Apostasie - Non Est Deus | |
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Review von ReviewRalle vom 24.11.2024 (13239 mal gelesen) | |
Am 29.11.2024 ist es also endlich soweit, das Debütalbum "Non Est Deus" von APOSTASIE erblickt das Licht der Welt. Die deutsche Melodic Black Metal-Band hat zumindest bei mir einen recht großen Hype für ihr Debüt ausgelöst, nachdem ich sie im März diesen Jahres als Vorband von CAN BARDD sehen durfte. Dass dies der erste Gig der Band überhaupt war, ist umso beachtlicher, denn die Bühnenshow und die Präsenz der Musiker waren dafür schon sehr beachtlich! Die Highlights waren für mich der ausdrucksstarke Gesang und die geschickt in den Sound eingewobene Drehleier. So viel also zu meiner persönlichen Vorgeschichte mit APOSTASIE. "Non Est Deus" behandelt historische und atheistische Themen. Auf "Non Est Deus" wird der Wahnsinn der Dogmen und Rituale der alten römisch-katholischen Kirche behandelt. Dabei steckt die Band einen recht großen zeitlichen Rahmen ab, so wird die Geburt Christi bis zur Reformation der Kirche durch Martin Luther besprochen. Die Band driftet dabei aber nicht nur in plumpes Phrasengedresche ab, sondern bespricht die Themen auf einem hohen Niveau und kritisiert die geschichtlichen Ereignisse ansprechend. Das Sextett spielt dabei einen eigenständigen Melodic Black Metal-Stil, der sich, wie eingangs erwähnt, durch starken Gesang, sowohl in den harschen als auch in akzentuierten, weiblichen Klargesängen und den Einsatz einer Drehleier aus der Masse heraushebt. Keine Sorge, die Drehleier wird wirklich so eingesetzt, dass man hier nicht Gefahr läuft, in Folk Metal oder gar fröhlich wirkende Stücke abzudriften. Nein, stattdessen sorgt die Drehleier vielmehr für eine dichte und bedrohliche Atmosphäre, die die meisten Bands eher mit Keyboards und gesampelten Streichern erzeugen. Die restlichen Instrumente überzeugen ebenfalls auf Albumlänge und decken alles ab, was man sich in diesem Genre wünscht. Das Album kommt trotz des homogenen Gesamtsounds schön dynamisch daher, da viel mit verschiedenen Tempi gespielt wird. Es gibt langsamere und getragene Passagen in den Songs, die für die richtige Dramaturgie sorgen, stampfende und erhabene Midtempo-Teile, um die nötige Härte zu liefern und natürlich eiskalte Black Metal-Raserei, die den Sound wunderbar abrundet. APOSTASIE hat ein gutes Gespür für spannendes und abwechslungsreiches Songwriting und weiß, wann es Zeit ist, das Tempo anzupassen. So verfliegen dann auch die über 51 Spielzeit-Minuten wie im Fluge. Das Album wird dabei durch ein stimmiges und gesprochenes Intro theatralisch eingeleitet, bevor auch schon mit 'Non Est Deus' der Titeltrack folgt. Der Titeltrack, 'Isapóstolos' und 'Es Ist Kein Gott' sind die drei Highlights des Albums und stellen die Stärken der Band besonders in den Vordergrund und heben sich ein bisschen von den restlichen guten Songs ab. Der Sound des Albums ist wie das Artwork sehr gelungen und passt hervorragend zur präsentierten Musik. Beides ist nicht zu überproduziert und eher schlicht gehalten, aber dennoch sehr detailliert. Jedes Instrument ist klar zu vernehmen und hat seinen Platz im angenehm rohen und satten Sound. Die Produktion des Gesangs verdient extra Anerkennung, denn dieser thront sehr gekonnt über dem vor ihm ausgerollten Melodic Black Metal-Teppich. APOSTASIE gelingt es mit "Non Est Deus" aus der Masse der Melodic Black Metal-Bands herauszustechen, die Atmosphäre vor allem durch den Einsatz einer Drehleier aufzubauen, passt gerade bei der behandelten Thematik wie die Faust aufs Auge. Ein hervorragendes Debütalbum und ein Highlight zum Ende des Jahres. 9/10 Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Non Est Deus 03. Theotókos 04. Isapóstolos 05. Eikon 06. Blut Schreit Palästina 07. Pein, Pest 08. Ich, Novus Alexander 09. Es Ist Kein Gott | Band Website: https://apostasie.bandcamp.com/merch Medium: CD Spieldauer: 51:47 Minuten VÖ: 29.11.2024 |
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