Aeon Gods - King Of Gods

Review von derkleinekolibri vom 18.11.2024 (12212 mal gelesen)
Aeon Gods - King Of Gods "The gods made power metal." Ein Satz, der Diskussionen auslösen dürfte, die aber nicht Thema dieses Beitrags sein sollen. Allerdings stehen die fünf Worte am Beginn des Informationsblattes zu AEON GODS, die sich 2022 aus der Asche von AETERNITAS erhoben, die immerhin über 20 Jahre die deutsche Musikszene bereicherten. Alex (Gesang) und Anja Hunzinger (Keyboards), die ehemaligen Masterminds der Lübecker Band AETERNITAS, fackelten nach dem Ende selbiger nicht lange, stellten ein Konzept auf, holten sich qualifizierte Musiker (die Gitarristen Nino Helfrich und Robert Altenbach sowie den Schlagzeuger Elias Knorr) an Bord, und schon waren AEON GODS geboren. Das Quintett wird als moderne Boten der alten mythologischen Götter beschrieben, die frisches Blut in die Epic Metal-Szene bringen. Nach vier Singles erscheint nun am 22. November 2024 das Debütalbum "King Of Gods" als CD im Digipack. Zehn Titel erstrecken sich über fast 47 Minuten.

Eine Melange aus Power und Symphonic Metal dringt an die Ohren der erwartungsvollen Hörerschaft. Spätestens nach dem dritten Durchlauf ist man in der Lage, die eingängigen Refrains mitzuträllern. Einige der Stücke zeigen bombastische Züge und bleiben nicht nur im Kurzzeitgedächtnis haften. Die vereinzelten Gitarrensoli versetzen mich in Entzückung. Besonders im letzten Stück gelingt es in sehr kurzer Zeit, eine feine Atmosphäre aufzubauen. Ansonsten würde ich mir eine bessere Ortbarkeit der Instrumente wünschen, die zeitweise wie hinter einem Duschvorhang gespielt klingen, sozusagen "verwaschen". Kurioserweise ist der Gesang, ob nun ein- oder mehrstimmig, hervorragend. Höchstwahrscheinlich relativiert sich das Klanggeschehen, wenn man die Original-CD einlegt, da die dem MP3-Format deutlich überlegen ist, in welchem das Album hier vorab erklingt. Die fünf Deutschen lassen jedenfalls keine Langeweile aufkommen. Sie heben sich vom Durchschnitt der im selben Genre agierenden Formationen positiv ab, auch wenn selbstverständlich vieles wie schon mal dagewesen klingt. Aber das haben alle seit Jahrzehnten existierenden Metal-Genres gemeinsam und ändert nichts an der Qualität der Darbietung. AEON GODS live zu sehen, muss richtig Spaß machen, besonders wenn sie ihr dreiteiliges Stück 'The Flood' aufführen, da sie hier herausragend agieren und alle Facetten ihres Könnens während der 13 Minuten zeigen. Hört man sich 'Enki's Grace (The Flood Pt. III)' genauer an, wird man nicht verwundert sein, dass der Konsum von "King Of Gods" Fans von MANOWAR und SABATON empfohlen wird.

Die Covergestaltung übernahm Peter Sallai, der sich bereits durch Arbeiten für FELLOWSHIP, FEUERSCHWANZ und SABATON einen Namen gemacht hat. Gemixt und gemastert hat das Album Sebastian Levermann, der unter anderem schon für ORDEN OGAN und RHAPSODY OF FIRE gute Arbeit geleistet hat. Auch aus diesem Grund bin ich überzeugt, dass die vorhin erwähnten "Schwächen" eher auf das MP3-Format zurückzuführen sind. Lasst euch also bitte nicht davon abschrecken, AEON GODS eine Chance zu geben.

'Monsters Of Tiamat' möchte ich euch ganz besonders ans Herz ... äh ... Ohr legen. Spätestens dann versteht ihr meine wohlwollende Bewertung des Debütalbums der AEON GODS, deren Musiker sich mythische Namen verpasst haben (Anja ist "Su'en-Chel", Alex "Sol'Ra-tu", Nino "En-Atum", Robert "Abzu'Kean" und Elias "Iš'Taru"), deren Bedeutungen mir allerdings fremd sind.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Sun-God
02. King Of Gods
03. Aeon Gods
04. Babylon Burning
05. Enlil's Command (The Flood Pt. I)
06. Nintu's Lament (The Flood Pt. II)
07. Enki's Grace (The Flood Pt. III)
08. The Descent
09. Monsters Of Tiamat
10. Tablet Of Destinies
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:54 Minuten
VÖ: 22.11.2024

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