Livebericht Terrorizer (mit Skeletal Remains ) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Osnabrück (Bastard Club) - 27.01.2019 (32010 mal gelesen) |
Solche Sonntag-Matinee-Shows im Osnabrücker Bastard Club sind immer relativ entspannt und haben sich wohl über die Jahre etabliert. Auch die heutige Show von DE PROFUNDIS, SKELETAL REMAINS und TERRORIZER startet am späten Nachmittag. Also entspannt mit dem Zug nach Osnabrück, abends wieder zurück und trotzdem ist man nicht zu spät im Bett, um montagmorgens wieder ausgeschlafen zur Arbeit zu kommen. Gut, den Tatort verpasst man, aber dafür hat die ARD ja die Mediathek ins Leben gerufen. So befinde ich mich um 16 Uhr oben im "Muttis", die kleine Kneipe, die oberhalb des Konzertraums im Bastard Club liegt, schlürfe einen Kaffee und schaue auf der Leinwand, die eine Kameraübertragung aus dem Konzertraum zeigt, wie Band- oder Crewmitglieder auf der Bühne einen Liegestützewettbewerb austragen. Beginn war mit 16:15 Uhr angekündigt, doch leider verschiebt sich das aus irgendwelchen Gründen und die Briten DE PROFUNDIS betreten gegen 16:45 Uhr die Bühne. Die Band spricht von einer tollen Erfahrung und der Menge Spaß, den sie auf der Tour hatten. Heute ist die letzte Show der Tour, da kann man natürlich auch mal in Erinnerungen schwelgen. Musikalisch gibt es schnörkellosen, leicht melodischen Death Metal. Die Band konzentriert sich dabei auf das letzte Album "The Blinding Light Of Faith", das mit sechs der sieben gespielten Songs in der Setlist berücksichtigt wird. Das Publikum ziert sich noch etwas, großen Lücken gibt es vor der Bühne, als auch im gesamten Konzertraum. Das stört die Band allerdings nicht. Sie ziehen ihr Ding durch und so sind sie schon nach knappen 30 Minuten mit ihrem Set am Ende. Dass viele Leute auch wegen SKELETAL REMAINS heute gekommen sind, wird deutlich, als sich die Lücke vor der Bühne schließt. Sowieso ist es recht voll geworden. Ich schätze so um die 150-200 Leute werden den Weg an diesem Sonntag hierher gefunden haben. Die Umbaupause findet nach rekordverdächtigen 15 Minuten ihr Ende und gegen 17:30 stehen die Kalifornier vor dem Publikum. Drei Alben haben die Amis veröffentlicht und drei Mal damit so ziemlich einen Volltreffer gelandet. "Beyond The Flesh", "Condemned To Misery" und auch das aktuelle Album "Devouring Mortality" sind nicht nur DEATH-Worshipping-Alben, sondern sollten bei jedem Old School Death Metaller im Regal stehen. Heute eröffnen sie ihr Set mit dem Opener und Titeltrack des aktuellen Albums, welches gleich zu Beginn ein ordentliches Nackenbrecher-Riff bereithält. Das Publikum nimmt dies gerne an und geht ordentlich zur Sache. Weiter geht es mit 'Torture Labyrinth' und 'Internal Detestation', ebenfalls vom letzten Longplayer. Leider fällt die Kommunikation mit dem Publikum auf das Mindestmaß zurück, da dürften SKELETAL REMAINS gerne noch etwas an sich arbeiten. Das ist aber der einzige Kritikpunkt am heutigen Abend. Musikalisch ist das alles extrem sauber hier, auch der Sound macht ordentlich Spaß. So knallen 'Viral Hemorrhagic Pyrexia' von der "Condemned To Misery" und 'Ripperology' durch den Raum. Die Stimmung ist mittlerweile auf einem guten Level. Das Publikum hat Spaß und die Band ebenso. Doch leider ist die Spielzeit recht kurz und so kommt man mit 'Beyond Cremation' und 'Traumatic Existance' auch schon wieder zum Ende. Dennoch kann man sagen, dass sich die Reise von Bielefeld nach Osnabrück jetzt schon gelohnt hat. Es ist das zweite Mal, dass ich die Band sehe und beide Male haben sie mir ordentlich Spaß gemacht. Lediglich die von mir eben genannte Kritik der fehlenden Kommunikation sollten sie sich mal zu Herzen nehmen. Ich hoffe also auf eine baldige Rückkehr der Jungs auf den alten Kontinent! Da haben TERRORIZER vor gar nicht allzu langer Zeit ein neues Album namens "Caustic Attack" veröffentlicht, die Tour läuft ebenfalls unter dem Namen, doch schaut man mal auf die Setlist, gibt es fünf Songs des neuen Albums und 13 Songs ihres Klassikers "World Downfall". Ich muss zugeben, dass ich nie Riesen-TERRORIZER-Fan war. Klar, "World Downfall" ist ein starkes Album und die Songs live zu hören, ist schön, aber alles, was die Jungs neben dem ersten Album gemacht haben, ist auch irgendwie austauschbar. Aber das soll jetzt nicht das Thema sein. Die Umbaupause dauert etwas länger, als die eben, was nicht zuletzt an Herrn Sandoval liegt, für den alles perfekt sein muss. Doch dann ist es soweit. Man startet mit 'Need To Live' und 'State Of Mind'. Die Stimmung hat sofort ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Die Leute sind wegen TERRORIZER hier, das wird deutlich, um noch deutlicher zu werden, sie sind wohl wegen Schlagzeuger Pete Sandovl hier. Zahlreiche Handys, die auf den Schlagzeuger gerichtet sind, beweisen dies. Musikalisch geht es mittlerweile mit 'Hordes Of Zombies' und 'Sharp Knives' weiter. Das Publikum ist warm und heizt sich mit Pogo und massiven Headbangen weiter auf. Auf Dauer wird es mir vorne aber etwas zu eintönig und zu eng und so verziehe ich mich in die hinteren Reihen. Und nachdem ich TERRORIZER ungefähr 45-60 Minuten bei der Arbeit zugesehen habe, ist das Konzert für mich auch schon vorbei, da ich Richtung Bahnhof muss, um meinen Zug zu kriegen. Es ist auch nicht weiter schlimm, dass ich die TERRORIZER-Show nicht komplett bis zum Ende sehen kann, denn SKELETAL REMAINS haben für mich eh heute gewonnen von daher können die Jungs um Herrn Sandoval spielen, was sie wollen, auf das oberste Treppchen schaffen sie es heute nicht mehr. Weitere Fotos findet ihr in der Gallery |
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