Sinner's Blood - Dark Horizons | |
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Review von ReviewRalle vom 17.11.2024 (11254 mal gelesen) | |
Wenn man sich das Artwork vom aktuellen SINNER'S BLOOD-Langeisen ansieht und die Musik hört, die die vier Mannen dort zum Besten geben, kommt einem mit Sicherheit nicht Chile als Herkunft dieser Band in den Sinn, oder geht es da nur mir so? Jedenfalls wäre ich wenig überrascht gewesen, wenn es sich hier um eine deutsche oder mitteleuropäische Band gedreht hätte. Wie anhand dieser Zeilen zu entnehmen ist, waren mir die Chilenen bisher unbekannt. Asche auf mein Haupt, denn mit dem umtriebigen und grandiosen Sänger Ronnie Romero hat Chile schon längst bewiesen, dass das Land auch Power Metal zu bieten hat. Die Südamerikaner, welche seit 2018 ihr Unwesen treiben, präsentieren uns mit "Dark Horizons" ihr zweites Album, ganze 4 Jahre nach ihrem Debütalbum "The Mirror Star". Da Power Metal heutzutage sehr vielschichtig ist, lasst uns die Band zunächst einordnen. Wer Angst haben könnte, dass es sich auf Grund des Artworks, welches im übrigen fantastisch ist, um eine weitere Piratengruppe im Fahrwasser von ALESTORM handelt, kann beruhigt durchatmen, das ist nicht der Fall. Klassischen Power Metal wie ihn STARTOVARIUS oder HELLOWEEN spielen, gibt es aber auch nicht auf die Ohren. Nein, die Mucke der Jungs geht härter, aggressiver und vor allem düsterer zu Werke. Man kann aber, auch auf Grund der wirklich coolen Reibeisenstimme des Sängers, eher Vergleiche zu EVERGREY, VANISHING POINT, BORELAIS oder allen möglichen Projekten des eingangs erwähnten Landsmanns ziehen. SINNER'S BLOOD präsentieren auf "Dark Horizons" 11 Songs, mit einer Spielzeit von fast 50 Minuten. Die Songs ergeben dabei ein homogenes Ganzes, das merkt man auch an der Laufzeit der einzelnen Stücke, das kürzeste dauert 3:49 Minuten und das längste 5:58 Minuten. Wenn die Songs alle ähnlich lang sind und ähnlich klingen, bis auf ein paar Ausnahmen, dann muss das Songwriting sitzen, um über Albumlänge wirklich bei Laune halten zu können. Glücklicherweise gelingt das der Band mit Bravour. Dass der Kopf hinter der Band schon weit über eine Dekade Erfahrung mit verschiedenen Bands in der Szene sammeln konnte, merkt man. Mit der Powerballade 'It Comes In The Dark' und dem akustisch gehaltenen 'The Voice Within' befinden sich auf dem Album zwei ruhigere Stücke, die geschickt platziert sind und für angenehme und nötige Abwechslung sorgen. Dass gerade der Sänger hier brilliert, versteht sich von selbst. 'The Man, The Burden And The Sea' ist das absolute Highlight des Albums. Die dezenten Keyboards erzeugen eine großartige Atmosphäre, die schweren Riffs werden von hämmernden Drums begleitet und münden in einem großen und epischen Refrain. Ein Gitarrensolo zum Niederknien setzt dem Lied dann noch die Krone auf. Abgesehen davon ähneln sich die restlichen Songs wie erwähnt jedoch ziemlich, das ist hier aber gar nicht negativ zu verstehen, denn das Niveau der einzelnen Stücke ist echt hoch. Die Songs überzeugen durch die Bank mit starken Riffs und Soli, geschickt platzierten Keyboard-Arrangements und eingängigen Refrains. Schlagzeug und Bass sind nicht außergewöhnlich, aber liefern songdienlich und gekonnt ab, hier versteht jeder Musiker sein Handwerk. Die Produktion lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Die Keyboards sind spürbar, aber zu keiner Zeit überpräsent. Die restlichen Instrumente sind glasklar und druckvoll zu vernehmen. Die nötigen Kanten liefern die Stimme des Sängers. "Dark Horizons" liefert durch die Bank starken, düsteren Power Metal und sollte bei Fans des Genres auf freudige Ohren treffen! 8/10 Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Bound 02. Enemy 03. Not Enough 04. It Comes In The Dark 05. Dark Horizons 06. The Man, The Burden And The Sea 07. Victim Of The Will 08. Posion 09. The Voice Within 10. The Firestorm 11. Redemption Or Fire | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 49 Min. 57 Minuten VÖ: 27.09.2024 |
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