Nightingale - Invisible | |
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Review von Chaosswampchicken vom 20.12.2024 (51 mal gelesen) | |
In 2024 begann Century Media damit, die Werke des schwedischen Musikers Dan Swanö wiederzuveröffentlichen, um genau zu sein, nicht mehr erhältliche Veröffentlichungen von NIGHTINGALE oder auch EDGE OF SANITY. In den 90ern entstand NIGHTINGALE als eines der vielen Projekte von Dan als Soloprojekt. Die Band vereint auf außergewöhnliche Weise melodischen Rock mit Pathos und serviert diesen zu Teilen im Stile des progressiven Rocks. Ab 2003 folgten jährlich, mit einer kleinen Ausnahme in 2006, jeweils ein Album, darunter auch das 2004 erschienene "Invisible", das nun, aufgrund des 20-jährigen Geburtstags ebenfalls als Re-Issue neu aufgelegt, das Licht der Welt erneut erblickt. Für die Neuauflage des fünften NIGHTINGALE-Longplayers haben Dan Swanö und Konsorten bisher unbekanntes Material in Form diverser Demos (diese reichen bis in die frühen 80er zurück) und Stücke aus der Vorproduktion des Longplayers zusammengestellt, diese konnten schon mit einem wirklich guten Sound überzeugen. All diese Einblicke geben einen kleinen Eindruck von der geballten Kreativität und Arbeitsweise eines so leidenschaftlichen Musikers wie Dan Swanö. Nun aber zum wichtigsten einer jeden Review, der Musik.Nostalgie im neuen KleidDiese Review werde ich ein wenig anders begehen als andere - wieso? Nun ja, wir haben hier zwei CDs mit jeweils 18 (!) Liedern, wenn ich damit fertig bin, haben wir vermutlich 2025, also werden wir uns ein paar Songs heraussuchen und allgemein etwas über das Ganze sprechen. Außerdem haben wir hier den ein oder anderen Song mehrfach vorliegen, als Demo oder Pre-Production, wir müssen aber natürlich das Ganze nicht überanalysieren. Wir starten direkt mit Power in das Album und zwar mit dem Opener 'Still Alive', ein kleiner Hinweis darauf, dass man immer noch aktiv ist und auch mit dem Re-Release wieder überzeugen wird? Wie auch immer, es ist ein passender Titel für einen Opener. Natürlich überzeugt die Musik direkt, ein kerniges Up-Beat-Riff setzt den Marker, dem die anderen Bandmitglieder direkt folgen. Was für mich direkt heraussticht ist die positive und freudige Stimmung, die dieser Song vermittelt. Wahrscheinlich hauptsächlich, wenn man bedenkt, dass Dan Swanö zu weiten Teilen im Death Metal involviert gewesen ist, das Album aber spielt in einer ganz anderen Welt, aber das ist ja auch erst einmal nichts Schlimmes, sondern wirklich interessant, wie vielseitig man sein kann. Auf "Invisible" ist das Klangkonzept geprägt von mäßig verzerrten Gitarren, cleanen Vocals sowie kreativem Songwriting, dem es völlig an dunklen Themen wie Blut, Eingeweiden und Tod, wie man es von härteren Arten des Metal gewohnt ist, fehlt. Die Band fügt gerade genug Technisches mit ein, dass man hier ganz gut die progressive Keule schwingen kann. Der Track kann außerdem sowohl mit einer unheimlichen Emotionalität, einem Echo/Chor, als auch mit einem grandiosen Solo glänzen. Weiter geht es für mich mit 'Misery', das Keyboardspiel und die Hammondorgel-Elemente machen das Ganze nicht nur ziemlich eingängig, sondern erinnern auch ziemlich stark an URIAH HEEP, aber im typischen NIGHTINGALE-Gewand, oder was denkt ihr? Es fließt dahin, mit gut ineinandergreifenden Elementen (sei es der mitreißende Gesang, die lebhaften Gitarrenriffs oder ein Schlagzeug, das glänzt, ohne sich in den Vordergrund zu spielen), Dan Swanös Gespür für Melodien ist einfach eines der Dinge, die diese Band auszeichnen, die anderen Dinge beinhalten unter anderem diese schier endlosen Ideen für Melodien, die im Kopf stecken bleiben. 'Stalingrad' greift einen offensichtlich traurigen und schmerzhaften Teil der Geschichte auf, all denen wird hier ein Denkmal gesetzt, die sinnlos ihr Leben im Kampfe oder auf anderem Wege ließen. Die von Emotionalität und Schmerz gezeichnete Stimme und die im Hintergrund agierenden Keyboard- und Synth-Melodien machen diese Ballade zu einem besonderen Stück Musik mit einer tiefen Message. Eine Neuauflage, die sich wirklich nicht verstecken mussDas sollte beim Anhören dieser Platte klar sein, dass die Neuauflage sich nicht verstecken muss und 2024 genauso überzeugen kann, wie sie es schon einmal getan hat. Allerdings schadet es ja nicht, dies noch mal zu erwähnen. Weiter geht es nun mit 'Atlantis Rising', dieser Song zeichnet das Bild eines sich auf einer Reise befindenden und nach Gold und dem Mysterium "Atlantis" suchenden Swanö. Auch wenn hier ein fiktionaler Trip zur verlassenen Stadt beschrieben wird, könnte ich mir gut vorstellen, dass hier mehr oder weniger ein Ereignis oder etwas Wichtiges in seinem eigenen Leben beschrieben wird, das er gerne erreichen wollte. Im Refrain wird Folgendes gesungen: 'I'll see Atlantis rising, burn my bridges no return; I'll see Atlantis rising' oder auch 'Ich sehe, Atlantis erhebt sich, ich brenne meine Brücken nieder, es gibt kein zurück; ich sehe, Atlantis erhebt sich'. Um ehrlich zu sein, es ist eine der mitreißendsten Melodien, die ich seit Längerem in meinem Gehörgang vernommen habe. Die beiden Tracks 'Nya Hus Tranga Tankar“ und 'I Tunnelns Fardriktning' werden in der Muttersprache Schwedisch vorgetragen, vor allem Letzteres klingt wie von einem wandernden Liedermacher oder Gaukler, es ist ungewöhnlich und ich brauch hier ein wenig um reinzukommen, aber wisst ihr was? Durch das eifrige Schwedischlernen meinerseits verstehe ich hier sogar einige der Worte, aber zurück zum Lied. Die beiden Lieder stammen aus einer Zeit, in der hier noch ausschließlich auf Schwedisch gesungen wurde, ich meine gelesen zu haben 1982. Es ist schon interessant, was eine einfach Akustikgitarre und ein leicht rauer Gesang für eine Atmosphäre schaffen. Einen verdammt guten Groove hat indessen 'To The End', der Klangteppich ist fein gewoben, mit einem nostalgisch erklingenden und reinen Refrain, nicht zu chaotisch, sondern gut strukturiert, mit einem tollen marschierenden Gitarrenlead und einer nicht abstreitbaren Aufbruchsstimmung. Das Solo in der Bridge ist eindeutig zu einem Favoriten meinerseits geworden, Akzente in Form von Orgeln und mehrstimmigem Gesang im Hintergrund verleihen dem Ganzen eine bedeutsame Tiefe. FazitWas kann ich nun abschließend über NIGHTINGALE und das Re-Issue ihres Machwerkes "Invisible" sagen, was nicht in schon in irgendeiner Form in dieser Review zur Sprache gekommen ist? Ich versuche es einfach mal: Man bekommt hier den Eindruck, dass uns als Hörer ein wenig die Wahl gelassen wird, welcher dieser Ergüsse aus dem Kopfe von Dan Swanö sich am besten dafür eignet, veröffentlicht zu werden. Wieso? Nun ja, ich hatte ja schon einmal im Text verlauten lassen, dass hier öfters derselbe Song in der Aufstellung der Lieder auftaucht, in Form von Pre-Production, Demo oder eigentlichem Endprodukt. Ich möchte hier noch mal das Remaster des Albums erwähnen. Dieses ging wirklich behutsam vor und "Invisible" hat eine vorsichtige Erneuerung sowie Verjüngung bekommen, ohne dabei jedoch die Charakteristik des Ganzen in irgendeiner Form anzugreifen. Sind das Gründe um erneut zuzugreifen? Für den erstmaligen Hörer der gesammelten Werke der Band sicherlich, für den Kenner vielleicht weniger, denn dieser wird die Platte wahrscheinlich schon in seinem Regal stehen haben. Generell kann man aber sagen, ein Abstecher in die Welt von NIGHTINGALE lohnt sich in jedem Fall. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
CD 1 01. Still Alive (Remaster 2024) 02. Invisible (Remaster 2024) 03. A Raincheck on My Demise (Remaster 2024) 04. Atlantis Rising (Remaster 2024) 05. To the End (Remaster 2024) 06. Misery (Remaster 2024) 07. The Wake (Remaster 2024) 08. One of the Lonely Ones (Remaster 2024) 09. Worlds Apart (Remaster 2024) 10. Stalingrad (Remaster 2024) 11. Still Alive (Demo 2004) 12. Gimme Something More (Demo 2004) 13. Always Tryin to do It for Free (Demo 2004) 14. Atlantis Rising (Demo 2004) 15. The Bitter One (Demo 2004) 16. Mr. Ray (Demo 2004) 17. I Can See the Darkness (Demo 2004) 18. The Tunnel (Demo 2004) CD2 01. Stalingrad (Demo 2004) 02. Nya hus, tranga tankar (Demo 1990) 03. I tunnelns fardriktning (Demo 1982) 04. Atlantis Rising (Demo 1999) 05. Still Alive (Pre-production 2004) 06. Invisible (Pre-production 2004) 07. A Raincheck on my Demise (Pre-production 2004) 08. To the End (Pre-production 2004) 09. Misery (Pre-production 2004) 10. The Wake (Pre-production 2004) 11. One of the Lonely Ones (Pre-production 2004) 12. Worlds Apart (Pre-production 2004) 13. Stalingrad (Pre-production 2004) 14. Still Alive (Live in Krefeld 2005) 15. A Raincheck on my Demise (Live in Martorell 2007) 16. The Wake (Live in Orebro 2004) 17. Worlds Apart (Live in Orebro 2004) 18. Stalingrad (Live in Moscow 2006) | Band Website: www.facebook.com/nightingalesweden Medium: DoCD Spieldauer: 2:35:26 Minuten VÖ: 06.12.2024 |
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