Apostle Of Solitude - From Gold To Ash | |
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Review von Metal Guru vom 24.02.2018 (6291 mal gelesen) | |
Die 2004 in Indiana gegründeten APOSTLE OF SOLITUDE legen mit "From Gold To Ash" ihr laut Info viertes Studiowerk vor. Die davor hießen (und wurden veröffentlicht): "Embraced By The Black" (2006), "Sincerest Misery" (2008), "Last Sunrise" (2010), "Apostle Of Solitude / Dawnrider - Split" (2011), "Apostle Of Solitude / The Flight Of Sleipnir / Rituals Of The Oak - Split" (2011) und "Of Woe And Wounds" (2014). Wie man damit auf die Zahl Vier kommt, ist mir zwar schleierhaft, aber egal. Die Band spielt deprimierenden Doom - immer schön langsam (und bloß nicht zu schnell), immer schön tief (aber dafür lang)! Soundmäßig geht "From Gold To Ash" mal wieder voll in die Vintage-, Retro-, Oldfashioned-Ecke, soll heißen: brummeliger Bass, dumpfe Drums und garagige Gitarren - die Vocals sind so 'ne Sache für sich ... Der Opener 'Overlord' offenbart sogleich AOSs größte Schwäche: das Songwriting! Das Instrumental kommt während seiner gesamten Laufzeit weder aus irgendwelchen Hufen noch in irgendwelche Wallungen noch zu irgendwelchen Zielen - eine ganz und gar gesichtslose / nichtssagende / überflüssige Komposition und die gleich zu Anfang! 'Autumn Moon' erinnert mich persönlich an BLACK SABBATHs 'Embryo' von deren "Master Of Reality" (erste Seite, drittes Stück, direkt vor 'Children Of The Grave'): zwei mal zusammen, mal gegeneinander spielende, nicht verzerrte Gitarren, sonst nix und ca. 3x so lang - doch, das gefällt! Auf dem Weg vom Gold zur Asche dröhnt 'My Heart Is Leaving Here' nicht nur als längster, sondern auch als viel zu langer Song aus den Speakern. Bitte nicht falsch verstehen - ich liebe lange Songs, wenn (aber nur wenn) sie denn gut gemacht sind, wenn (aber nur wenn) sie denn 'funktionieren' - genau das tut "My Heart" leider nicht! Es ist doch mal wieder ganz einfach: Eine in Zeitlupe dargebotene Aneinanderreihung multipler Melodiefetzen und rudimentärer Rockriffs macht nicht automatisch einen funktionierenden, guten Longtrack! Ansonsten verkörpern die Songs solide (aber nicht herausragende) Retrokost, die man hören kann (aber nicht unbedingt muss). Chuck Brown (Guitars und Vocals), Steve Janiak (ebenfalls Guitars und Vocals), Mike Naish (Bass) und Corey Webb (Drums) geben sich alle Mühe, das Optimum aus ihren Instrumenten und sich selbst zu holen. Dass dabei weder geblökt noch gegrunzt noch geschrien, sondern tatsächlich (meist sogar zweistimmig) gesungen wird, ist sicherlich eine gute (weil auffallende, charakterisierende, entspannende) Idee, genauso wie die ganz offensichtlich live eingespielten Instrumente, die nicht (oder wenn, dann nicht hörbar) aufgepeppt, nachbearbeitet und quantisiert (aka gedropped, gepitched, getuned) wurden. Das ist alles gut und schön, nur handelt es sich bei den Aposteln der Einsamkeit weder um interessante Instrumentalisten noch sensationelle Sänger - Fakt! Und während das Blei aus den Boxen quillt, frage ich mich des Öfteren, warum Youngsters der Neuzeit (und das sind für mich Leute bis ca. 30) eigentlich immer noch Energie, Gesundheit, Kohle, Nerven und Zeit investieren, um Krach wie diesen hier zu fabrizieren. Ich meine, was oder wen will die Band damit erreichen, wer soll sie bzw. ihre Musik inmitten all der anderen ähnlich klingenden Kapellen abfeiern, wohin geht ihr Weg - zum Gold oder zur Asche? Ich vergebe fünf Tropfen für ein durchschnittliches Album einer mittelmäßigen Band mit ungewisser Zukunft ... Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Overlord 02. Ruination Be Thy Name 03. Autumn Moon 04. Keeping The Lighthouse 05. My Heart Is Leaving Here 06. Monochrome (discontent) 07. Grey Farewell | Band Website: www.apostleofsolitude.com Medium: CD Spieldauer: 43:34 Minuten VÖ: 23.02.2018 |
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