Neck Cemetery - Bring Us The Head

Review von baarikärpänen vom 07.11.2023 (8438 mal gelesen)
Neck Cemetery - Bring Us The Head Zu Zeiten der Pandemie freuten sich vor allem Netflix & Co. über regen Kundenzuwachs. Aber auch so manche heimische DVD- oder BluRay-Kollektion dürfte sich gefreut haben, weil mal wieder Herr oder Frau Besitzer nach Silberscheibchen gegriffen hat, die schon ewig unberührt vor sich hinstaubten. Wenn man dann noch Musiker ist, pandemiebedingt eh im Haus weilt und zur Untätigkeit verdammt ist, dann kommt man eben auf Ideen. So wie Björn Strid, der sich unter anderem Leute von HAMMERFALL oder PRETTY MAIDS schnappte und unter dem Namen AT THE MOVIES großen Songs aus Filmen der 80er und 90er mit Cover-Versionen huldigte. Diesen Ansatz haben auch NECK CEMETERY gewählt, nur mit dem Unterschied, dass sie keine Songs covern, sondern selbst welche geschrieben haben, um Filmen wie "Terminator", "Army of Darkness", "Escape from New York" oder "Conan" die Ehre zu erweisen. Herausgekommen sind dabei acht Songs (wenn man das Intro mitzählt), die auf "Bring Us The Head" ihren Platz finden.

imgcenter


Das 2020 erschienene Longplay-Debüt der Jungs, "Born In A Coffin", wurde ja durchgehend wohlwollend aufgenommen. Auch wir fanden das damals ganz gut. Es folgten Auftritte beim Rock Hard Festival und in Wacken und dann war ja vorher noch die Pandemie. Die Zeit damals und die Songs, die dabei entstanden, sind nun die Basis für "Bring Us The Head". Glücklicherweise haben NECK CEMETERY nichts an ihrer Herangehensweise geändert. Auch auf dem neuen Album gibt es wieder Heavy Metal pur, der sich keinen Trends anbiedert und bei dem auch mal ein Augenzwinkern sein darf. Das bedeutet natürlich auch, dass man durchaus Anleihen der sogenannten großen Bands im Sound der Jungs hört.

"Bring Us The Head" startet passend zum Konzept mit dem stimmungsvollen Intro 'Overture', das an John Carpenter erinnert ("Halloween"). Direkt im Anschluss lassen IRON MAIDEN, beziehungsweise deren 'Fear Of The Dark', zu Beginn in 'F-O-A-D' grüßen. Allerdings darf man NECK CEMETERY zugute halten, dass der Song selbst eine klar erkennbare eigene Note behält. Schöner Banger. Arnie Schwarzenegger wäre sicher stolz auf das "Terminator"-inspirierte 'Judgement Night', wo das Tempo rausgenommen wird und das eher düster um die Ecke kommt. Auch 'Secrets Of Steel' könnte dem aus der Steiermark stammenden Mimen gefallen, und wenn man schon "Conan" würdigt, dann muss es natürlich schön episch klingen. Mission erfüllt. Aber auch in Sachen Höchstgeschwindigkeit haben NECK CEMETERY so einiges auf der Pfanne. 'Eye Of The Snake' dürfte all denen gut reinlaufen, die auf die speedigen Sachen deutscher Bands aus der Zeit der Mittachtziger stehen. 'The Ballad Of Ash' mit seinen neun Minuten will zum Abschluss des Albums dann erhört werden und wirkt zunächst durch seine vielen Tempo- und Stimmungswechsel etwas sperrig, macht aber nach mehreren Durchläufen durchaus Spaß. Tja, und dann wäre da natürlich noch das RAMONES-Cover 'Pet Sematary', das NECK CEMETERY schon länger im Live-Programm haben. Im Gegensatz zu so manch anderer Band, die daraus einen echten Stinker gemacht haben, gefällt mir die Version von NECK CEMETERY sehr gut. Der erste Teil des Songs kommt in Slo-Mo, während der zweite Teil mächtig Fahrt aufnimmt und ordentlich Arsch tritt, inklusive mitgröhlkompatiblem Chorus. Martin Buchwalter (unter anderem TANKARD, DESTRUCTION) hat "Bring Us The Head" produktionstechnisch gelungen in Szene gesetzt und Besil Wrathbone ein mehr als passendes Artwork beigesteuert. Wenn man etwas bemängeln möchte, dann vielleicht den Fakt, dass NECK CEMETERY, zieht man Intro und RAMONES-Cover ab, lediglich sechs eigene Songs auf die Scheibe gepackt haben. Aber was soll's, wenn die 40 Minuten letztendlich mehr als nur gute Laune machen.

"Bring Us The Head" ist schlicht und ergreifend Heavy Metal so wie er sein soll. Keine stilistischen Ausreißer nach unten, no Bullshit. Zwar erfinden NECK CEMETEY das Rad nicht neu, aber die Scheibe weiß mehr als zu gefallen. Zeit, mal wieder einen Klassiker in den Player zu werfen, Popcorn raus, und im Anschluss ordentlich bangen mit NECK CEMETERY. Das sollte uns doch acht Punkte wert sein, oder?



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Overture
02. F.O.A.D.
03. Judgement Night
04. Pet Sematary
05. Behind The Mask
06. Secret Of Steel
07. Eye Of The Snake
08. The Ballad Of Ash
Band Website: www.facebook.com/neckcemetery/
Medium: CD, LP, Downloa
Spieldauer: 40:24 Minuten
VÖ: 27.10.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten