Livebericht Municipal Waste (mit Toxic Holocaust und Enforcer) |
---|
Ein Livebericht von Musty aus Cottbus (Gladhouse) - 13.12.2019 (35731 mal gelesen) |
Die MUNICIPAL WASTE/TOXIC HOLOCAUST Tour 2019 Ende letzten Jahres führt uns in das Gladhouse in Cottbus. Den Abend eröffnen die DEATH-Worshipper SKELETAL REMAINS. Ihr Old School Death Metal kommt sehr straight daher, mit kräftiger Schlagseite der Niederländer Todesmetaller ASPHYX und PESTILENCE. Die Zuschauer beäugen die Amerikaner jedoch sehr kritisch. Auf und vor der Bühne findet kaum Bewegung statt. Sänger Chris Monroy keift sich nach Belieben durch das Set, wirkt aber angesichts des Tourendes bereits deutlich heiser und gestresst. Nach 30 Minuten sind SKELETAL REMAINS mit ihrem Auftritt fertig, und es kann nur besser werden. Denn gleich im Anschluss betreten die Retrofans von ENFORCER die Bühne. Mit dem Stilbruch von Death Metal zu klassischem 80er Speed Metal kommt deutlich mehr Schwung ins Gladhouse. Wie von der Tarantel gestochen flitzen die drei Saitenzupfer um Frontmann Olof Wikstrand über die gesamte Bühnenbreite und präsentieren sich äußerst spielfreudig. Direkt von Beginn an sorgt das Quartett bei den älteren Semestern für wohlige Erinnerungen. Zudem spielen die Schweden heute vorrangig schnelle Nummern, das neue Album "Zenith" wird lediglich mit 'Die For The Devil' bespielt und ansonsten liegt das Augenmerk auf den beiden Vorgängerplatten "From Beyond" und "Death By Fire". Mit Songs wie 'Destroyer', 'Take Me Out Of This Nightmare' oder dem Schlusstrack 'Midnight Vice' beweist die Truppe, dass sie eine starke Liveband sind. Trotz eher mäßiger Besucherzahl am heutigen Abend sind die Schweden äußerst engagiert und für den Großteil der Zuschauer schon jetzt Tagessieger. TOXIC HOLOCAUST haben danach einen äußerst schweren Stand. Angefeuert durch ENFORCER steht das Trio um Joel Grind in der Bringschuld beim Publikum. Die Amerikaner sind ähnlich engagiert, jedoch kommt ihr roher Mix aus Thrash Metal und MOTÖRHEAD nicht wirklich an, obwohl Songs wie 'Nuke The Cross', 'War Is Hell' oder 'Bitch' das Tanzbein normalerweise höher schwingen lassen als Oli Kahns Kung-Fu Einlagen. Das lässt TOXIC HOLOCAUST aber kalt, und sie ziehen ihr Set straight durch. Den Headlinerslot des Abends haben MUNICIPAL WASTE inne. Ihr Crossover-Stil zieht nicht nur klassisches Metal-Publikum in die erste Reihe, sondern auch Hardcore und Punk Fans. Während ihres gesamten Auftrittes veranstalten die Fans einen Circle Pit und wilde Moshpits als gäb's kein Morgen! Shouter Tony Forestas Stimme ist ebenfalls gezeichnet von der Tour, dennoch brüllt er bis zum Schluss durch und gibt bis zum Schlussspurt sein letztes Hemd. Auch nach der Zugabe wird noch lauthals nach einer weiteren Zugabe gerufen, jedoch vergeblich. Am Ende des Abends ziehen wir ein positives Fazit. Wenn eine Tour nach mehr knapp 15 Konzerten noch so energiegeladen ist, dann definitiv: Hut ab. |
Alle Artikel