Mother Of Graves - The Periapt Of Absence

Review von ReviewRalle vom 29.10.2024 (10948 mal gelesen)
Mother Of Graves - The Periapt Of Absence Was haben Skandinavien und Amerika gemeinsam? Gutklassige Melodic Death/Doom Metal-Bands natürlich! Wusstet ihr nicht? Ja gut, bis ich über MOTHER OF GRAVES gestoßen bin, ich auch nicht. Als ich mir das zweite und aktuelle Album "The Periapt Of Absence" der Amerikaner aus Indiana angehört habe, war ich felsenfest davon überzeugt, es mit Skandinaviern zu tun zu haben. Diese wunderschöne und melancholische Musik assoziiere ich zumindest oftmals gedanklich zuerst mit Finnland, gibt es dort doch eben so viele Bands die Melancholie und Schwermut ausstrahlen wie es Seen gibt.

Trotz der eher gemäßigten Musik, legt die Band ein recht ordentliches Veröffentlichungstempo an den Tag. 2019 gegründet, folgte 2021 mit der EP "In Somber Dreams" ein erstes Lebenszeichen, ein Jahr später folgte mit "Where The Shadows Adorn" das Debütalbum. Zwei Jahre später folgte nun das aktuelle Album "The Periapt Of Absence".

Musikalisch klingt das Ganze ähnlich wie KATATONIA, SWALLOW THE SUN, OCTOBER TIDE und andere ähnliche Bands. Alles hochklassige Referenzen, die es den Amerikanern schwer machen, aus der Masse herauszustechen, ist diese Spielwiese des Metal doch schon gut bedient. Dennoch, das Quintett muss sich hinter den etablierten Szene Größen nicht verstecken. Das neue Album bringt es mit acht Songs auf eine Spielzeit von etwas mehr als 45 Minuten, ganz ohne Intros, Outros und Zwischenspielen. Die Songs bewegen sich somit alle zwischen knappen fünf und etwas mehr als sechs Minuten Spielzeit. Dabei gehen die Amerikaner geschickt zu Werke und verweben die Songs zu einer angenehm homogenen Masse, die einen mit auf eine schlicht schöne und schwermütige Reise nehmen, um sich mit seinen innersten Konflikten auseinander zu setzen. Der Albumtitel ist also treffend und gut gewählt.

Wie für dieses Genre üblich, gibt es viele langsame Parts, die von wehleidigen Keyboardmelodien und Streichern angeführt und gekonnt durch schwere Riffs und donnernden Drums unterstützt werden. Abgerundet werden diese Parts durch erstklassigen Gesang, der diesen ruhigen Momenten das gewisse Extra verpasst. Für eine gute Dynamik über das gesamte Album hinweg sorgen die waschechten Melodic Death Metal-Einschübe, in denen das Tempo in allen Belangen ordentlich angezogen wird und der Gesang ebenfalls aggressiver dargeboten wird. Diese harten Melodic Death Metal-Parts gehen so nahtlos und gekonnt wieder in die langsamen Doom-Parts über, dass es wirklich Freude bereitet, sich dieser Dynamik auf Albumlänge hinzugeben.

Dafür, dass das hier gerade einmal das zweite Album der Band ist, ist schon verdammt viel sehr richtig und wenig wirklich falsch. Manche ruhigen Parts ziehen sich teilweise schon in die Länge, wie bei 'A Scarlet Threnody' beispielsweise, aber das ist Nörgeln auf hohem Niveau. Wer diesem Genre und genannten Bands nur im Entferntesten etwas abgewinnen kann, macht hier definitiv nichts verkehrt und wird eine gute Zeit mit dem Album haben.

8/10


Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Gallows
02. Shatter The Visage
03. A Scarlet Threnody
04. Apparition
05. The Periapt Of Absence
06. As The Earth Fell Silent
07. Upon Burdened Hearts
08. Like Darkness To A Dying Flame
Band Website: https://motherofgraves.com/
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 45 Min. 17 Minuten
VÖ: 18.10.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten