Interview mit Terry von Obituary

Ein Interview von Eddieson vom 27.03.2017 (21083 mal gelesen)
OBITUARY befinden sich zwar gerade auf Tour mit KREATOR durch die Vereinigten Staaten, dennoch nahm sich Bassist Terry Butler kurz Zeit, um mit mir über die Band zu sprechen. Natürlich muss er auch über den aktuellen Stand aus dem Hause MASSACRE berichten.

Hi Terry! Ihr seid momentan mit KREATOR unterwegs in Amerika. Vielen Dank, dass du dir da kurz Zeit nimmst. Wie läuft die Tour?

Terry: Hi Jan! Die Tour läuft sehr gut. Die Fans und Leute sind absoluter und Wahnsinn und KREATOR, HORRENDOUS und MIDNIGHT sind großartige Bands und Leute.

Das neue Album ist wieder ein absoluter Killer geworden. Wie unterschiedlich sind "Inked In Blood" und "Obituary" deiner Meinung nach und gab es Unterschiede bei den Aufnahmen der beiden Alben?

Terry: Erst mal vielen Dank! Die Aufnahmen waren bei beiden Alben gleich. Der Unterschied ist aber, dass wir die "Inked In Blood" gemixt haben und Joseph Cincotta den Mix von "Obituary" übernommen hat. Der Sound der "Inked" ist gut, aber der von "Obituary" ist besser! imgleft

Ihr habt euch beim Artwork und beim Titel des neuen Albums sehr zurückgehalten. Warum?

Terry: Naja, wir dachten, das brutale Artwork der Vorgängerplatte wäre nicht zu toppen, also haben wir beschlossen, das Artwork zur neuen Platte etwas herunterzufahren, einfach, wie OBITUARY ist. Und weil es das zehnte OBITUARY-Album ist, dachten wir, dass es an der Zeit wäre mal ein selbstbetiteltets Album zu veröffentlichen.

Die Reaktionen auf das Album fallen, zumindest hier in Europa, sehr positiv aus. Wie sieht es mit dem Rest der Welt aus?

Terry: Also, wir sind sehr zufrieden mit dem Album und von überall her kommen überwältigende Reaktionen.

Die Videos zu "Violence" und "Ten Thousand Ways To Die" sind großartig und hängen ja auch zusammen. Wird es einen dritten Teil geben?

Terry: Vielen Dank, wir sind auch sehr stolz auf die Videos. Es war unsere Absicht, etwas Leichtes zu machen, als diese ständigen Klischee-Videos in denen einfach die Band irgendwo spielt oder ziellos durch den Wald rennt. Vielleicht wird das Zombie-Abenteuer noch weitergehen. imgright

Terry, du hast in so vielen großartigen und für die Death-Metal-Welt bedeutenden Bands gespielt. Man nehme nur DEATH, MASSACRE, SIX FEET UNDER und jetzt OBITUARY und mit diesen Bands hast du einige Klassiker aufgenommen, wie "Spiritual Healing", "Haunted" und natürlich "From Beyond", um nur einige zu nennen. Wenn du jetzt mal durch deine eigen Discografie blätterst, auf welches Album bist du besonders stolz?

Terry: [lacht] Ich denke, das ist "Spiritual Healing". Es war fantastisch damals, mit Chuck Musik zu schreiben. Ich denke, dieses Album wird immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben.

Und welches Album ist eher so naja?

Terry: Ich würde sagen, das ist "13" von SIX FET UNDER. Die Produktion ist absolut grottig, ein großes Durcheinander. Musikalisch hat das Album schon einige gute Songs, aber ich kann es mir einfach nicht anhören.

Tampa ist bekannt für seine Death-Metal-Szene und natürlich ist es immer toll, einige Geschichten vom Anfang der Szene in Florida von einigen Augenzeugen zu hören. Kannst du dich noch an die Zeit damals Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger erinnern und wie war es für dich Teil einer neuen Bewegung zu sein?

Terry: Da hast du völlig Recht. Es war eine tolle Zeit und natürlich war es auch toll, ein Teil von etwas zu sein und den Aufstieg des Death Metals in Tampa mitzuerleben. Als wir 15 waren gingen wir alle um NASTY SAVAGE zu sehen und da wurde die Saat in uns gepflanzt. Da wurde mir bewusst, dass ich das auch spielen wollte. 1984 kaufte ich dann ein MANTAS-Demo von Chuck auf einer NASTY SAVAGE-Show. Das ist bis heute eine besondere Erinnerung für mich.

Ist Tampa immer noch die Hauptstadt des Death Metal in den USA?

Terry: Hm, mittlerweile ist Death Metal ein weltweites Phänomen und für viele hat es wohl eher nostalgische Gründe das zu sagen, aber es gab mal eine Zeit, das war Tampa das ganz bestimmt.

Wie geht es Scott Burns?

Terry: Ha! Witzig, dass du fragst, wir haben Scott vor wenigen Nächten getroffen. Es geht ihm sehr gut, er kam zu einer unserer Show. Wir sind also immer noch im Kontakt mit ihm. imgleft

Wir müssen noch kurz über MASSACRE reden, wenn es für dich okay ist. Es gab ja in letzter Zeit viel Hin und Her. Auflösung, dann Reunion, dann wieder Auflösung. Jetzt wollen Kam Lee und Rick die Band wieder beleben. Kannst du uns da mal kurz auf den aktuellen Stand bringen?

Terry: Aber sicher! Rick und Kam wollen unter dem Namen MASSACRE weitermachen. Der Name gehört aber Bill Andrews und mir, der ist auf uns eingetragen. Nach dem "Back From Beyond"-Album haben Rick und Mickeys die Band kaputt gemacht und so wurde MASSACRE beendet. Rick und Kam sollten sich lieber auf die Bands konzentrieren, in denen sie gerade spielen, denn MASSACRE wird es sicher nicht sein. Als wir 2011 wieder mit MASSACRE angefangen haben, geschah das mit dem Segen von Bill Andrews. Rick und Mickey haben sich beschissen und hinterhältig verhalten.

Okay, ich denke, damit können wir das Thema auch schon lassen und kommen zurück zu OBITUARY. OBITUARY ist eine Band, die sich den Arsch abtourt und viele sprechen schon von einer Live-Überdosis. Ich zähle mich mal nicht dazu, denn ich sehe euch immer gerne. Aber kannst du das ein Stück weit nachvollziehen?

Terry: Das ist doch lächerlich. Wenn es nach mir geht, dann touren wir noch nicht genug. Jede Band tourt, damit verdienen wir unser Geld, an reinen Plattenverkäufen verdient man ja nichts mehr.

Terry, vielen Dank noch mal für die Zeit. Ich wünsche euch alles Gute. Ich muss jetzt erneut die neue OBITUARY-Platte umdrehen und überlasse dir die letzten Worte.

Terry: Jan, ich danke dir! Und all unseren Fans da draußen danke ich für den großartigen Support. Wir hoffen, euch bald wieder auf Tour zu sehen!!!

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten