Interview mit Eero Sipilä von Battle Beast

Ein Interview von Elvis vom 09.05.2017 (31953 mal gelesen)
BATTLE BEAST-Bassist Eero nahm sich am Rande der Tour ein bisschen Zeit für uns und plauderte ein wenig über den Zustand von BATTLE BEAST 2017 und das neue Album. Viel Spaß dabei!

Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für das Interview nimmst. Ihr seid ja jetzt mitten in der Tour zu Eurem neuen Album "Bringer Of Pain", ein sehr starkes Album, wie ich finde, vor allem, wenn man bedenkt, unter welchen Umständen Ihr es rausgebracht habt. Wie läuft die Tour bislang aus Deiner Sicht? Ihr habt ja doch einen Großteil der Shows im ersten Teil jetzt hinter Euch?

Eero Sipilä: Danke! Die Tour läuft auf jeden Fall viel besser als unsere letzte Tour, denn in vielen Orten haben wir unsere Zuschaueranzahl verdoppeln oder sogar verdreifachen können. Das ist für uns auf jeden Fall eine faustdicke, schöne Überraschung. Das aktuelle Album scheint uns offenbar wirklich Glück für die Tour zu bringen, was vielleicht auch damit zusammenhängt, wie die Dinge nun mal mittlerweile sind.

Wenn ich es richtig im Gedächtnis habe, ist es Eure zweite Tour als Headliner, richtig?

Eero Sipilä: Ja, ganz richtig.

Ihr habt Euch aber auch ein gutes Gesamtpaket besorgt drumrum. MAJESTY sind ja in Deutschland auch recht beliebt und dürften daher auch noch mal den ein oder anderen Fan mitbringen.

Eero Sipilä: In Deutschland sind MAJESTY ziemlich bekannt, aber dafür in vielen anderen Ländern noch nicht. Für sie ist das eine gute Gelegenheit mit uns in Spanien, im UK oder Frankreich zu touren, wo sie bislang noch nicht oft unterwegs waren.

Ihr kennt Euch noch von vorher, wenn ich mich recht entsinne, oder?

Eero Sipilä: Ja, ich glaube, es war 2013, als wir schon mal mit ihnen unterwegs waren. Da waren wir gemeinsam mit POWERWOLF auf Tour. Die Idee kam von unserem Management, eine weitere Band mitzunehmen, die auch grade ein neues Album rausgebracht hat. Da das für beide Bands gute Promotion ist, machte das dann umso mehr Sinn.

Wie empfindest Du die Entstehung von "Bringer Of Pain" im Allgemeinen? War es aus Deiner Sicht ein schwieriges Album in der Produktion oder fiel Euch das doch leichter als man denken könnte?

Eero Sipilä: Nun ja, im Grunde war es beides zugleich. Klar, da war dieser bedeutsame Wechsel im Line-Up. Es brauchte schon einige Zeit, bis jeder sich sagte, wir können das durchziehen. Wir haben dann ein paar Demos eingespielt und irgendwie spürten dann alle, dass es doch gar kein Problem sein würde. Ich mag "Bringer Of Pain" wirklich sehr gern und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Einerseits bleiben wir im Grunde unserem bisherigen Sound treu, aber andererseits erkunden wir doch auch die ein oder andere neue Ecke. Ich bin echt sehr zufrieden damit, wie das Album am Ende geworden ist.

Also war es im Ergebnis diesmal wirklich ein Album, an dem die komplette Band beteiligt war?

Eero Sipilä: Ja, das war tatsächlich so. Das Writing haben zu einem großen Teil Janne und Juuso übernommen, die beiden Brüder, die wir mittlerweile dabeihaben. Aber alle anderen Bandmitglieder haben auch ihren eigenen Teil beigetragen. Es war schon eine neue, aber gute Erfahrung, unsere gesammelte Kreativität einbringen zu können.

Ich finde es schon echt faszinierend, dass vor seinem Abgang Anton wirklich das komplette Songwriting gemacht hat, und das Album, was Ihr dann gemeinsam ohne ihn aufnehmt, klingt am Ende wirklich nur wie BATTLE BEAST. Das ist schon eine enorme Leistung, finde ich. Wenn IRON MAIDEN plötzlich ohne Steve Harris auskommen müssten oder MANOWAR ohne Joey DeMaio, ich glaube nicht, dass es dann genauso laufen würde - das ist schon echt erstaunlich.

Eero Sipilä: Na ja, vorher hatten wir ja auch gar keine Gelegenheit Songs zu schreiben. Daher hatten wir schon alle unsere Ideen, was wir tun könnten.

Denkst Du, Eure Richtung hat sich dadurch ein bisschen verschoben im Vergleich zu vorher?

Eero Sipilä: Ein wenig bestimmt, ja. Musikalisch ist das wirklich schwer zu beschreiben. Ich glaube allerdings, dass keines unserer Alben wie das andere klingt. Unser erstes Album klang zum Beispiel sehr retro, finde ich. Beim zweiten Album waren wir eher im Bereich traditionellen Metals unterwegs. "Unholy Saviour" ist ein bisschen mehr Power Metal mit vielen Blastbeats. "Bringer Of Pain" wiederum hat tausend verschiedene Einflüsse, da ist jeder Song anders als der andere.

Richtig, da gibt es schon wirklich viel Abwechslung diesmal. Grade auch bei Eurem letzten Album und nun ebenso merkt man, dass der ein oder andere Song doch auch einen gewissen Pop-Appeal hat. 'Touch In The Night' auf "Unholy Saviour" liebe ich zum Beispiel.

Eero Sipilä: 'Dancing With The Beast' geht diesmal ja auch in diese Richtung (lacht).

Wie kam es dazu?

Eero Sipilä: Na ja, Janne schrieb den Song und wir fragten uns schon, ob wir das ernsthaft tun sollten. Trotzdem war jeder der Meinung, dass es ein guter Song ist und wir haben auch keine Angst davor, mal jemanden mit so was anzupissen. Man muss auch mal was anderes machen und mir ist klar, dass es kein typischer Metal-Song ist, den viele Bands niemals aufnehmen würden. Es ist gut, Abwechslung auf dem Album zu haben und ich will ja selbst auch nicht praktisch ein und denselben Song elfmal auf einer Platte hören. Das macht einfach Spaß, so was da drauf zu haben.

Für mich klingt das auch so, als ob Ihr dabei Spaß habt. Sich nicht um anderer Leute Meinung zu scheren ist eh cool.

Eero Sipilä: Wahre Metalheads werden natürlich sagen, dass sie so was hassen. Das geht uns aber am Arsch vorbei, man muss auch mal einen Spaß aushalten, finde ich.

Ich denke, der seit dem Debütalbum stetig wachsende Erfolg zeigt Euch auch ziemlich deutlich, dass Euer Weg nicht der falsche Weg sein kann. Hast Du von den neuen Songs einen besonderen Favoriten, grade live?

Eero Sipilä: Das ist echt schwer zu sagen und hängt auch bisschen vom Tag ab. Bei Liveshows funktioniert z. B. 'Bastard Son Of Odin' sehr gut, aber ich kann Dir trotzdem nicht sagen, ob das mein Favorit ist. Der geht live vermutlich am meisten ab.

Der Song wurde auch ein bisschen mit Blick auf Konzerte geschrieben, oder?

Eero Sipilä: Na ja, ein besonders ernsthafter Song ist das sicherlich nicht, der Text ist schon ziemlich cheesy. Der galoppierende Beat ist halt live klasse.

Ich finde gut, dass Ihr auch kein Problem damit habt, auf eine leicht selbstironische Weise mit Klischees zu spielen. Hast Du von Anfang an gedacht, dass BATTLE BEAST so gut laufen würde?

Eero Sipilä: Schon irgendwie, ja. Natürlich würde ich nicht in einer Band spielen, wenn ich nicht der Meinung wäre, dass sie auch Erfolg haben könnte. Allzu weit in die Zukunft hab ich dabei aber nie geplant. Da ging es erst mal darum, Shows zu bekommen und natürlich einen Plattenvertrag. Jetzt sind wir an diesem Punkt, also warten wir mal ab, was als Nächstes kommt.

Direkt mit dem Debüt bei Nuclear Blast unterzukommen heißt ja schon was. Ich muss aber auch zugeben, dass ich BATTLE BEAST schon seit dem ersten Album kenne und gleich das Gefühl hatte, dass Ihr keine 08/15 Band seid. Du wirst ja selbst wissen, wie viele Alben jeden Monat erscheinen und wie viel davon wirklich auch völlige Durchschnittsware ist. Ich finde daher schön, wenn das auch andere so sehen und Ihr entsprechend Erfolg habt. Kannst Du mir sagen, was bislang so Deine beste Erfahrung mit BATTLE BEAST war?

Eero Sipilä: Das ist nicht leicht zu beantworten. In den letzten acht Jahren war das meiste, was ich getan habe, entweder mit der Band oder hatte damit zu tun. Da was konkret rauszupicken ist schwer. Es ist auf jeden Fall ein tolles Gefühl, jetzt als Headliner unterwegs zu sein und für sich allein stehen zu können. Das ist definitiv was Besonderes.

Gab's da eine Show, die für Dich irgendwie rausgeragt hat?

Eero Sipilä: Hm, unsere letzte Show in Helsinki war ziemlich besonders, auch weil wir fast alle dorther kommen. Anfangs spielten wir da in einem kleinen Club mit knapp 300 Leuten und diesmal haben wir einen dreimal so großen Club ausverkauft. Und dazu muss man noch sagen, dass am gleichen Tag SABATON und ACCEPT gespielt haben, was ja doch ziemlich Konkurrenz darstellt. Dabei dann noch die ganze Familie und Freunde dort zu haben, das fühlte sich schon besonders an und gab mir das Gefühl, dass wir wirklich schon was erreicht und unser Publikum gefunden haben.

Ich finde lustig, dass Du das grade sagst, weil ich kürzlich noch ein Interview mit Mr. Lordi gelesen habe, der ja auch aus Finnland stammt und ziemlich Erfolg hatte in den letzten zehn Jahren. Er meinte, dass in Finnland grade Metal gar nicht mehr so das große Ding sei, sondern es vielmehr dominiert würde von Rap und Hip-Hop. Würdest Du das bestätigen?

Eero Sipilä: Ja, da hat er schon recht. Ein paar Rapper und Hip-Hop-Künstler sind in Finnland richtig, richtig groß. Klar, CHILDREN OF BODOM oder NIGHTWISH sind natürlich immer noch groß. Für kleinere oder jüngere Bands ist es dagegen schon nicht leicht. Da gibt es echt tolle Musiker, die aber zu nichts kommen. Metal ist eben nicht so angesagt grade und die Labels tun sich deswegen schwer, Bands unter Vertrag zu nehmen. Es ist grade halt so, wie es ist. Da hat Mr. Lordi keinesfalls was Falsches gesagt.

Kannst Du Dir erklären, warum trotzdem doch überproportional viele Metalbands aus Finnland kommen? Man kennt Euer Land ja musikalisch nicht grade für Hip-Hop.

Eero Sipilä: Da hat sich wohl eine gewisse Kultur in den letzten zwei Jahrzehnten gebildet, seit z. B. Bands wie AMORPHIS oder SENTENCED etwa in Deutschland anfingen zu touren. Da haben sich gewisse Strukturen und Netzwerke gebildet, wir haben deswegen etwa auch gute Manager, Agenturen und Labels. Klar, es gibt halt auch wirklich viele Bands. Vielleicht greift man in Finnland gern zur Gitarre.

Vielleicht liegt's auch am Wetter.

Eero Sipilä: (lacht) Das sagt irgendwie jeder, wir wären deswegen trauriger.

Nein, Ihr seid ja keine Norweger. Ok, dann würdet Ihr wohl Black Metal machen. Und Euch schwarz-weiß anmalen. Aber nicht wie KISS.

Eero Sipilä: Ja, schon anders (lacht).

Angesichts der Umstände, die man im Musikbereich heute so hat, ist das erfolgstechnisch alles immer noch bemerkenswert. Wie viele Alben kann man heute schon noch absetzen?

Eero Sipilä: Nicht übertrieben viele jedenfalls.

Viele Bands müssen ja deswegen viel mehr touren und schauen, dass der Merchandise-Verkauf läuft.

Eero Sipilä: Diese Problematik haben wir in Finnland schon immer. Es gibt ja kein großes Label, was sich vornehmen kann, diese Band mache ich jetzt groß und pumpe da mal eben zehn Millionen Euro rein. Deswegen sind die finnischen Bands ja z. B. auch alle gern nach Deutschland gegangen, um dort mit Touren bekannt zu werden. Da muss man sich Schritt für Schritt vorarbeiten.

Eine der erfolgreichsten jüngeren Metalbands sind ja mittlerweile SABATON. Die Jungs sind ja sehr hingebungsvoll, was ihren Job angeht und haben deswegen ja damals auch gleich vier Mitglieder rausgekegelt, weil diese mehr Zeit daheim und mit der Familie verbringen wollten. Wie stressig ist es auch Deiner Sicht, heute in einer Metalband zu sein, die immer erfolgreicher wird?

Eero Sipilä: Das ist nicht leicht zu beantworten. Wenn Du bei einer Band einsteigst, weißt Du ja in gewisser Weise schon, worauf Du Dich einlässt. Wenn die Band keinen Erfolg hat, passiert ja nicht viel. Wenn Du allerdings Erfolg hast, verbringst Du schon viel Zeit weg von zuhause. Dafür muss man viele Sachen aufgeben, wie z. B. einen normalen Job und das Familienleben muss auch zurückstehen. Klar ist das auf eine gewisse Weise stressig. Allerdings ist man auch sein eigener Boss und für sich selbst verantwortlich. Klar, keiner kann Dich rauswerfen, aber Du musst auch mit viel Mist umgehen lernen.

Du würdest also sagen, Du genießt es dennoch?

Eero Sipilä: Definitiv, auch wenn es manchmal hart ist. Es ist manchmal nicht schön, vier Wochen von zuhause weg zu sein und irgendwann ist jeder dann auch mal müde oder krank. Das stinkt dann natürlich, aber wenn Du dann wieder eine Show spielst, ist das alles weggeblasen.

Über einen gewissen Pop-Appeal haben wir ja schon gesprochen. Ich will jetzt nicht so weit gehen zu fragen, wie Ihr es - so wie LORDI etwa - mit dem Eurovision Song Contest halten würdet. Aber wie gut kannst Du Dir BATTLE BEAST etwa in einem etwas stärkeren Mainstream-Rahmen vorstellen?

Eero Sipilä: Vielleicht wenn der Mainstream zu uns kommt (lacht). Die Trends sind teils so seltsam, ich glaube, wenn Du versuchst, eine Platte zu machen, die zehn Millionen Exemplare verkaufen wird, fliegst Du fast immer auf die Schnauze. Für uns wird es aber definitiv keinen Eurovision Song Contest geben, nein danke.

Nicht mal, wenn sie ganz lieb fragen würden?

Eero Sipilä: Na ja, dann vielleicht (lacht).

LORDI haben ja auch nicht nur meiner Meinung nach damals gewonnen, weil sie den besten Song hatten, nicht wegen der Kostüme oder den Masken. Das war einfach der beste Song des Abends.

Eero Sipilä: Stimmt, der ragte schon heraus.

Hast Du ein besonderes Ziel, was Du ansonsten mit BATTLE BEAST gerne erreichen würdest? So was wie, ich würde gerne mal an einem berühmten Ort oder einer berühmten Location spielen?

Eero Sipilä: Nichts in dieser Richtung. Es mag flach klingen, aber ich wünsche mir vor allem, dass wir so viel Erfolg haben, um alle ein sicheres Einkommen zu generieren, so dass man nicht bei jeder Tour noch Sorgen haben muss, ob man am Ende seine Rechnungen alle bezahlen kann. Mag einfältig klingen, aber immerhin sind wir da schon auf einem guten Weg.

Das ist doch nur ein realistischer Wunsch. Wir leben ja noch in einem Zeitalter, wo viele Rock- und Metal-Dinosaurier noch unter uns weilen. IRON MAIDEN gehen auf die 60 zu, MANOWAR hören in einem vergleichbaren Alter bald auf, KISS sind sogar schon Mitte 60. BLACK SABBATH haben kürzlich aufgehört, AEROSMITH gehen auf eine Farewell-Tour. Vielleicht werden auch die ROLLING STONES irgendwann mal aufhören. Die ganzen Festivals buchen immer noch am liebsten die großen Namen von früher als Headliner. Was denkst Du, wie wird all das in zehn Jahren aussehen?

Eero Sipilä: So groß z. B. wie IRON MAIDEN zu werden, wird heutzutage kaum noch möglich sein. MTV und Co. gibt es ja nicht mehr als Promotion-Kanal. Klar, SABATON sind wirklich schon eine große Band, aber natürlich immer noch weit abgeschlagen zu den großen Alten. IRON MAIDEN haben etwa eine ganze Generation geprägt. Ich weiß es wirklich nicht. Das fragt sich irgendwie jeder, ob wir in zehn Jahren noch Headliner haben werden. Das wird sicherlich spannend werden. Vielleicht leben wir dann ja noch und können das miterleben (lacht). So wie die ROLLING STONES und SCORPIONS.

Guter Punkt.

Eero Sipilä: Neuerdings hat man ja so Sachen wie die DIO-Hologramm-Show. So was finde ich respektlos, ich meine, der Mann ist doch tot! Lasst ihn doch auch einfach tot sein.

Da weiß ich auch nicht, was ich davon halten soll. Die Idee verstehe ich, aber soll das die Zukunft sein?

Eero Sipilä: Schau Dir doch nur mal an, wie es jetzt mit MOTÖRHEAD aussieht. Die sind nun mal wegen Lemmys Tod nicht mehr da, jetzt sieht man überall MOTÖRHEAD-Shirts, Flaggen, etc. - da geht es doch nur ums Geld.

Es ist schon bezeichnend, dass man heute bei H & M Shirts von MÖTLEY CRÜE, MOTÖRHEAD oder IRON MAIDEN kaufen kann.

Eero Sipilä: Ja, ich finde das echt ätzend.

Denkst Du, es gibt heute auch Vorteile im Vergleich zu früher?

Eero Sipilä: Ja und nein. Du hast definitiv mehr Musik als früher, dafür muss aber jeder irgendwie ums Überleben kämpfen.

Einerseits ist es viel einfacher, seine Musik an die Leute zu bringen, andererseits kann man damit kaum noch Geld verdienen.

Eero Sipilä: Ja, da es so viel Musik gibt, scheren sich viele erst gar nicht mehr drum. Viele haben daher den Respekt vor der Musik verloren und dafür auch etwas zu bezahlen. Das ist traurig.

Immerhin kommt Vinyl wieder zurück.

Eero Sipilä: Die Leute wollen halt doch eine coole Verpackung haben.

Das ist aber ein ziemliches Metal-Ding.

Eero Sipilä: Ja, ich hab sogar gelesen, dass etwa in Finnland ca. 50% der physischen Plattenverkäufe aus dem Metalbereich stammen.

Das glaube ich sogar, Metal-Fans sind recht loyal und wollen gerne ein schönes Paket und was zum Anfassen.

Eero Sipilä: Ja, und sie sind auch eher Album-orientiert. Metal-Fans sammeln schon gern.

Was steht bei Euch für den Rest des Jahres auf dem Programm?

Eero Sipilä: Nach dem Europa-Teil hier machen wir eine anderthalbe Woche Pause, danach sind wir mit SABATON und LEAVES EYES in den USA unterwegs. Im Sommer stehen natürlich die Festivals an und im Herbst gehen wir, glaube ich, nach Japan. Dieses Jahr werden wir jedenfalls ausgiebig touren, ich glaube fast 150 Shows sind geplant.

Da seid Ihr ja gut ausgelastet bis zum Jahresende. Auch wenn die Frage früh kommt, was denkst Du, wann kommt Euer nächstes Album raus?

Eero Sipilä: Zwei Jahre, den Rhythmus haben wir bislang immer gehabt.

Schreibt Ihr erst nach der Tour oder sammelt Ihr auch währenddessen Ideen?

Eero Sipilä: Beides. Das meiste machen wir schon nach dem Tour, aber auf Tour kommen uns natürlich auch mal Ideen und die müssen wir dann festhalten. So viel sind wir dann ja nun mal nicht zuhause.

Glaubst Du, es ist irgendwie leichter, wenn man so viel Zeit gemeinsam verbringt?

Eero Sipilä: Schwer zu sagen, man muss sich ja zwangsläufig an die anderen Leute gewöhnen.

Gibt es eine Frage, die Du gern mal gestellt bekämst?

Eero Sipilä: Schwer zu sagen ...

Ich komme drauf, weil ich kürzlich mal von einer mittelgroßen Band im Interview gelesen habe, dass man sich als junge Band noch über jedes Interview freut, aber irgendwann würde das Ganze echt zur Pflichtaufgabe, die unheimlich nervig sein könnte. Kannst Du das nachvollziehen?

Eero Sipilä: Das kommt echt drauf an. Manchmal bekommt man viele Interviews für Webzines per Mail, die dann in Erstklässler-Englisch sind: "Ihr habt ein neues Album rausgebracht. Erzähl mal was darüber." - Nun ja, es dauert eine dreiviertel Stunde, heißt soundso, solche Fragen eben. Das kann dann schon ermüden, wenn es immer diese Fragen sind.

Ich verstehe manches, weil's auch mal schwierig sein kann, grade bei E-Mail-Interviews. Da kann man natürlich gar nicht reagieren.

Eero Sipilä: Man spürt halt schon, wenn es reine Standard-Fragen sind.

Ok, und damit es hier und heute dann gar nicht so weit kommt, da wir auch am Ende unserer Zeit angekommen sind: vielen Dank für das Interview und ich wünsche Dir eine tolle Show heute!

Eero Sipilä: Danke, und die besten Grüße an Eure Leser! Wir sehen uns auf Tour!

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