Ein Interview von Eddieson vom 07.08.2019 (19467 mal gelesen)
OF FIRE haben mich mit ihrem dritten Album "Dräparen" doch so sehr überrrascht, dass es eine Ehrensache ist, mal bei Sänger Robin anzuklopfen, um ihm ein paar Fragen unter die Nase zu halten.
Hi Robin! Wie geht es dir?
Robin: Hallo Jan. Danke, der Sommer ist in Schweden, also geht es mir gut.
Einige der deutschen Metalheads mögen OF FIRE noch nicht kennen. Stelle die Band doch mal kurz vor und erzähle, wie es zu der Gründung von OF FIRE kam.
Robin: Okay! Also, wir sind OF FIRE aus Schweden. Unsere Wurzeln liegen im Death Metal, wir lassen aber auch gerne andere Musik einfließen, so lange wir glauben, dass es passt. Wir streben danach, gute Musik zu spielen, dabei muss es gar nicht mal unbedingt der beste High-Tech-Metal sein, dann doch lieber straight auf den Punkt und schön rau. Wir sind mehr oder weniger zusammen aufgewachsen, haben in verschiedenen Bands gespielt, seitdem wir Teenager sind. Nachdem wir uns einige Zeit aus den Augen verloren haben, trafen wir uns irgendwann in einem Proberaum wieder, schrieben Musik, die sich für uns gut anfühlte und OF FIRE wurde geboren.
Euer drittes und aktuelles Album heißt "Dräparen", welches vor einiger Zeit veröffentlicht wurde. Wie sind die bisherigen Reaktionen darauf und was genau bedeutet "Dräparen"?
Robin: Die Reaktionen sind super, was uns natürlich sehr erfreut. "Dräparen" ist ein altes schwedisches Wort für "Wolf". Der Name war ein verbotenes Wort, weil man glaubte, dass wenn man es ausspricht, man als nächstes dran ist und es auch Unglück bringt.
Was steckt hinter dem Coverartwork?
Robin: Das Bild basiert auf alten Geschichten, die aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. Eine Zeit, in der die Menschheit die Wildnis eroberte, um zu überleben. Das Problem ist, dass sich die Menschen seitdem kaum entwickelt haben und immer noch die Wildnis für sich beanspruchen. Der Wolf steht für die Wildnis und die alten Geschichten. Einen bösen Wolf auf dem Cover zu haben, der von Dorfbewohnern und Bauern gejagt wird, war natürlich unsere erste Wahl. Das Cover wurde übrigens von dem russischen Künstler Kirill Semenov gemalt. Ein Künstler, der aus der Region der großen Taiga-Wäldern stammt. Er ist sehr talentiert und war unsere erste Wahl.
OF FIRE hat sich dem typischen Old School Schwedentod verschrieben. Eure Heimatstadt liegt nur 70 Kilometer von Stockholm entfernt. Kommt daher der Einfluss?
Robin: Hm, das weiß ich nicht. Einerseits hat uns das bestimmt beeinflusst, so nah an Stockholm aufgewachsen zu sein und die Szene dort etwas mitzuerleben. Auf der anderen Seite wollen wir auch nicht unbedingt in diese Schublade gesteckt werden. Wir haben viele Inspirationen mit dem Aufwachsen mitgenommen, unter anderem auch Punk, Hardcore, Heavy Metal, Doom, usw. Auf jedem der Alben haben wir andere Elemente hinzugefügt und entwickelt.
2017 habt ihr eine Russland-Tour gespielt und diese gefilmt, so dass ein abenteuerliches Road-Movie daraus geworden ist.
Robin: Ja, das war wirklich ein Abenteuer, welches wir in unserem Leben nicht vergessen werden. Aber hey, das ist Rock 'n' Roll! Anfangs haben wir gar nicht gedreht, um einen Film daraus zu machen, aber das Material war nachher so gut, dass wir unbedingt mehr daraus machen wollten. Es ist natürlich sehr abenteuerlich, wenn dir am Arsch der Welt der Van zusammenbricht und man dann mit all dem Equipment mit einem Taxi zur Location fahren muss. Natürlich endet dann ein solcher Abend mit ganz viel Wodka. [lacht] Auch über die Uralberge zu fahren ohne Heizung im Van ist ein echtes Abenteuer. Wir haben dann unsere Füße in die Rucksäcke gesteckt, um sie vor der Kälte und dem eisigen Wind zu schützen, der durch den Boden des Vans kam. Die Kälte war noch wesentlich stärker als die in Schweden. Aber alles in allem war es doch ein tolle Zeit. Tolle Leute, tolle Natur, tolle Locations. In den 6000 Kilometern, die wir mit dem Van gefahren sind, haben wir viel gelernt und das absolute Highlight war natürlich Sibirien. Wir möchten unbedingt wieder nach Russland, dann aber in einem besseren Van oder einem Nightliner. [lacht]
Es sei euch gegönnt. Robin, nenn mir bitte deine drei Lieblings -Death Metal Bands aus Schweden.
Robin: Okay, da muss ich natürlich DISMEMBER nennen. Als Teenager sind wir oft losgezogen, um sie live zu sehen und der Song 'Of Fire' lief ständig im Kassettenrekorder, wenn wir irgendwo im Park Bier getrunken haben. ENTOMBED wegen ihres rauen Rock 'n' Rolls und dem groovigen Death Metal und natürlich HYPOCRISY, die wir auch oft gesehen haben. Ich mag deren melancholischen Alien-Death-Metal.
Was wird die Zukunft für OF FIRE bringen? Gibt es Pläne zu touren oder Festivals zu spielen?
Robin: Jep, wir arbeiten gerade an einer Tour im Frühjahr 2020 und hoffentlich wollen uns einige Festivals 2020 spielen lassen. Diesen Herbst promoten wir natürlich das neue Album und wir wollen so viele Shows wie nur möglich absolvieren.
Robin, vielen Dank für deine Zeit, wir sind am Ende angekommen. Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, euch bald mal wieder in Deutschland zu sehen und überlasse dir die letzten Worte.
Robin: Ich danke dir für die Möglichkeit des Interviews. Vor kurzem waren wir ja erst mit DEMONICAL und LIK in Deutschland unterwegs. Das war in allen Belangen eine tolle Tour und wir würden gerne wiederkommen. Okay, Deadheads! Kauft unser neues Album "Dräparen", damit wir bald wieder nach Deutschland auf Tour kommen können.