und Johnny Halladay (Gesang) hat man ein solides Line-up gefunden und kann nun richtig durchstarten ... nein Corona. Gerade ein Konzert konnte das Quartett abhalten, bevor es hieß: Quarantäne.

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Musikalisch erinnern die vier Lieder sehr an Bands der NWOTHM. Als ich zum ersten Mal Halladays Gesang gehört habe, musste ich sofort an die Finnen LEGIONNAIRE denken, eine dominante raue Stimme, die perfekt zu dem barbarischen Konzept der EP passt. Ein anderer Name, der mir in den Kopf geschossen ist, ist BROCAS HELM. Wie ihre Landsmänner verknüpfen BLAZON RITE eine sehr kauzige Epik mit einer gewissen Lässigkeit. Während die Gitarrenarbeit sehr melodisch ist, ist die Rhythmussektion sehr hämmernd, was leider sehr übertönt. Auch der Gesang hat an manchen Stellen Probleme, die Melodie zu verarbeiten, fügt sich alles in allem aber recht gut ein.

Obwohl die EP mit 'The Warriors Choice (Take Me Away)' sehr stark startet, nach einem langsamen und düsteren Synth-Intro geht es erst im Midtempo weiter, um dann richtig Fahrt aufzunehmen, lässt sie danach leider nach. Auf dem ersten Track passt alles sehr gut zusammen. Der Gesang ist sehr stark und übertragt die tolle Melodie der Gitarre sehr gut. Die Rhythmussektion unterstützt den Sound sehr treffend und hebt das ganze Songgerüst empor. Der Chorus ist packend und bietet einen guten Workout für unsere Nacken. Danach verliert die EP so ein bisschen den Drive. Man kann zwar gut mitwippen, hängen bleibt aber nicht viel und ergriffen werde ich auch nicht wirklich. 'Udug Hul (Summons You)' schließt die EP mit einer Mischung aus speedigen Riffs und atmosphärischen Synth-Middleparts dann nochmal ordentlich ab, das Level des Openers wird allerdings auch nicht erreicht.

Fazit: Mit dem Opener hat man bewiesen, was in einem steckt. Eine klasse Epic Metal-Nummer, die sich wirklich jeder mal anhören sollte. Danach verliert die EP allerdings etwas den Zug. Die tollen Gitarren und der solide Gesang stehen sich etwas im Weg und auch die Rhythmussektion wirkt teilweise etwas fehl am Platz. Für ein Debüt ist es absolut nicht schlecht und ich bin mir sicher: Wenn die Truppe sich auf ihre Stärken fokussiert und von dort aufbaut, wo sie mit dem Opener ein super Gerüst aufgestellt hat, wird man in den nächsten Jahren noch vieles von BLAZON RITE hören.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Warriors Choice (Take Me Away)
02. Diamond Daggyr
03. Into The Expanse (Solar Portals And Celestial Holes)
04. Udug Hul (Summons You)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 20:58 Minuten
VÖ: 25.09.2020

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