Zetra - Zetra | |
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Review von Cornholio vom 30.09.2024 (18194 mal gelesen) | |
ZETRA aus Großbritannien sind ein Mysterium. Bekannt ist, dass es sich um zwei Personen handelt, die sich nur "The Wanderers" nennen. Optisch sind sie zwischen KISS und IMMORTAL zu verordnen, um ihre Identität geheim zu halten. Adam und Jordan, die sich hinter ZETRA verbergen, haben 2020 bis 2022 bereits fünf EPs veröffentlicht, außerdem ging die Non-Album-Single 'Burn', ein THE CURE-Cover von 1994er Soundtrack zu "The Crow", dem Album voraus. Mysteriös ist ja das eine, aber wie sieht's denn auf dem selbstbetitelten Debüt musikalisch aus? Mir fallen als erstes die Worte "zerbrechlich", "dünn" und "vielfältig" ein. Im Promo-Sheet stand etwas von romantischem Metalcore, aber das passt vorne und hinten nicht! Romantisch ja, wenn man an Bands wie TIAMAT (zu "Wildhoney"-Zeiten) oder THE GATHERING (bei "Mandylion" oder den "Nighttime Birds") denkt, aber Metal ist hier spärlich gesät, und Core sucht man völlig vergebens. Wenn man weiter eintaucht, kommen noch Parallelen zu den SISTERS OF MERCY oder den PET SHOP BOYS an die Oberfläche. Aus meiner Sicht sind alle genannten Bands zu gewissen Phasen quasi perfekt zum Träumen, um sich in andere Sphären entführen zu lassen. Das klappt bei ZETRA ebenfalls, nur bleibt wenig hängen. Vor allem die ersten Lieder des Albums plätschern so dahin. Dünne, zerbrechliche Stimmen, Ambient-Teppiche im Hintergrund, ab und zu auch mittels verzerrter Gitarren erzeugt, aber insgesamt definitiv zu wenig! Mit 'Starfall' geht es dann etwas heftiger zur Sache, in der Ferne des Songs sind Growls auszumachen. Mit 'Mirror' wird es wieder verträumter, aber das Lied zieht mich so ein wenig in seinen Bann. Gleiches gilt für 'Shatter The Mountain', bei dem ZETRA Verstärkung von Sólveig Matthildur Kristjánsdóttir von der isländischen Post-Punk-Band KÆLAN MIKLA bekommen, und das folgende 'Holy Malice (Annabel)' ist sogar sowas wie ein Ohrwurm. Das Stück könnte thematisch an den US-Horrorfilm 'Annabelle' von 2014 angelehnt sein, und der Name 'Annabel' bohrt sich durch mehrfache Wiederholung mehr und mehr in meinen Kopf. 'Inseperable' und 'Gaia' plätschern dann wieder so vor sich dahin, ehe sich das Album kurz vor der Zielgeraden nochmal etwas aufbäumt. Bei 'Moonfall' bekommt das Duo Unterstützung von Gabriel Franco von UNTO OTHERS, was den Song vermutlich zu dem rockigsten Track des Albums macht. Allerdings nur, wenn man die letzten 50 Sekunden ausklammert, denn in der Zeit fühlt man sich wie in einem Kino-Soundtrack der 80er; sehr skurril. Zum Abschluss des Albums gibt es mit 'Miracle' einmal mehr ein verträumtes, ruhiges Stück, über das sich nichts Negatives sagen lässt. Aber es passiert halt auch nicht viel, wie mehrfach vorher bereits bei anderen Songs erwähnt. Am Ende ist "Zetra" eine Mischung aus Shoegaze, Electro- und Gothic Rock, würde ich sagen, aber mir erschließt sich die Musik nicht. Zugegeben, Die zehn Lieder tun niemandem weh und sind ganz nett anzuhören, egal ob man ein Buch liest oder auf der Couch döst, aber ist das Sinn der Sache? Ein anderer Punkt, den ich nicht verstehe, ist das Merchandising vom Label Nuclear Blast. CD und LP, soweit alles im Rahmen, aber auf dem Rücken des Longsleeves steht "Pure Fucking Evil". Passt höchstens zu dem angesprochenen Horrorfilm, aber überhaupt nicht zu der Musik, die ZETRA uns hier vorstellen. Vielleicht ist das alles aber auch einfach Kunst, mit der ich nichts anfangen kann. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Suffer Eternally 02. Sacrifice 03. Starfall 04. Mirror 05. Shatter The Mountain 06. Holy Malice (Annabel) 07. Inseperable 08. Gaia 09. Moonfall 10. Miracle | Band Website: https://wearezetra.bandcamp.com/ Medium: CD Spieldauer: 40:07 Minuten VÖ: 13.09.2024 |
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