Räum - Cursed By The Crown

Review von Andre Mischkowski vom 04.03.2023 (7889 mal gelesen)
Räum - Cursed By The Crown Auch im Mai geht es mit dem Erstlingswerk von RÄUM wieder mächtig zur Sache. Jetzt, wo die Tage wieder länger werden, bald die Bäume ausschlagen, die Rasen gesprengt werden und die Tulpen schießen, wird es weiter bedrohlich werden. Das mal als Witz am Rande. Nur als Übergang zu "Cursed By The Crown" irgendwie passend, denn auch auf diesem Longplayer sind die vier Songs arg bösartig und voller Kraft wie ein Orkan, der auf seinem Weg alles mit sich reißt.

Die belgische Band wurde zwar erst 2020 während der Corona-Pandemie gegründet, aber sie weiß jetzt schon zu gut, wo die Messlatte anzusetzen ist. 2022 brachte RÄUM das gleichnamige Tape "Cursed By The Crown" (Live Session) in Eigenproduktion heraus und jetzt halt das Album. Textlich geht es bei der Schwarzkapelle um den Verfall der Menschheit, deren Emotionen sowie entstandenen Gewohnheiten wie Ängste bis hin zu Hoffnungen in dieser Welt, die ja wahrlich schon bessere Zeiten erlebt hat. Weiter ist es ja kein Geheimnis, dass unsere Art oft Talent dafür hat, sich selber zu zerstören, gerade wenn die Seelen ausgebrannt sind. Auch diese Thematik kommt in den Songs zum Ausdruck. Wie das ewige Hin und Her mit Höhen und Tiefen während unserer Existenz.

Der Opener 'Andromeda' entfesselt Blitzartig den Sturm. Die Vocals rasen neben den scheppernden Drums nur so kreischend und krächzend vor sich hin, gut gepaart mit dem schrillen Gitarrensägen der magischen sechs Saiten. Gesangsmässig werden hier keine Gefangene gemacht. Nur gelegentlich wird stimmlich, wie auch von Seiten der Instrumente her, an Tempo gedrosselt. So knallt die Nummer mit den sieben Minuten schon ordentlich durch und endet mit einem längeren instrumentalen Part mit mystischem Touch. Der Albumtrack 'Cursed By The Crown' startet da schon besinnlicher (wenn man das bei diesem Musikgenre mal so sagen will). Prägend in in dem Lied ist auf jeden Fall ein Anteil mit gesungenen Clean Vocals zum Ende hin. Ansonsten bleibt man sich dem Stil treu. Im Gesamten ist 'Cursed By The Crown' facettenreicher und spielerisch mehr ausgebaut als der Opener, wodurch aber keine Energie verloren geht. Über 'Fallen Empire' gehe ich mal direkt zu 'Beyond The Black Shades Of The Sun': Der Titel ist ja schon quasi selbst eine Ansage. Bei dem Stück kann man schon fast sagen, dass es die Ballade des Albums ist. Gekonnt werden Elemente der ersten zwei Songs verstrickt, und es wird deutlich vom Gas gegangen. Mit 12 Minuten haut der Song dennoch deutlich rein und bildet einen genialen Abschluss von dem Debüt.

Mein Fazit ist, dass - bei den nur vier Liedern - die Laufzeit auch eine Rolle spielt. Von sieben bis 12 Minuten ist alles dabei, und so war Platz für Facettenreichtum, der auch genutzt wurde, unter anderem durch atmosphärische Parts. Ich hoffe jedenfalls, von der Band mal wieder was auf den Schreibtisch zu bekommen.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Andromeda
02. Cursed By The Crown
03. Fallen Empire
04. Beyond The Black Shades Of The Sun
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 36:50 Minuten
VÖ: 03.03.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten