Scars Of Solitude - Under Disheartening Skies

Review von Froosti vom 20.11.2024 (5583 mal gelesen)
Scars Of Solitude - Under Disheartening Skies Aus Finnland begrüßen uns heute SCARS OF SOLITUDE mit ihrem neuen Album "Under Disheartening Skies". Durch die Landsmänner von HIM hat sich der Begriff "Dark Rock" in der Szene etablieren können. Da ich solchen Bezeichnungen wenig abgewinnen kann, würde ich den Stil der Band einfach als melodischen Metal mit leichten Gothic-Anteilen bezeichnen. Textlich bedient sich die Band dabei den weit verbreiteten Themen des Gothic, wie Liebe, Tod und Depression. Für wen das jetzt nach Dienst nach Vorschrift klingt, liegt auch nicht weit daneben. Können SCARS OF SOLITUDE ihre eigene Note mit einbringen?

Fangen wir abseits der Musik an und widmen uns mit ein paar Worten dem Cover der Platte. Eine Art Schaufensterpuppe versinkt dramatisch in einem Meer, wahrscheinlich bestehend aus Blut. Dass das Ganze dann auch noch steril digital erzeugt worden zu sein scheint, hilft nicht darüber hinweg, dass es mich optisch eher abstößt als anzieht. Aber schauen wir mal, was die Band so zu bieten hat.

Das Muster, nach dem SCARS OF SOLITUDE ihre Musik aufbauen, ist schnell beschrieben. Schwere, melancholische Gitarren bauen eine düstere Atmosphäre auf und rocken sich im Midtempo durch die einzelnen Titel. Dabei lockern sie die Songs immer wieder mit verspielten Melodien und intensiven Soli auf. Besonders im Song 'Luna' kommt das gut zur Geltung. Das Schlagzeug gibt dem Sound eine solide Grundlage, bietet dabei aber keine sonderlich spannenden Parts an und arbeitet sich unspektakulär durch die Songs. Neben den Gitarren liegt das Hauptaugenmerk vor allem auf Sänger Tuomo Laulainen. Mit seiner warmen und vollen Stimme erinnert er stark an Ville Valo (ehemalig HIM). Dabei fehlt ihm aber die rauchige, intensive Leidenschaft, mit der Ville Valo die Herzen im Sturm erobert hat. Weicht der Gesang vom Standard des Albums ab, wie im Song 'Even Angels Will Fall', zeigen sich auch einige Schwächen, wodurch der Titel für mich auch der Schwierigste der Platte ist. Es gibt sicher weitaus schlechtere Sänger, aber mir fehlt hier einfach etwas, was mich mitreißt und bei Laune halten kann. Das trifft allerdings auf die gesamte Platte zu. Handwerklich passt das schon so, aber SCARS OF SOLITUDE wirken für mich wie eine angepasste HIM-Version, ohne eigene Note und ohne die mitreißende Wirkung. Die Musik der Band eckt nicht an und tut nicht weh, sondern rauscht einfach an mir vorbei.

Überzeugen konnten mich SCARS OF SOLITUDE mit ihrem Album "Under Disheartening Skies" nicht. "Ganz nett" ist die treffende Bezeichnung für mich. Das Potenzial, spannende Musik zu erschaffen, hat die Band mit Sicherheit, und im Laufe ihrer weiteren Karriere könnte da auch noch was kommen, aber fürs Erste lege ich sie zu den Akten. Wer allerdings dem Ableben von HIM hinterhertrauert, sollte der Platte mal eine Chance geben.



Gesamtwertung: 4.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Stone
02. The Arsonist
03. FOMO
04. Luna
05. Under Disheartening Skies
06. Game Of Thrones
07. Doors
08. Phantom Pain
09. Even Angels Will Fall
10. Void Of Hope
Band Website: www.scarsofsolitude.com
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 43:26 Minuten
VÖ: 10.10.2024

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