Sceptor - Take Command!

Review von Warlord vom 24.09.2012 (8457 mal gelesen)
Sceptor - Take Command! Mit Donnerschlägen und wehendem Wind beginnt SCEPTORs erstes Album "Take Command". Zwei Charaktere mit leichtem Akzent unterhalten sich über Töten, Schwerter, Victory und los geht's mit 'Shadows In The Maze'. Kein HELLOWEEN-Speed, sondern langsamer, mit schönem Chorgesang veredelter "klassischer" Heavy Metal prallt einem da entgegen. Sänger Todd, der auch die Leadgitarre bedient, macht einen guten Job mit seiner in angenehm mittlerer Lage verbleibenden Stimme. Er SINGT tatsächlich und versucht nicht, menschliche Sirenen wie Bob Mitchell (ATTACKER, auf der ersten Single der Band Aushilfssänger!) oder John Cyriis (AGENT STEEL) nachzueifern. Auch 'Powerhouse' (naja) bleibt in etwas schleppendem Midtempo, das ist alles recht ordentlich gemacht, mir fehlt aber ein bisschen "Swing". Die Rhythmusgitarre und das Schlagzeug marschieren etwas zu stoisch und hölzern, wenngleich natürlich alles sauber gespielt ist. 'Time' ist der längste Song der Platte und überzeugt wieder mit einem schönen Chorus. Leider ist die Leadgitarre erneut zu leise und die Rhythmusgitarre entsprechend laut, da hätte man im Mix vielleicht etwas mehr rausholen können. 'These Hellish Nights' bietet dann etwas erhöhtes Tempo und einmal mehr einen ordentlichen Refrain. Leider gibt es auch einen langsameren Mittelteil und der kommt mit Zwei-Akkorde-Riffgeschrubbe aus. Das kurze Solo ist wieder fast unhörbar.

Einen Song 'Hammer Of The North' zu nennen ist natürlich nach GRAND MAGUS schon verwegen und mit dem gleichnamigen modernen Klassiker der Schweden kann die SCEPTOR-Ausgabe selbstredend nicht mithalten. Kein guter Chorus eilt diesmal zu Hilfe und das Schlagzeug klingelt merkwürdig drucklos vor sich hin. Der Titeltrack lässt erst mal ordentlich Bass hören, geizt dann aber mit Überraschungen, wenn man von Todds vereinzelten spitzen Schreien und dem (ich wiederhole mich gerne) ordentlichen "epischen" Refrain absieht. 'Raging Seas' beginnt zur Abwechslung mal mit dem Chorus, ansonsten sehnt sich das Ohr des Rezensenten erneut nach Bemerkenswertem, wird aber auch hier enttäuscht. 'Endless Ocean' ist tatsächlich eine nur von einer Akustik-Gitarre begleitete Feuerzeug-Ballade. Wieder kann Sänger Todd glänzen, aber das Gesamtwerk lässt ob seiner stillen Einfalt beinahe schmunzeln. Zum Abschluss geht's in die 'Rock City', naja, der energische Solo-Drumbeginn verspricht mehr als dann tatsächlich kommt, ja genau: statisches Midtempo ohne Dynamik.

Fazit: Mit dieser Scheibe werden SCEPTOR sich schwer tun, das Kommando in der Heavy-Metal-Landschaft zu übernehmen. Gute Gesangspassagen und das Bemühen um Melodien auf der Habenseite können einen gravierenden Mangel an kompositorischem Potenzial nicht übertünchen. Das mag absichtlich straight und simpel gehalten sein, mehr als ein "traditionsbewusstes" Wiederkäuen von einfachsten Genreformeln wird hier nicht geboten. Zudem ist wie so oft der Bass kaum hörbar und die getrennte Aufnahme von Schlagzeug und Rhythmusgitarre kann man deutlich hören. Für ein paar gelungene Refrains 6 Blutstropfen zu verpritzen fällt mir zwar schwer, aber es ist ein Debüt und die Jungs kommen aus Mannheim, so dass ich hier einen kleinen lokalpatriotischen Bonus draufschlagen möchte. Better luck next time, ihr Kurpfälzer!


Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Clash 1:38
02. Shadows In The Maze 5:33
03. Powerhouse 3:28
04. Time 5:47
05. These Hellish Nights 4:24
06. Hammer Of The North 3:44
07. Take Command! 4:06
08. Raging Seas 3:33
09. Endless Ocean 3:31
10. Rock City 3:50
Band Website: www.facebook.com/sceptormetal
Medium: CD
Spieldauer: 39:58 Minuten
VÖ: 20.07.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten