Ross The Boss - Hailstorm

Review von Odin vom 04.11.2010 (17669 mal gelesen)
Ross The Boss - Hailstorm ROSS THE BOSS startet mit seiner Gitarre in 'I.A.G.' und jeder MANOWAR Fan denkt an 'Bridge Of Death' - das ist der Sound, den wir seit so vielen Jahren vermissen, diese Gitarre, diese epische Spannung. Doch ach und weh! Nach dem Intro ist es schon vorbei damit.

Bereits 'Kingdom Arise' klingt wieder moderner - nicht viel, immerhin, aber etwa so auf dem Stand von "Kings Of Metal". Wer es schafft, seine Erwarungshaltung neu zu justieren und sich auf einen Faible für zum Beispiel VIRGIN STEELE zu besinnen, der kann dennoch seine Freude haben.

Der Ur-Gitarrist von MANOWAR war damals ausgeschieden, um etwas ruhiger zu werden und produzierte mit HEYDAY denn auch ganz unterhaltsamen Blues Rock. Sein emotionales Gitarrenspiel vermissen Fans der ersten Stunde bis heute. Mit dem zweiten Album seit 2008 kommt Ross Friedmann nun unter eigenem Namen zurück auf die Metal Bühne, kann aber nur bedingt an das anknüpfen, was er damals mit den True Metal Heroen erschaffen hat. Dazu sind die ersten Songs auf diesem Album zu sehr Allerwelts-Power-Metal. Wobei ich nach einigen Durchgängen der Überzeugung bin, dass diese Einschätzung sich stark ändern würde, wenn Eric Adams die selben Songs singen würde. Denn es ist vor allem die Stimme, die für mich zu "gewöhnlich" agiert.

Bei den Namen und der Vorgeschichte sind die Erwartungen eben hoch. Daher hat "Hailstorm" als Ganzes es schwer bei mir und kann so nicht vollends glänzen, obwohl es ein grundsolides Metal Album ist. Allerdings eben eher für ein europäisches Projekt mit einigen erfahrenen Musikern aus dem True/Power Metal Bereich - für die wäre es schon ein richtig starkes Stück Eisen. Für jemanden, der sich immer an seiner Zeit mit MANOWAR wird messen lassen müssen, erntet es aber leider keine Höchstwertung.

Es gibt sogar Reminiszenzen an die HEYDAY Zeiten: 'Burn Alive' rifft gut los und wandelt sich in einen Track, der die Rock'n'Roll Zeiten wieder auferstehen lässt. Und die gab es auch mit MANOWAR! Schaut mich nicht so komisch an, hört lieber noch mal rein, z.B. in 'All Men Play On 10'. Für mich ist der Track auch ein Wendepunkt auf dem Album, denn danach geht es nicht wieder auf das schwache Niveau von 'Dead Mans Curve' zurück.

Am Ende hat ROSS THE BOSS also vor allem mit der Erwartungshaltung der Hörer zu kämpfen. Wenn man sich mal im A-B-Vergleich die Anfänge von 'Empires Anthem' und 'Battle Hymns' anhört, dann scheint er es aber auch nicht anders zu wollen... Man darf keine Neuauflage eines der ersten MANOWAR-Alben erwarten, aber ein starkes und durchaus hochklassiges True Metal Album, das auch seine epischen Phasen ('Among The Ruins', 'Empires Anthem') hat und damit immerhin einige neuere MANOWAR-Alben überstrahlt.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. I.A.G.
02. Kingdom Arise
03. Dead Man´s Curve
04. Hailstorm
05. Burn Alive
06. Crom
07. Behold The Kingdom
08. Great Gods Glorious
09. Shining Path
10. Among The Ruins
11. Empire´s Anthem
12. Vindicator (Bonus Track)
Band Website: www.ross-the-boss.com
Medium: CD
Spieldauer: 45:00 Minuten
VÖ: 29.10.2010

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