Livebericht Kataklysm (mit Graveworm ) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Hannover (Musik Zentrum) - 05.10.2017 (47212 mal gelesen) |
Ein Sturm fegt über Deutschland hinweg. Nein, und damit meine ich nicht KATAKLYSM, auch wenn Maurizio das wahrscheinlich etwas anders sieht. Die Rede ist von Sturmtief "Xavier", dessen Auswirkungen noch lange anhalten werden. Auch als ich und mein Kumpel Boddy in Hannover ankommen, werden wir von der Feuerwehr begrüßt, die ein paar Straßen wegen umgekippter Bäume sperren muss. Da wir im Vorfeld noch einen Interviewtermin mit JF haben, sind wir relativ zeitig da und haben nach dem Interview noch genügend Zeit, um in Ruhe was Essen zu gehen. Einlass ist um 19 Uhr und wir stehen gegen 19:30 wieder am Musikzentrum. Geht man an der Kasse vorbei und richtet den Blick nach rechts, dann sieht man das Merch der Frankokanadier. Auch hier werden die üblichen 25 € für ein Shirt aufgerufen. Ich bin wirklich froh, dass ich kein Shirt-Nerd bin, denn sonst muss ein Geldbeutel an so einem Konzertabend ganz bluten. JF hat uns im Vorfeld erzählt, dass nahezu jede Show auf dieser Tour, die übrigens einmalig und nur in Europa stattfindet, ausverkauft ist. Erst kurz vor der Show habe ich durch Zufall gesehen, dass die Show heute vom Capitol ins Musikzentrum verlegt wurde. JF erzählte uns, dass das auf Wunsch der Band geschehen ist. Das Capitol, mit einem Fassungsvermögen von knapp 2000 Leuten, wäre zu groß und KATAKLYSM hätten lieber einen kleinen Rahmen, wo es vielleicht etwas enger ist, sich die Leute in einer 2000er-Halle aber nicht verlaufen. Eine sehr bodenständige Einschätzung, wie ich finde. Wie gesagt, wir kommen also gegen 19:30 Uhr wieder am Musikzentrum an und es ist schon gut gefüllt. Den Auftakt bilden heute GRAVEWORM. Maurizio erklärt während der KATAKLYSM-Show, dass sie schon vor vielen Jahren mit GRAVEWORM auf Tour waren und weil es diesmal eine Vintage-Show ist, bot es sich an, eine Band mitzunehmen, die vor vielen Jahren auch schon mit ihnen unterwegs war. Des Gefühls wegen. GARVEWORM fangen also pünktlich um 20 Uhr an. Ich muss gestehen, dass ich bis auf ein paar Coverversionen ('Fear Of The Dark', 'Losing My Religion') nicht wirklich viel kenne. Zwar habe ich irgendwann mal das letzte Album gehört, doch wirklich hängengeblieben ist nicht viel, bis auf den Song 'Rise Again' vielleicht, und der ist heute nicht in der Setlist. Ebenso wenig höre ich heute die bekannten Coverversionen. Insgesamt machen GRAVEWORM einen ganz passablen Eindruck heute. Viele schöne treibende Doublebass-Nackenbrecher-Parts, die auch in die Nacken der umstehenden Besucher wandern. Da GARVEWORM eine symphonische Band sind, sie aber nur zu fünft auf der Bühne stehen, kommt der Keyboard-Teil von Band, was ich nicht wirklich schlimm finde, denn er ist so leise eingestellt, dass man es eh kaum hört. Noch hat sich eine relativ große Lücke vor der Bühne gebildet, die aber gleich, wenn die Kanadier kommen, ganz schnell verschwinden wird. Also, GRAVEWORM sind nach 40 Minuten durch. Insgesamt war es okay und nicht so schlimm, wie befürchtet. Und dann kommt der wirkliche Sturm, auf den alle im Musikzentrum gewartet haben. Die Northern Hyperblaster werden an dem heutigen Abend ihrem Namen alle Ehre machen. Okay, die Setlist sollte jedem heute klar sein. KATAKLYSM starten gegen 21:15 Uhr und schon nach dem bekannten Film-Zitat-Intro der "Shadow And Dust" kocht das Musikzentrum zum Titeltrack der Platte. Tourauftakt ist heute, doch bei den Kanadiern läuft direkt alles glatt, sind halt Profis. Lediglich ist der Sound insgesamt zu laut, so dass es sich zeitweise etwas breiig anhört, trotzdem aber stark zu sehen, wie eine Band mit nur einer Gitarre auf der Bühne so fett klingen kann. Es geht direkt weiter mit 'Beyond Salvation' und dann, nach einer kurzen Ansage von Maurizio, dass er diesen Song vor Jahren geschrieben hat, kommt 'Illuminati'. Für mich ja immer noch einer der besten KATAKLYSM-Songs überhaupt. Ich muss immer wieder auf den Drummer schauen und bin völlig baff, freue mich gleichzeitig unheimlich auf 'Blood On The Swans'. Das Geballer geht weiter mit 'Chronicles Of The Damned' und 'Where The Enemy Sleeps', wobei die beiden Songs ja im Gegensatz zu den vorherigen etwas ruhiger und grooviger sind. Doch das Publikum reagiert mit Pogo und moshen. Es ist eine sehr geile Stimmung hier in Hannover. Auch die Band hat sichtlich Spaß, ein breites Grinsen auf den Lippen von JFs ständigem Abklatschen untereinander sprechen Bände. 'Years Of Enlightment' und 'Inside The Material Flesh' bilden den Schluss der ersten Hälfte. Mit den Worten "See you in 15 minutes. Have a beer!" verabschiedet sich die Band in eine kurze Pause. Das Backdrop wird ausgetauscht. Hing eben noch das Riesen-Cover der "Shadows And Dust" hinter dem Schlagzeug, kommt nun natürlich das Cover der "Serenity In Fire" zum Vorschein. Kurze Zeit später stehen KATAKLYSM auch schon wieder auf der Bühne. Und schon gleich beim Opener 'The Ambassador Of Pain' geht es gleich wieder ordentlich zur Sache. Als dann auch noch der erste Crowdsurfer die Bühne entert und gleich wieder runterspringt, gibt es kein halten mehr. "That's I wann see!", sagt Maurizio und fordert das Publikum geradezu heraus. Nach 'The Resurrected' folgt 'As I Slither', die neue Hymne für Deutschland, wie der Sänger sagt und betont nochmal, dass Deutschland extrem wichtig für KATAKLYSM ist. Die Fans danken es ihm wieder mit jeder Menge Crowdsurfen Richtung Bühne und Maurizio zieht sie hoch. Man merkt, dass "Serenity In Fire" schon etwas aggressiver ist als "Shadows And Dust". Haben sich die Leute bis eben noch warm gemacht, lassen sie jetzt ihrer Energie freien Lauf. Klar, Songs, wie 'For All Our Sins' und 'The Night They Returned' laden ja auch dazu ein. Letzterer ist übrigens der erste Song, dem KATAKLYSM Splatter-Lyrics verpasst haben und der dann im gleichnamigen Film eingesetzt wurde. Nach dem Titeltrack kommt dann 'Blood On The Swans' und da muss ich sagen, dass ich das Spiel des Schlagzeugers echt unglaublich finde. Wahnsinn ... auf Platte klingt das ja schon ordentlich, aber live ist das dann noch mal etwas ganz anderes. Ich ziehe meinen Hut vor Oli Beaudoin. Dann kommt eine dicke Premiere. "Serenity In Fire" beinhaltet drei Songs, die bisher noch nie live gespielt wurden und somit werden wir heute in Hannover Zeuge, dass '10 Seconds From The End', 'The Tragedy I Preach' und 'Under The Bleeding Sun' uraufgeführt werden. Wow ... das war absolut großartig, was hier heute gezeigt wurde. KATAKLYSM sind eine großartige Liveband und mit zwei Alben solcher Kaliber ist diese Kombination eigentlich ein Garant für eine gute Show. Hier gab es die KATAKLYSM-Vollbedienung und wer am nächsten Tag keine Nackenschmerzen hat, war nicht wirklich dabei. Und für die, die nicht die Möglichkeit haben, eine der Shows zu besuchen, wird das Ganze in München mitgeschnitten und auf DVD gebrannt als kleines Zeitdokument für Band und Fans. |
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