Crystal Breed - The Place Unknown

Review von Stradivari vom 17.06.2012 (6406 mal gelesen)
Crystal Breed - The Place Unknown Mit CRYSTAL BREED reckt erneut eine Combo aus Hannover ihr Köpfchen aus dem Dickicht und stellt sich mit ihrem Debüt "The Place Unknown" dem Kampf um die Käufergunst. Wobei dies nicht die breite Masse sein wird, da die Niedersachsen recht sperrigen Prog-Rock zelebrieren. Dies allerdings sehr originell, da sie geschickt alternative und poppige Exkurse wagen und sogar dann und wann schwermetallische Riff-Salven abfeuern. Diese bunte Mischung erinnert in ihrer Gesamtheit eher an QUEEN oder die experimentelle Phase der BEATLES, als an DREAM THEATER und Konsorten.

Wobei ich allerdings zugeben muss, mich erreicht "The Place Unknown" nicht wirklich. Die Songs, obwohl größtenteils nicht länger als fünf Minuten, sind mir zu gewollt komplex und vor allem plätschern sie durch die Bank etwas uninspiriert vor sich hin. Es fehlt schlicht und ergreifend der rote Faden und zumindest ein Bisschen Eingängigkeit. Wenn ein Stück durch ist, zollt man der handwerklichen Leistung der Musiker zwar uneingeschränkten Respekt, hat aber nicht das Bedürfnis den Titel erneut zu hören. Außerdem stößt der Gesang von Niklas Turman und Corvin Bahn häufig an ihre Leistungsgrenzen und wirkt entsprechend gepresst, ja fast schon gequält. Insbesondere die härteren sowie höheren Passagen sind grenzwertig. Es wird gewiss genügend Menschen geben, welche "The Place Unknown" den Qualitätssiegel "...das Album entfaltet seine Qualität erst mit der Zeit..." oder "...man muss es häufiger hören..." verpassen, aber ehrlich gesagt, ich bin da anderer Meinung. Auch nach diversen Durchläufen bleibt nichts im Ohr und außer der streckenweise wirklich tollen Instrumentierung mit Piano, Streichern, Flöte und Trompete auch nichts Bemerkenswertes hängen.

Der MUSE-Fraktion und Prog-Feingeistern wird "The Place Unknown" sicherlich eine Offenbarung sein, allen anderen ist CRYSTAL BREED definitiv zu kopfgesteuert. Da es sich um den Erstling der Niedersachsen handelt, manche Ansätze zumindest recht originell sind und die instrumentale Darbietung aller Ehren wert ist, kann man gerade noch fünf Punkte vertreten.

Appetizer: 'Promo Trailer'


STRADIVARI

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Lies 5:27
02. Floating On Waves 5:44
03. The Place Unknown 6:25
04. Move 5:58
05. Rockstar Wannabe 8:24
06. No Turning Back 5:22
07. Back T'Your Mum 5:06
08. Worshiper 9:29
09. Words Of Silence 5:49
Band Website: www.crystalbreed.com
Medium: CD
Spieldauer: 57:44 Minuten
VÖ: 01.06.2012

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