The Last Vegas - Eat Me

Review von Judvine vom 07.05.2016 (7240 mal gelesen)
The Last Vegas - Eat Me Das erste Release von THE LAST VEGAS seit drei Jahren kommt mit dem schönen Namen "Eat Me". Aufgrund anderer Verpflichtungen des Sängers Chad Cherry wurde das Material innerhalb von drei Wochen geschrieben, eingeprobt und kurz darauf dann auch in Eigenregie aufgenommen und von Chris Laney gemixt. Das klingt natürlich nach wenig Zeit, sich viel auszudenken, dafür nach viel aus der Hüfte geschossenem Rock'n'Roll (Anmerkung: Da die Alben der Jungs immer wieder zwischen "hammergeil" und "enttäuschend" schwanken, bin ich vorher schon etwas unsicher. Das unsagbar fürchterliche Cover ... nun ... "Artwork" hilft wenig.)

Doch kommen wir zu dem, um das es eigentlich geht: die auf Silberling gebrannten Sounddateien. "Eat Me" geht mit zwei groovigen Rockern los, die eine sleazy Stimmung erzeugen, dabei - dem fliegenden Spaghettimonster sei Dank! - eher sexy als kitschig klingen. 'Bloodthirsty' und der Nachfolgetrack 'Here We Go Again' sind der Beweis dafür, dass THE LAST VEGAS sich nicht hinter anderen Truppen ihres Schlags verstecken müssen. Wer psychedelisch angehauchte, balladeske Stücke von ENUFF Z'NUFF mag, kommt mit 'Universe & You' auf seine Kosten, auch wenn ich finde, dass das Stück gegen Ende des Albums besser aufgehoben gewesen wäre. Denn was danach kommt, hat es für mich sofort auf Platz #1 meiner persönlichen "Eat Me" - Hitparade geschafft: 'Hot Fudge' ist eines der sexiesten Stücke, die ich dieses Jahr gehört habe. Es ist als hätten Bluesrock und Sleazerock eine wilde Orgie miteinander, nur um danach verschwitzt und mit Kippe im Mundwinkel nebeneinander zu liegen. Danach wird's schwach. Es kommen Balladen (z.B. 'Love's Got Nothing On Me') und Rocker (z.B. 'To Be Treated'), die zwar nicht schlecht sind, denen aber irgendwas fehlt. Ich habe das Gefühl, dass THE LAST VEGAS über diese Stücke doch noch mal hätten nachdenken sollen, denn was klar wird ist, dass sie experimentierfreudig sind. Das können allerdings wenige mal eben vom Zaun brechen. In dieser Rohfassung sind die meisten Stücke der Marke "schalte ich nicht weg, mache ich aber auch nicht absichtlich an". Kommen wir zum Rausschmeißer. 'From Hell' ist ... überraschend. Sehr elektrisch und sehr industrial? Nun, dieser Song könnte auch auf einer MARILYN MANSON Scheibe seinen Platz finden. Cool!

Fazit: "Eat Me" geht geil los, beginnt ab der Mitte zu schwächeln und endet mit einem Knallersong. Das Ding ist: da, wo es schwächelt, erkennt man schon, dass das geil sein könnte. Hier noch mal über den Gitarrenpart drüber geguckt oder da noch mal den Bass justiert - dafür braucht man dann doch ein bisschen mehr Zeit. Die Freunde des Sleaze unter Euch sollten trotzdem mal reinhören.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Bloodthirsty
02. Here We Go Again
03. Universe & You
04. Hot Fudge
05. Along For The Ride
06. Voodoo Woman
07. Love’s Got Nothing On Me
08. Hard To Get Over (You’re So)
09. To Be Treated
10. Anything It Takes
11. From Hell
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:41 Minuten
VÖ: 18.03.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten