Ein Interview von baarikärpänen vom 13.04.2022 (24821 mal gelesen)
Dass man auch ohne Label im Rücken ein bockstarkes Debütalbum veröffentlichen kann, haben MERCILESS LAW aus Chile vor einigen Wochen bewiesen. Der Kontakt auf die andere Seite des Globus gestaltete sich etwas schwierig, aber mit etwas Geduld kam dann doch dieses Interview zustande, in welchem Pancho Ireland erzählt, wie es ist, in Chile aufzuwachsen, uns seine Heimatstadt in Wort und Bild präsentiert, Infos zum Album und seiner Entstehung verrät und auch zu brennenden Fragen der Gegenwart etwas zu sagen hat.
Pancho, du lebst in Los Ángeles. Chile ist für uns ja ein Land auf der anderen Seite der Welt und sicher gibt es große Unterschiede zu unserem Leben. Wie ist es, in Chile aufzuwachsen?
Pancho Ireland: Interessante Frage! Es gibt eine Menge Unterschiede hier im Land. Vor allem, wenn es um die verschiedenen wirtschaftlichen Voraussetzungen der Familien/Menschen geht. Ich bin in einer Famile der Arbeiterklasse aufgewachsen. Mein Vater hat immer sehr hart gearbeitet, weshalb immer genug zu essen da war, was auch jetzt noch so ist. Ich bin jetzt 25 Jahre alt und versuche natürlich unabhängig zu werden, was aber nicht so einfach ist. Meine Eltern helfen mir immer noch hier und da aus, wofür ich ihnen sehr dankbar bin. Aber es gibt halt auch andere Familien, die nicht so viel Glück haben. Leider ist Armut ein großes Thema hier, was leider auch eine schlechte Schulbildung zur Folge hat. Die sozialen Probleme sind wirklich riesig. Die Reichen werden immer reicher und die Armen haben keine Chance, ihre Situation zu verbessern. Wenn du zu diesen Reichen gehörst, bekommst du eine tolle Schulbildung, kannst reisen, hast immer Geld in der Tasche, teure Klamotten, teure Autos. Leider sind diesen Leuten die Probleme der ärmeren Bevölkerung ziemlich egal. Wenn du hier nicht auf der Sonnenseite lebst, dann ist das ein ziemlicher Kampf ums Überleben. Schlechte Bildung, dadurch leicht zu manipulieren von verschiedenen politischen Kräften, das Abrutschen in die Kriminalität. Ich könnte jetzt stundenlang weiter erzählen, aber dann wäre es wohl besser, ein separates Interview daraus zu machen.
Erzähl doch mal was über deine Heimatstadt. So wie ich es verstanden habe, ist Los Ángeles sowas wie ein Startpunkt für Touristen, die den nahegelegenen Nationalpark mit seinem Vulkan besuchen wollen. Aber warum sollten Reisende auch Zeit in Los Ángeles verbringen und was gibt es in der Stadt zu sehen?
Pancho Ireland: Chile ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wir haben verschiedene Klimazonen, sehr unterschiedliche Landschaften. Es gibt so viel zu entdecken. Hier in Los Ángeles haben wir zum Beispiel die "Saltos Del Laja", eine Ansammlung von vier Wasserfällen. Die Leute gehen gerne dorthin, um zu entspannen, Bilder zu machen. Es gibt auch eine Menge Wanderwege dort, Hotels und Campingplätze. Ein sehr schöner Ort. Wie du schon gesagt hast, gibt es den Nationalpark mit dem großen Vulkan, dem Antuco. Ich muss aber zugeben, dass ich persönlich erst einmal dort war und ehrlicherweise gar nicht sagen kann, was es dort noch zu sehen gibt. Etwas weiter entfernt gibt es übrigens noch eine ganze Reihe weiterer Vulkane. Oh, und es gibt noch eine künstlich angelegte Lagune, die in die Stadt hineinreicht, die Laguna Esmeralda, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiert.
Es gibt eine gewisse Verbindung zwischen Los Ángeles und Deutschland durch die deutsche Schule in der Stadt (auf dem folgenden Bild). Kennst du diese Schule?
Pancho Ireland: Ja, die kenne ich. Es ist übrigens nicht nur einfach eine Schule, sondern auch ein deutsches Gymnasium. Ich habe dort einen "Pre-College"-Kurs belegt.
Ich denke, im Moment kann man MERCILESS LAW noch als sowas wie ein "Hobby" bezeichnen. Was machst du denn neben der Band? Studierst du noch oder gehst arbeiten?
Pancho Ireland: Gut, dass du Hobby in Anführungszeichen gesetzt hast, denn ich sehe die Band nicht nur als Hobby. Ich war schon in einigen Bands, die nur so als Hobby gedacht waren. Aber diese Bands nehmen sich selbst nicht so für voll. Zumindest ist das hier so. Da ist kein ernster Hintergedanke dabei. Sicher, diese Bands wollen auftreten, vielleicht auch was aufnehmen, aber sie kümmern sich nicht groß darum, als aktive Band unterwegs zu sein, die regelmäßig probt, fokussiert arbeitet und mehr erreichen will, als nur wegen ein paar Bier hin und wieder mal was zu machen. Auch wenn ich bis jetzt nur alleine MERCILESS LAW bin, habe ich zu viele Enttäuschungen und auch schöne Momente mit der Band erlebt, weshalb sie nie "nur" ein Hobby ist.
Ich habe übrigens in die Richtung Maschinenbau studiert und letztes Jahr meinen Abschluss gemacht. Leider arbeite ich im Moment nicht in diesem Bereich, sondern in einem Baumarkt.
Musiker aus Südamerika haben im allgemeinen einen starken Bezug zu europäischen Bands, besonders zu denen aus Deutschland, die bereits in den 80ern ganz groß waren, wie HELLOWEEN, RUNNING WILD, SODOM, KREATOR, um nur einige wenige zu nennen. Mit welcher Musik bist du aufgewachsen und hatte das Einfluss auf das Album?
Pancho Ireland: Ich habe früher sehr viel DIRE STRAITS gehört, CCR, die chilenische Band LOS PRISIONEROS und auch KISS. Metal an sich gar nicht. Später habe ich dann natürlich viel HELLOWEEN, GAMMA RAY, OZZY, ACCEPT und so weiter gehört. Die Liste lässt sich noch lange fortsetzen. Aber vor allem IRON MAIDEN haben es mir angetan. Für mich die größte Band von allen.
MERCILESS LAW sind immer noch in gewisser Weise ein Projekt mit dir als alleinigem Mitglied. Hast du nach anderen Musikern gesucht vor der Aufnahme von "Troops Of Steel" und wie ist die Situation in Los Ángeles an sich mit anderen Musikern?
Pancho Ireland: Ich habe nicht nach anderen Musikern gesucht, denn Cederick Forsberg und ich waren sehr gut in der Lage, das Projekt alleine zu stemmen. Meiner Meinung nach war es sogar eine gute Entscheidung, so zu arbeiten, denn du weißt ja sicher, dass es in einer kompletten Band immer zu Diskussionen kommt, oft auch zu Streitereien. Das wollte ich nicht. Nur mit Ced zu arbeiten war in Ordnung aus mehreren Gründen. Zum Beispiel war ich in dieser Zeit dabei, jede Menge zu lernen, meine Fähigkeiten zu verbessern. Darauf war ich sehr fokussiert. Wenn Ced also sagte "Das ist nicht gut genug!", dann war das so. Der Mann weiß, wovon er spricht. In einer kompletten Band gibt es leider zu viele Meinungen, die von persönlichen Befindlichkeiten gesteuert sind und nichts mit der Arbeit und der Qualität an sich zu tun haben.
Was die Szene in Los Ángeles angeht, kenne ich mich nicht so gut aus. Es gibt einige Metal- oder Punkbands, die interessieren mich aber ehrlich gesagt nicht so. Ich habe einige schlechte Erfahrungen mit lokalen Bands gemacht, bei denen ich aktiv war, weil es denen einfach nur darum ging, einen auf dicke Hose zu machen. die Musik an sich war denen leider nicht so wichtig. Im Englischen gibt es ja den Begriff "Commitment". Genau das fehlt den meisten hier. Aber natürlich sind nicht alle so, es gibt sicher auch Ausnahmen.
Viele Bands aus Südamerika machen ihr "eigenes Ding" - was ich nicht negativ meine - und leider sind ihre Produktionen eher rumpelig und nicht konkurrenzfähig. Du hast da einen anderen Ansatz. Wie du schon erwähnt hast, hat dir Cederick Forsberg unter die Arme gegriffen. Wie kam der Kontakt zustande?
Pancho Ireland: Ich habe ein Video von mir online gestellt, in dem ich das Solo von 'Lusitania' (vom BLAZON STONE-Album "War Of The Roses") gespielt habe. Irgendwie hat Ced das Video gesehen und es auf seiner Facebook-Seite geteilt. Das habe ich dann wiederum irgendwann gesehen und Kontakt zu Ced aufgenommen. Wie sich herausgestellt hat, ist er ein richtig netter Kerl und so kam dann eines zum anderen. Ich werde Ced für seine Unterstützung auf ewig dankbar sein.
Meiner bescheidenen Meinung nach bekommt Cederick Forsberg nicht unbedingt den Respekt, den er verdient. Sei es für seine Musik (viele halten BLAZON STONE zum Beispiel für eine mittelprächtige RUNNING WILD-Coverband) und auch für seine Arbeit als Produzent. Bist du auch dieser Meinung?
Pancho Ireland: Ja, absolut! Für mich ist er ein verdammtes Genie. Der Mann hat soviel Musik in sich. Schau dir nur an, was er alles veröffentlicht hat. Da kommen locker über 20 Alben bei raus. Und dann noch seine Beiträge für andere Musiker. Wie ich schon sagte, er ist ein total netter Typ. Sicher, wir waren in den letzten beiden Jahren "Workmates", aber wenn es um Ced geht, dann spricht immer noch der Fanboy in mir. Und ja, er verdient wirklich mehr Beachtung.
Als ich dich im Vorfeld des Reviews darauf angesprochen habe, warst du sehr ehrlich, was die programmierten Drums und Bass angeht. Sowas findet man leider sehr selten. Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass selbst die großen Bands wie PRIEST Pro Tools/ programmierte Drums auf ihren Alben verwenden. Und trotzdem gibt es da geradezu wüste Diskussionen unter Fans, was diesen Punkt betrifft. Was denkst du darüber? Ich möchte aber auch anmerken, dass Cederick Forsberg einen tollen Job auf deinem Album abgeliefert hat, was Drums und Bass angeht.
Pancho Ireland: Ehrlich gesagt war ich mir zu Beginn nicht sicher, ob ich das sagen sollte mit den Drums und Bass. Viele Leute haben da so ihre "Vorurteile". Ced hat mich dann aber bestärkt, offen damit umzugehen, weil daran wirklich nichts Verwerfliches ist. Vor allem, weil ich ja auch das einzige Mitglied von MERCILESS LAW bin. Ced hat die Möglichkeiten, wirklich alles auf seinen Alben selbst einzuspielen, so wie bei BREITENHOLD. Ich dagegen habe ja nicht mal ein Drumset. Deshalb waren programmierte Drums wirklich hilfreich und wenn du, was das angeht, einen tollen Job machst, so wie Ced, dann klingt das Endergebnis auch gut. Manchmal sogar so gut, dass viele keinen Unterschied heraushören. Einige andere Rezensenten hatten zum Beispiel keine Ahnung, bis ich mit der Wahrheit um die Ecke kam.
Was aber echt ist auf dem Album, sind alle Gitarren-Parts, die von dir stammen. Wann hast du angefangen, Gitarre zu spielen?
Pancho Ireland: Da müsste ich zehn Jahre alt gewesen sein. Aber damals hab ich es nicht so ernst genommen. Richtig losgelegt habe ich mit 12-13, als ich Heavy Metal für mich entdeckt habe. Schon 'ne ganze Weile her. Ich lerne aber immer noch und will besser und besser werden. Sicher, das was ich jetzt kann, ist nicht so schlecht, aber das reicht mir nicht.
Du bist ja eigentlich kein Sänger, hast aber auf dem Album einen guten Job abgeliefert. Hattest du Unterricht?
Pancho Ireland: Ich bin kein Sänger, das ist richtig, habe aber versucht auf dem Album mein Bestes zu geben. Und nein, Unterricht hatte ich keinen. Ich musste wirklich erstmal lernen, wie ich meine Stimme einsetzen kann. Dabei hat mir Ced auch sehr geholfen. Es war wirklich kein leichtes Unterfangen, meine Vocals auf die Songs abzustimmen. Wenn ich mir jetzt die Songs auf dem Album anhöre, kann ich genau sagen, wo ich noch in der Lernphase war und wo meine Stimme bereits viel stärker klingt. Mittlerweile fällt es mir viel leichter, vor allem diese hohen Passagen zu singen. Da hättest du mal die Anfänge hören sollen. 'Victims Of War' war übrigens der erste Song, bei dem ich gesungen habe. Damit hat man einen schönen Vergleich, was meine Stimme und die Entwicklung auf den anderen Songs angeht.
Ich denke, du hast dir beim Songwriting viel Mühe gegeben. Natürlich haben andere Bands ihre Spuren bei dir hinterlassen, aber du bist weit entfernt davon, eine bloße Kopie zu sein. Gibt es neben den bereits erwähnten Bands noch andere, die dich inspiriert haben?
Pancho Ireland: Die gibt es. Vor allem muss ich GRAVE DIGGER und GRIM REAPER erwähnen. Beide waren sehr wichtige Inspirationsquellen für mich, als ich mit dem Songwriting begonnen habe. Das war, ob du es glaubst oder nicht, bereits 2014. Damals habe ich beide Bands sehr oft gehört.
Auf dem Album gibt es viele unterschiedliche Stilarten zu hören. Vom puren Heavy Metal über Power Metal bis hin zum Speed Metal. So hast du auf alle Fälle sichergestellt, dass keine Langeweile bei den Hörern aufkommt. Aber ich bin ehrlich und sage einfach mal, wenn mehr schnelle Songs vom Kaliber 'A New Order' auf dem Album vertreten wären, hätte ich sogar noch eine höhere Note gezückt.
Pancho Ireland: 'A New Order' habe ich in sehr kurzer Zeit geschrieben, weil ich der Meinung war, ich bräuchte einen richtig schnellen Song mit einem coolen Riff als Opener für das Album. Interessanterweise kommt genau der Song bei vielen am besten an. Für mich war er einfach nur ein perfekter Song, mit dem ich die Attacke starten konnte. RIOT und GRAVE DIGGER haben bei 'A New Order' den größten Einfluss gehabt. Die ersten Aufnahmen zu dem Song habe ich mit dem Smartphone aufgenommen. Die Aufnahmen habe ich sogar noch irgendwo. Aber ich wollte halt nicht, dass jeder Song auf "Troops Of Steel" nur schnell ist. Ich mag verschiedene Tempi und Rhythmen. Ich weiß schon, wie du deine Anmerkung gemeint hast, aber es gibt eben auch Leute, die der Meinung sind, jeder Song eines Albums müsste schnell sein. Sowas verstehe ich nicht. Es ist genau wie mit der Meinung, Power Metal müsste immer episch oder was-weiß-ich sein. Wie kommen manche Hörer auf so einen Gedanken? Du kannst mit Musik so viele Dinge machen, was man auch ausnutzen sollte.
Der offizielle Release von "Troops Of Steel" ist ja erst ein paar Wochen her. Wie waren die Reaktionen bisher?
Pancho Ireland: Ich finde es einfach nur schön, dass so viele Leute sich mit meiner Musik beschäftigen. Eigentlich waren die meisten Reaktionen bisher eher positiv. Aber es gibt auch ein paar Schreiber, die das Album einfach nur runtermachen, wobei ich manchmal den Eindruck habe, sie haben sich gar nicht erst die Mühe gemacht, es auch mal zu hören. Logo, jeder hat so seine eigene Meinung und wenn da konstruktive Kritik kommt, dann bin ich sogar dankbar dafür, denn es hilft mir, beim nächsten Album noch bessere Arbeit abzuliefern.
"Troops Of Steel" ist bisher nur als Download erhältlich. Gibt es Pläne, das Album auch in physischer Form zu veröffentlichen, als CD oder LP? Ich frage vor allem wegen dem tollen Artwork.
Pancho Ireland: Ja, solche Pläne gibt es. Aber nicht als CD oder LP, sondern richtig oldschool auf Tape, irgendwann vor dem Sommer.
Die vorangegangene Frage bringt mich dann auch zu Mina Walkure von KRAMP, von der das Artwork stammt. Ich erinnere mich, dass du erwähnt hast, dass der Kontakt durch Cederick Forsberg zustande kam. Ich habe ja schon zwei Interviews mit Mina geführt und es macht einfach nur Spaß, sich mit ihr auszutauschen. Abgesehen vom Artwork, hilft sie dir noch in irgendeiner anderen Weise?
Pancho Ireland: Mina ist mittlerweile ein wichtiger Teil des Projekts geworden. Vor allem, weil sie wirklich professionell an die Sache rangeht. Egal, welche Frage ich auch habe, Mina hat immer einen guten Ratschlag zur Hand. Das Wichtigste ist aber, dass sie einfach nur grundehrlich ist und mir auch sagt, wenn sie etwas nicht mag oder sogar schlecht findet. Jetzt, so kurz nach Veröffentlichung von "Troops Of Steel" hilft sie mir vor allem bei der Promotion.
Im Moment ist es schwer, den Krieg in der Ukraine auszuklammern. MERCILESS LAW waren vertreten auf einem Sampler, von dem Teile des Erlöses an "Reporter ohne Grenzen" gingen. Hier in Europa ist der Krieg tagtäglich in den Schlagzeilen und es gibt Sondersendungen auf auf fast allen Kanälen. Es wäre bestimmt interessant zu erfahren, wie das Thema in Chile behandelt wird, was die Menschen dort denken und wie die Presse reagiert.
Pancho Ireland: Eigentlich würde ich zu dem Thema nicht gerne Stellung beziehen, ganz einfach weil mir die richtigen Informationen zu dem fehlen, was auf der anderen Seite der Welt passiert. Was ich aber mit Bestimmtheit sagen kann ist, dass ich Krieg absolut verurteile.
Aber lass mich kurz meinen Standpunkt erklären. Da ist zum einen der Fakt, dass es einfach nicht genügend Informationen gibt, weil die Presse hier sehr parteiisch ist, also nur auf einer Seite steht und dementsprechend berichtet. Die Wahrheit, die wohl irgendwo in der Mitte liegt, findet in der Presse nicht statt. Einige Leute sagen, Putin ist ein Kommunist der alles zerstören will. Dann gibt es Politiker hier, die in den sozialen Medien verbreiten, dass Putin sogar ein ultralinker Kommunist ist. Und dann gibt es wieder Leute, die in die genaue Gegenrichtung argumentieren. Das TV hier in Chile ist leider auch keine große Hilfe, um sich ein genaues Bild zu machen. Die Menschen in Chile sind wiederum ein Spiegelbild der Berichterstattung, geteilt in links oder rechts. So fallen dann auch ihre Kommentare aus. Sie entbehren jeder Realität.
Ich wollte gerne Teil des von dir angesprochenen Samplers sein, weil die Macher hinter der Aktion einfach nur helfen wollten. Es gab keine politische Agenda.
Es ist so leicht, sich mit voreiligen Statements in die Nesseln zu setzen. Deswegen wollte ich mich auch dazu nicht persönlich äussern. Mir fehlen einfach wichtige Infos, an die ich bisher nicht herangekommen bin. Was mich aber sehr nachdenklich macht ist, dass in diesem Konflikt wieder ganz normale Menschen, so wie du und ich, losgeschickt werden, um sich gegenseitig umzubringen. Und warum? Nur weil es einem Mann mit viel Macht gerade in den Kram passt. Da kann man schnell auf den Gedanken kommen, dass es gerade Politiker einen Dreck kümmert, wie es den Menschen geht, Hauptsache sie bekommen was sie wollen.
Gewalt ist niemals eine Lösung und sie sollte es auch nicht sein. Sehr traurig, was da gerade passiert.
Danke für deine ehrliche Antwort zu diesem schwierigen Thema. Lass uns zum Schluss doch noch schnell wissen, was wir in Zukuft noch von MERCILESS LAW erwarten dürfen.
Pancho Ireland: Ich habe einiges geplant. Da wäre die von mir bereits angesprochene Kassette, die sehr bald veröffentlicht wird. Eine streng limitierte Auflage, die toll aussieht. Dann spiele ich mit dem Gedanken, in der zweiten Hälfte des Jahres eine EP zu veröffentlichen mit neuen Songs. Dafür habe ich schon eine ganze Reihe neuer Ideen in der Hinterhand, von denen drei oder vier auf der EP landen werden. Welche es sein werden, muss ich noch entscheiden. Und wenn alles so läuft wie geplant, habe ich dieses Mal auch einen richtigen Drummer. Ich hoffe es klappt alles so, wie ich es mir denke.