Sixx A.M. - Prayers For The Damnded (Vol. 1) | |
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Review von Judvine vom 17.05.2016 (8372 mal gelesen) | |
Als alte Liebhaberin des größten Teils der MÖTLEY CRÜE Diskographie habe ich seinerzeit das Debüt von Nikki Sixx' Nebenprojekt SIXX A.M. sehnlichst erwartet. Dass es anders als MÖTLEY sein würde, war mir ja spätestens klar, seit Sixx zusammen mit Tracii Guns (L.A. GUNS) ein Projekt namens BRIDES OF DESTRUCTION ins Leben gerufen hatte, das eher pop-punkige Züge hatte. Mit dem schweren, melodischen, dynamischen Hardrock, den SIXX A.M. so liefern, erscheint mir Sixx' Arbeit erwachsener. Das mag auch an seinen Mitstreitern DJ Ashba (GUNS N' ROSES) und James Michael liegen, die einiges an Erfahrung im Musikgewerbe mitbringen (oder an der Abwesenheit harter Drogen). Mit "Prayers For The Damned (Vol.1)" liegt das vierte Release der Amerikaner vor, das gleichzeitig den ersten Part einer Zweiteilerscheibe darstellt. Und es geht gut los. 'Rise' beginnt mit einem Frage-Antwort-Spiel zwischen Leadsänger James Micheal und den Gangvocals, bevor es in einen voller Groove stampfenden Rocker mündet. Die Produktion klingt nach viel Budget statt MacBook - geil! 'You Have Come To The Right Place' lockt mit heavy Riffing, melodiösen Soloparts und fantastisch getragenen Vocals. Es zeichnet sich ab, dass SIXX A.M. es auch auf dieser Scheibe schaffen, den Grad zwischen getragenem, dunklem Alternative und dynamischem, sexy Hardrock zu bewandern. Daraus ergibt sich zeitgemäßer, radiotauglicher Rock 'n' Roll, der nicht in der Vergangenheit kleben geblieben ist, seine Wurzeln aber auch nicht versteckt. Gefühlvoll geht's natürlich auch. 'Better Man' ist eine zwielichtige Ballade, die man so vielleicht nicht erwarten würde. Es ist keine große Powerballade, sondern ein dunkler, sich langsam aufbauender Song. Das für mich interessanteste Stück auf "Prayers For The Damned (Vol.1)" ist allerdings 'Belly Of The Beast'. Es beginnt mysteriös und wird zu einem groovigen Mitklatscher. 'Rise Of The Melancholy Empire' schließt die Langrille mit einem ordentlichen Durcheinander ab. Die Kompositionen sind durchweg dick und sauber. Da scheint mir richtig Arbeit reingesteckt worden zu sein, um eine gute Linie auf die Reihe zu bekommen. Thematisch bewegt sich das Ganze irgendwo zwischen Drogen und dem inneren Kampf zwischen Gut und Böse - so, wie Sixx sich das anfangs ja auch gedacht hatte. Die Produktion ist ein absolutes Träumchen. Es wurden offenbar nicht einfach nur ein paar Regler hochgeschoben, was mich beinahe dazu veranlasst, mich zu der Aussage zu versteigen, die Produktion gehöre im vorliegenden Fall zur Komposition (wenn ich bedenke, dass James Michael ja auch produziert, ist dieser Gedanke vielleicht doch nicht so weit her geholt). Fazit: SIXX A.M. mausern sich immer mehr zu einer "richtigen" Band. Jetzt, da die Konzentration klar auf diesem Projekt liegt, scheint es, als fließe eine ganz andere Energie als bei den ersten beiden Releases. Ich kann kaum aufhören "Prayers For The Damned (Vol. 1)" zu hören und freue mich schon tierisch auf den zweiten Teil, der angeblich in diesem Jahr noch zu erwarten ist. Also, liebe Hardrock Freunde: Haut Euch das hier auf den Plattenteller, und zwar jetzt! Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Rise 02. You Have Come To The Right Place 03. I'm Sick 04. Prayers For The Damned 05. Better Man 06. Can't Stop 07. When We Were Gods 08. Belly Of The Beast 09. Everything Went To Hell 10. The Last Time (My Heart Will Ever Hit The Ground) 11. Rise of the Melancholy Empire | Band Website: www.sixxxammusic.com Medium: CD Spieldauer: 49:28 Minuten VÖ: 29.04.2016 |
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