Delving - All Paths Diverge

Review von Dead_Guy vom 13.10.2024 (14489 mal gelesen)
Delving - All Paths Diverge Nicholas DiSalvo ist bei seiner Hauptband ELDER scheinbar nicht ausgelastet genug, denn mit DELVING betreibt er seit Kurzem ein Soloprojekt, welches es nun sein zweites Album vorlegt. Dem instrumentalen Prog-, Stoner-, Psychedlic Rock hört man seine Haupttätigkeit an, aber es ist deutlich improvisierter sowie ruhiger unterwegs. Dabei geht die Musik meist luftig und gelassen vor, die eher gezupften Gitarren bringen schöne Melodien zutage, während eine entspannte Rhythmusfraktion einen angenehmen Groove zaubert. Und so dudelt und spielt man sich und den Hörer in ruhige und verträumte Sphären und so fühlt man sich sanft umspült wie in einer leichten Brandung, die gern mal von der ein oder anderen größeren Welle in Form kerniger Stoner-Riffs und einem drückenden Bass überflutet wird. Oft gibt es dabei ein Fundament, welches sich durchs ganze Stück durchzieht, auf dem sich dann die Gitarren oder Synthies verspielt und proggig austoben dürfen ohne dabei den leicht bekömmlichen Hörfluss zu stören. Highlight der größtenteils kurzweiligen Stunde sind der Opener 'Sentinel' mit seinen Wechseln aus locker-luftig und rockig sowie seinen spacigen Synthies, die elektronischen Elemente in 'Chain Of Mind', die knackig harte Nummer 'Zodiac', wo immer wieder ein Keyboard in Form von Klavierklängen über dem ansonsten vergleichsweise schweren Unterbau schwebt sowie der nach vorne gehende Groove im Abschluss-Song 'Vanish With Grace', der mich an KING BUFFALO erinnert.

Aber bei aller Lobhudelei muss ich doch noch den Spaßverderber mimen, denn bei allem Davonschweben und Sichtreibenlassen finde ich das Album stellenweise wenig zielführend, hier und da fehlt der Spannungsbogen und mehrere Songs könnten gut und gerne um eine Minute oder so gekürzt werden. Und das sag ich als großer Fan von rein instrumentaler Musik; es dürfte Personen, die auf Gesang angewiesen sind, noch mehr auffallen.

Abschließend kann ich sagen: Man bekommt ein schönes luftiges Werk zum Wegträumen oder für lange Bahnfahrten geboten, das von einer tollen Atmosphäre und Stimmung lebt, aber zu wenig bietet, um es konzentriert die ganze Spielzeit zu hören, was es zu einem noch guten Album macht, das auch mit einem tollen, klaren wie anschmiegsamen Sound glänzen kann.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Sentinel
02. Omnipresence
03. Chain Of Mind
04. New Meridian
05. Zodiak
06. The Ascetic
07. Vanish With Grace
Band Website:
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 01:02:00 Minuten
VÖ: 23.08.2024

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