Jinjer - Cloud Factory (Re-Issue) | |
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Review von Metal Guru vom 19.02.2018 (6854 mal gelesen) | |
Lustig - gerade letztens noch fragte ich in die B4M-Runde, ob mir vielleicht irgendjemand erklären könne, warum so wenige schwermetallische Todeskapellen über ernstzunehmende Frontmänninnen verfügen und schwupp - schon kommt mir JINJER ins Haus bzw. auf'n Tisch bzw. aus'm USB-Stick: Das eine Mädel Tatiana Shmailyuk (Vocals) und die drei Typen Roman Ibramkhalilov (Guitars), Eugene Kostyuk (Bass) und Vladislav Ulasevish (Drums) aus der Ukraine hauen wirkich so dermaßen derbe auf die Wurst, dass es nicht nur knallt, sondern sie (also die Wurst) auch spritzt. Respekt! Nach ihrem zu Recht hochgelobten 2016er Zweitwerk "King Of Everything" nun also die Wiederveröffentlichung ihres 2014er Debüts "Cloud Factory" - immer noch und leider nur die acht alten, diesmal allerdings klanglich aufgepeppten Studiosongs plus 'A Plus Or A Minus' und 'Who Is Gonna Be The One' als Liveversionen. Macht zusammen trotzdem nicht mehr als sechundvierzig Minuten und siebenunddreißig Sekunden Gesamtspielzeit, was nach heute hippen Albumstandards vielleicht als 'ausreichend', 'normal' oder 'viel' bezeichnet werden kann, muss oder will, meiner völlig unhippen Meinung aber noch immer widerspricht. Warum bei dieser Wiederveröffentlichung die Chance vertan wurde, ein komplettes Livekonzert anstatt der gerade mal zwei genannten Songs 'ranzuhängen', erschließt sich mir nicht. Der beiliegende Infozettel schmeißt mit mehr oder weniger zutreffenden Beschreibungsversuchen nur so um sich: 'an den richtigen Stellen sinnlich jazzig und zwischen Nu Metal und Metalcore tänzelnd' (aber wenn die 'richtigen Stellen' jazzig und tänzelnd sind, was sind dann die 'falschen' Stellen?), 'die Schöne und das Biest' (damit könnte Sängerin Tatiana gemeint sein), 'extrem groovender, disharmonischer Djent' (hm, Harmonik und Rhythmus zusammengeschmissen - gefährlich ...), 'konsequent knallende Gitarrenakrobatiken' (was bitte soll das bedeuten?), 'Kontrast aus Gut und Böse' (damit könnten sowohl Tatiana wie auch 'ihre' Jungs gemeint sein), 'monströse Live-Versionen' (die letzten beiden Titel, nicht wahr?), 'sanft groovende Bassläufe', 'technisch vertrackt wie progressiver Death Metal' (wow, selten so leere Worthülsen gelesen!) und 'widerspenstige Bärenmutter in all ihrer brutalen Kraft und Größe' (ja, Tatiana mag groß und stark sein, aber 'Bärenmutter'?). Solch vollmundige Werbung lässt in der Tat auf ein überdurchschnittlich gesundes Selbstvertrauen schließen, aber irgendeine (also, Werbung) muss Mann für Frau ja machen und diese hier ist Gott bzw. JINJER sei Dank nicht die schlechteste! Ich fasse zusammen: böse, disharmonisch, groovend, gut, jazzig, knallend, konsequent, monströs, progressiv, sanft, sinnlich, tänzelnd, technisch, vertrackt, widerspenstig - that's JINJER, yeah! Also, Frau Shmailyuk kann bölken, grunzen, gelegentlich sogar 'richtig' singen und ihre Mannen Ibramkhalilov, Kostyuk und Ulasevish können ohne Zweifel 'richtig' spielen - gar keine Frage. Ob JINJER aber in der Lage sein werden, (nochmal Infozettel jetzt) 'den Kontakt zwischen einer bösen Welt auf der einen Seite und einer guten auf der anderen herzustellen', wird sich zeigen. Potential ist mehr als vorhanden und von einer bärenmuttigen Frontfrau wie 'Alleskönnerin' Tatiana Shmailyuk kann jede Altherrenkapelle nur träumen. Wenn JINJER jetzt noch an ihren Texten (die wer genau schreibt?) bzw. deren Aussagen (die wer genau beabsichtigt?) arbeiten, sollte bei einem Fall die Karriereleiter rauf nicht mehr viel schiefgehen. Ich meine, Songtitel wie 'Bad Water (?)', 'Outlander' (autsch!) oder 'When Two Empires Collide' (welche könnten das wohl sein?) klingen leider genauso platt wie deren Umsetzungen letztlich sind - das muss doch nicht sein, oder? Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Outlander 3:56 02. A Plus Or A Minus 4:33 03. No Hoard Of Value 4:45 04. Cloud Factory 4:44 05. Who Is Gonna Be The One 5:31 06. When Two Empires Collide 4:50 07. Zhelayu Znachit Poluchu 3:08 08. Bad Water 5:03 09. A Plus Or A Minus (live from Sentrum) 4:33 10. Who is Gonna Be The One (live from Atlas) 5:34 | Band Website: www.jinjer-metalband.com Medium: CD Spieldauer: 46:37 Minuten VÖ: 16.02.2018 |
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