Foreveratlast - Ghosts Again | |
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Review von Opa Steve vom 16.10.2015 (6087 mal gelesen) | |
Mensch, auf den Promo-Fotos sehen FOREVERATLAST aus, als wären sie gerade auf halbem Weg zum Bachelor. Nerd-Brille, kurze Haare, und dazwischen eine kleine Sängerin, die man an der Supermarktkasse nach dem Ausweis fragen würde, wenn sie 'ne Pulle Jackie bezahlen will. Und dann legt man voreingenommen die Scheibe "Ghosts Again" rein und wird von schierer Energie überrollt. Um es richtigzustellen: ja, es ist eine vornehmlich jugendliche und überschwängliche Energie - keine vernichtende Dampfwalze des Death Metals, sondern eine mit Aufbruchcharakter und Unternehmungslust. Aber so viel davon, dass ich alter Sack hier vor meiner Abhöre sitze und beim Tippen Kopf und Füße nicht stillhalten kann. Ich traue mich kaum, die Worte "Melodycore"/"Alternative-Metal" in den Mund zu nehmen. Es ist nicht die käsige und zappelige Scheiße (Entschuldigung ...), die einem unter diesem Banner sonst so oft vorgesetzt wird, sondern mal eine wirklich gelungene Realisierung. Jedes Bandmember gibt hier spürbar alles, die vier haben unglaublich Hummeln im Arsch und kanalisieren diese in zündende High-Energy-Songs voller geiler Melodien und einem sprühendem Straight-Forward-Tempo. Sängerin Brittany Paris ist bei aller unscheinbarer Gestalt eine richtige Größe am Mikro. Sie singt ohne Unterlass, japst nach Luft, kiekst, heult, schreit und legt in jede Silbe eine so unfassbare Präsenz, dass sie vermutlich schon bald zu den ganz großen Namen des modernen Metals gehören wird. Wenn sie das auch live schafft, dann ziehe ich meinen Hut. Natürlich ist der Stoff sehr jugendlich produziert - laut und modern, aber bei der organischen Dynamik der Band stört dies weniger als bei sonstigen seelenlosen Shreddern. Allerdings dürfte die Spieldauer nicht länger sein, denn das Dauerfeuer (bei dem sogar ruhige Arpeggien mit Trommelwirbeln in 'Bad Blood' beschleunigt werden) und Brittanys beinahe pausenloser und omnipräsenter Gesang mit Chören und Shouts wäre bei längerer Berieselung mit diesem Mastering vermutlich wirklich ermüdend. Dafür erhält der geneigte Konsument beinahe 40 Minuten Dauerstrom wie intravenöses Koffein und Glückshormone wie tagelanger Sonnenschein zum Schulferienbeginn. Aber warum zum Teufel packt man in diese Songs Themen über den Tod? Das werden wir die Band wohl noch selbst fragen müssen ... - so, Jungs und Mädels, jetzt bitte mal eine Clubtour! Ich hab mal wieder Bock auf Ganzkörperflipperkugel.
Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Shoreline 02. Machines 03. Bad Blood 04. Ghost In The Attic 05. One And The Same 06. Part II 07. Days Of Night 08. The Observatory 09. Mr. Whitecoat 10. The Cardboard Rule | Band Website: www.foreveratlast.com Medium: CD Spieldauer: 37:51 Minuten VÖ: 16.10.2015 |
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