Crownshift - Crownshift

Review von ReviewRalle vom 20.05.2024 (12184 mal gelesen)
Crownshift - Crownshift CROWNSHIFT, die neue Supergroup am finnischen Metal-Himmel, versucht sich mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum "Crownshift" daran, die finnische Metal-Krone aufzusetzen. Sicherlich keine leichte Aufgabe, kommen doch sehr viele hochkarätige Bands aus dem Land der 1000 Seen. So sind auch alle vier Mitglieder der Band alles andere als unbeschriebene Blätter und haben allesamt schon hervorragende Alben mit ihren anderen Bands veröffentlicht. Einige von diesen Bands haben durchaus und berechtigterweise einen legendären Status.

Daniel Freyberg war unter anderem bei BODOM AFTER MIDNIGHT, CHILDREN OF BODOM und NORTHER tätig. Jukka Koskinen ist derzeit als Bassist bei NIGHTWISH und WINTERSUN beschäftigt, hat den Tieftöner aber auch bei NORTHER geschwungen. Der Schlagzeuger Heikki Saari sitzt bei FINNTROLL und WINTERSUN hinter dem Kit und war ebenfalls bei NORTHER angestellt. Letzter im Bunde ist der Sänger Tommy Tuovinen, welcher mit seiner sehr markanten und charismatischen Stimme bei MYGRAIN für Aufsehen gesorgt hat. Der Titel Supergroup ist hier also ausnahmsweise mal mehr als gerechtfertigt.

Die Melodic Death Metal-Band NORTHER hat hier insofern Beachtung verdient, da Daniel, Jukka und Heikki nach der Auflösung dieser Band im Jahr 2012 sich geschworen hatten, irgendwann wieder gemeinsam zu musizieren. Aus diesem Versprechen wurde 2019 mit der Gründung von CROWNSHIFT dann langsam Realität. Mit Tommy wurde auch zügig der passende Sänger gefunden und die Band vervollständigt. Auch wenn alle Musiker mit anderen Bands bereits alle Hände voll zu tun haben, so soll das hier keine einmalige Sache sein, es darf also weitere Musik erwartet werden.

Wenig verwunderlich, dass es sich also auch bei CROWNSHIFT im Kern um eine Melodic Death Metal-Gruppe dreht, jedoch ist Melodic Death Metal alleine zu kurz gegriffen. Eine deutliche Progressive- und Modern Metal-Note ist ebenfalls zu verspüren. Das Debüt "Crownshift" erblickte am 10.05.2024 das Licht der Welt und beinhaltet acht Songs mit einer Spielzeit von gut 41 Minuten. Was direkt positiv auffällt: Es gibt keine unnötigen Intros oder Outros, welche das Album unnötig in die Länge ziehen.

Die Musik der Band hat einen eigenständigen und erstklassig produzierten Sound, der dieser modernen Interpretation des Genres gut zu Gesicht steht, auch wenn man hin und wieder die Einflüsse anderer Bands wahrnimmt; beispielsweise schimmert immer wieder CHILDREN OF BODOM in den Riffs durch. Wegen Tommys einzigartiger Stimme fühlt man sich auch unweigerlich und regelmäßig an MYGRAIN erinnert. Bevor man jedoch den Eindruck bekommen könnte, zu sehr nach einer der genannten Kapellen zu klingen, kommt ein Twist in der Musik, der erneut aufhorchen lässt. Das zieht sich so auch durch alle Songs. Die Lieder sind trotz der Progressivität sehr eingängig, was vor allem an den starken Melodien liegt, die schnell im Gehör hängen bleiben.

Das funktioniert bei den meisten Liedern auch sehr gut, einzig die Single 'If You Dare' ist etwas arg poppig geraten und klingt zu sehr nach einer am Reißbrett entstandenen Vorlage. Abgesehen davon überzeugt das Album auf voller Länge, insbesondere das instrumental gehaltene 'Mirage' lädt zum Träumen ein und hat eine überragende Leadgitarrenmelodie. Die härteren Songs wie 'Stellar Halo', 'Rule The Show' und 'The Devil's Drug' laden zum Headbangen ein. Neben den Riffs überzeugt hier vor allem das Schlagzeug. 'A World Beyond Reach' kommt schon fast powermetalmäßig daher und sorgt dadurch für gute Abwechslung und liefert einen starken Refrain. Das fast schon balladesk wirkende 'My Prison' beinhaltet ein hammer Gitarrensolo und überzeugt mit seinem Gesang. Mit dem über zehnminütigen Rausschmeißer 'To The Other Side' fährt die Band alle Geschütze auf und liefert die Blaupause für den CROWNSHIFT-Sound. Hier sitzt alles und die zehn Minuten vergehen wie im Flug. Das Gitarrensolo gegen Ende sollte für die ein oder andere Gänsehaut sorgen.

Wer seinen Melodic Death Metal etwas moderner und rifflastig mag, dabei auf ausdrucksstarken und abwechslungsreichen Gesang steht, kommt hier definitiv auf seine Kosten. CROWNSHIFT ist der Einstand definitiv gelungen. Um die Krone an sich zu reißen reicht es noch nicht ganz, aber ein großes Ausrufezeichen wurde mit 'Crownshift' allemal gesetzt. 8/10


Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Stellar Halo
02. Rule The Show
03. A World Beyond Reach
04. If You Dare
05. My Prison
06. The Devil's Drug
07. Mirage
08. To The Other Side
Band Website: https://www.crownshiftofficial.com/
Medium: CD + digital
Spieldauer: 41 Min. 27 Minuten
VÖ: 10.05.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten