Nox Formulae - Drakon Darshan Satan

Review von grid vom 27.03.2020 (9986 mal gelesen)
Nox Formulae - Drakon Darshan Satan Dass schwarze Magie, Dämonenkult und Teufelsverehrung und alle anderen Formen von Aberglauben der Zunder für das lyrische Konzept so mancher Schwarzmetall-Combo ist, weiß jeder. Und dass all diese Gedankenwelten um Beschwörungsrituale, Wahrsagerei und sonstiges satanisches Brimborium sich musikalisch aufs Beste mit schwer fassbaren Stimmungen voller Grusel und Mystik vertragen, ist auch keine junge Erfindung. Dass darüber hinaus einige Schwarzmetall-Combos den Satanskult ernster nehmen als andere, ist ebenfalls bekannt. Und hier kommen als Anhänger der dunklen Magie NOX FORMULAE aus Griechenland ins Spiel, die erstmals 2016 mit "The Hidden Paths To Black Ecstasy" der Welt ihre Neigung zu okkulter Spiritualität offenbarten und für die willige Gemeinde nun den Nachfolger eingetütet haben, um die Akolythen Lufizers samt dessen dämonischer Sippschaft würdig durch ein zweites schwarzmagisches Ritual zu begleiten. NOX FORMULAE meinen es aber spezialbesonders ernst und halten für die ganz Überzeugten limitierte Stücke mit magisch, aufgeladenen Gegenständen samt persönlichem Workshop bereit, um diese Objekte zu aktivieren - selbstverständlich zu einem höheren Preis, wie die Facebook-Seite verrät.

Wer nun auf einstimmende Glockenschläge, Tierstimmen, Windrauschen und ähnliches Brimborium wartet, wird enttäuscht, denn NOX FORMULAE rocken ohne Intro mit 'Psychopath Of NOX' gradewegs drauflos und transportieren mit ihren gefällig gestrickten Songs weniger mysteriöse Stimmung als vielmehr livehaftiges Gemeinschaftsgefühl. Will sagen, sie verfügen über eine beachtliche und eingängige Melodienfülle, die sofort verfängt. Wolfsbane 1.1 und Monkshood 333 spielen sich in den untereinander aufgeteilten Gesangsparts aus klarstimmigem Flüstern und Beschwören und kehlig-kernigem Raugesang die Bälle zu und bringen ihre dunklen Botschaften durchwegs lebhaft rüber. Das Salz in der Suppe ist aber der schwarzrollende Rhythmus, den die Jungs den Songs verpasst haben. Nicht nur 'Ravens Of Terror' springt einen ziemlich unverblümt und bar jeder mystischen Verbrämung an, auch 'Eclipse Of Gharrasielh' geht erfolgreich auf Kundenfang und mit den schnittigen Soli, mit denen NOX FORMULAE allerweil aufwarten, werden sie vielleicht nicht die letzte arme Seele für den Teufel bekehren, dafür aber in jedem kleinen Club alle Leiber zum Zucken bringen. Ganz arg haut 'The Black Stone Of Satan' in diese Kerbe, das neben 'The Arrival Of Noctifer' meine Highlights und Anspieler sind. Letzterer bricht mit dem durchwegs flotten Stil, glänzt mit industriell-pumpenden Beats und Hall unterlegtem Sprechgesang und sorgt wirklich für ein kaltes, beunruhigend-mysteriöses Gefühl.

Fazit: NOX FORMULAE sind keine unsicheren Kantonisten. Sie setzen bei "Drakon Darshan Satan" kaum auf spirituell Hypnotisierendes, sondern auf frisch von der Leber weg gezocktes Schwarzmetall mit flotten Soli und wiegendem Groove ('Berserks Of OD‘'), mit dem sie bei mir achtmal punkten können. Und das Satansgedöns drumrum soll ernst nehmen, wer will.




Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Psychopath Of NOX
02. Ravens Of Terror
03. Eclipse Of Gharrasielh
04. The Black Stone Of Satan
05. The Blood Oath Of Thagirion
06. The Arrival Of Noctifer
07. Berzeks Of OD
08. Eve Of Annihilation
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40:22 Minuten
VÖ: 27.03.2020

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