Accept - Blood Of The Nations | |
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Review von Odin vom 19.08.2010 (17858 mal gelesen) | |
Ein neues Album von ACCEPT. Im Jahr 2010. Wer hätte das gedacht? 31 Jahre nach dem selbstbetitelten Debüt, von dessen Besetzung noch die Zentralfiguren Wolf Hoffman und Peter Baltes im Lineup geblieben sind. Auf dem letzten Studioalbum "The Final Chapter" aus dem Jahre 1998 war immerhin auch Drummer Stefan Schwarzmann schon dabei und bei der kurzen Festival-Reunion 2005 war auch Gitarrist Hermann Frank nach dem 1983er Album "Balls To The Wall" wieder mit von der Partie. Die größte Neuerung ist also Sänger Mark Tornillo, der als einziger nicht Deutsch zur Muttersprache hat. Tornillos Stimme, die der eine oder andere von TT QUICK kennen könnte, passt wie die berühmte Faust aufs Auge. Eine grundsätzlich ähnliche Charakteristik wie Udo Dirkschneiders Organ (gepresstes Kratzen) lässt sich nicht leugnen, aber er kann auch anders, wie er etwa in 'The Abyss' zeigt. Ohne cheesy oder bemüht zu klingen, meistert Tornillo verschiedene Spielarten und Lagen - eine völlig natürliche, kraftvolle Rockröhre, wie sie zum Stadionsound der Altmeister passt. A propos Stadion; auch die alten Vergleiche mit AC/DC bleiben vereinzelt erkennbar. Beide Bands haben Grundlegendes für die harte Gitarrenmusik geleistet und zu ähnlichen Zeiten ähnliche Stile geprägt. Ansonsten aber würzen ACCEPT ihren Teutonenstahl anno 2010 mit zeitgemäßen Zutaten, die auch mal an RAGE, SINNER und andere Vertreter deutschen Oberklasse-Metals erinnern. Aber eigentlich ist es andersherum, denn schließlich haben ACCEPT die ganze Szene des deutschen Heavy und Power Metals seit Anfang der Achtziger maßgeblich beeinflusst. Kein Wunder also, dass sie sich heute nicht mehr so stark abheben können wie damals. Dass sie an ihren Instrumenten aber einiges an Erfahrung vorzuweisen haben, lassen sie schon in den ersten beiden Titeln hier und da raushängen. Old School Riffs und Solos, die markant nach "damals" klingen und davon zeugen, dass hier Songwriter am Werk sind, die genau wissen, was den gemeinen Metal-Nacken zum Schwingen und die Beine zum Stampfen bringt. Über die gesamte Spielzeit von amtlichen 67 Minuten (ohne Bonustrack) haben ACCEPT Drive und das Riffing geht gut nach vorne. Daran ändert auch die obligatorische Ballade 'Kill The Pain' nichts, die allerdings etwas nach Selbstzitat klingt. Dafür gibt es mit 'New World Coming' einen richtig coolen, klassischen Stadionrocker. Einzig im Titelsong der Scheibe dachte ich beim ersten Hören "jetzt klingen sie aber richtig alt!", als der Chorus erklang. Aber eigentlich klingt der nur ungewohnt, denn nach ein paar Durchgängen bleibt einfach nur das Grinsen im Gesicht. Weniger als einen amtlichen Sound kann man von so einer prominenten Produktion natürlich nicht erwarten. Diese Erwartung wird auch weitgehend erfüllt, alles hat seinen Platz und Peter Baltes' Bass schnurrt auch mal ein Lick in den Vordergrund ('Blood Of The Nations' - der Song mit dem besten Mix, meiner Meinung nach). Doch einerseits fehlt mir zumindest bei 'Teutonic Terror' untenrum ein bisschen was und andererseits kommt das Schlagzeug vielleicht etwas zu kurz, ist etwas verwaschen. Aber diese beiden Faktoren könnten durchaus noch daran liegen, dass mir zum Review nur MP3s zur Verfügung stehen, die auf CD gebannt trotzdem nicht mehr Dynamik bekommen - schon gar nicht die einer Vinyllangrille, in die geritzt es auch "Blood Of The Nations" wieder geben wird! Bleeding Fazit: Klassischer Metal mit Frischzellenkur, der seiner prominenten Rolle gerecht wird. Pflichtkauf. Das komplette Interview von 2005 aus dem Proberaum von ACCEPT Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. Beat The Bastards 2. Teutonic Terror 3. The Abyss 4. Blood Of The Nations 5. Shades Of Death 6. Locked And Loaded 7. Time Machine (Bonustrack) 8. Kill The Pain 9. Rollin' Thunder 10. Pandemic 11. New World Comin' 12. No Shelter 13. Bucketful Of Hate | Band Website: www.acceptworldwide.com Medium: CD Spieldauer: 67:39 Minuten VÖ: 20.08.2010 |
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