Satan - Songs In Crimson

Review von Metal Marcus vom 12.09.2024 (14179 mal gelesen)
Satan - Songs In Crimson SATAN, ist das als Name für eine Heavy Metal-Band nun ultra einfallslos oder schlichtweg grandios? Fakt ist, dass es diese Band schon sehr lange gibt und sie offenbar auch einen gewissen Einfluss auf BLIND GUARDIAN hatten, denn schließlich haben Hansi Kürsch und seine Mannen auf ihrem Album "Somewhere Far Beyond" den Song 'Trail By Fire' gecovert, welcher im Original vom Album "Court In The Act" aus dem Jahre 1983 stammt. Mit Steve Ramsey und Graeme English hat man zwei Mitglieder an Bord, die seit einer der vielen Pausen der Band auch zu den Mitgliedern von SKYCLAD zählen. Musikalisch präsentiert uns die Band, die aus Newcastle upon Tyne stammt, lupenreinen Heavy Metal, oder eben den klassischen Sound der New Wave Of British Heavy Metal.

Man merkt "Songs In Crimson" zu keiner Sekunde an, dass dieses Album aus dem Jahre 2024 stammt und dies dürfte das Werk für Anhänger der NWOBHM absolut hörenswert machen. Alles klingt betont basisch und man hat nicht das Gefühl, von 1000 Gitarrenspuren und unzähligen Gesangsharmonien erschlagen zu werden. Man verstehe mich nicht falsch, ich mag es auch durchaus, wenn Bands die heutigen technischen Möglichkeiten ausnutzen und klangliche Perfektion anstreben, doch ebenso gern mag ich es, wenn ein Album fast schon wie eine Live-Aufnahme klingt und dies ist hier der Fall. Besonders schön ist die Rolle, die Graeme Englishs Bass im Klangbild einnimmt: Stets gut hörbar und mit feinen Melodienführungen straft er all jene Lügen, die den Bass für eine tiefergestimmte E-Gitarre halten.

In der Regel folgen die Songs dem üblichen Aufbau eines Metalsongs, hier gibt es keine komplexen Songstrukturen, sondern rifforientierte Musik, die nach vorne geht und den Hörer zum Headbangen animiert. Oben drauf serviert man Refrains, die einfach im Ohr hängen bleiben, wie es zum Beispiel 'Era' oder 'Sacramental Rites' beweisen. Die stets wundervoll eingebetteten Gitarrenläufe sind klar eines der Trademarks dieser Band. Mit einer knappen Dreiviertelstunde Spielzeit liegt man auch im klassischen Format einer LP. Trotz der prägnanten Riffs und wirklich gelungener Gitarrenleads, hat das Album für mich im zweiten Drittel kleine Hänger und nicht jede der zehn Kompositionen ist ein Volltreffer, doch der stets vorherrschende Retrocharme in Kombination mit vielen coolen Melodien macht unterm Strich einfach verdammt viel Spaß.

Gehen euch moderne und sterile Produktionen im Metal auf die Nerven und seid ihr Fans der guten alten NWOBHM? Dann solltet ihr unbedingt ein Ohr auf "Songs In Crimson" von SATAN werfen. Allerdings sollte man mit dem recht kauzigen Gesang von Brian Ross klar kommen, der für mich irgendwie wie eine Mischung aus KING DIAMOND und Tim Baker von CIRITH UNGOL klingt. Auf ihrem siebten Album in Summe (und dem fünften seit ihrer Reunion im Jahre 2011) machen die Briten verdammt viel richtig, denn sie wissen, dass Retrocharme für sich genommen zwar cool ist, aber man doch auch ein paar Ohrwürmer am Start haben sollte und davon findet man auf diesem Album so einige. Hier und da hätte ich mir in Summe noch ein bisschen Abwechslung gewünscht, doch in Summe drücke ich nach dem Ende des letzten Songs gern nochmal auf Repeat.

Anspielempfehlungen: 'Era (The Day Will Come)', 'Sacramental Rites' und 'Deadly Crimson'

Wertung: 8 britische Beelzebuben

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Frantic Zero (04:34)
02. Era (The Day Will Come) (04:40)
03. Whore Of Babylon (03:58)
04. Sacramental Rites (04:44)
05. Martyrdom (03:55)
06. Turn The Tide (04:06)
07. Captives (03:51)
08. Curse In Disguise (04:46)
09. Truth Bullet (04:55)
10. Deadly Crimson (04:54)
Band Website: www.satanmusic.com/
Medium: CD
Spieldauer: 44:23 Minuten
VÖ: 13.09.2024

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