Taake - Stridens Hus

Review von grid vom 30.12.2014 (5973 mal gelesen)
Taake - Stridens Hus Auch wenn Hoest in den vergangenen Jahren mit der ein oder anderen schrägen Einlage hart an seinem Ruf eines Enfant terrible gearbeitet hat, zum Qualitätsprodukt "Black Metal aus Norwegen" hat er mit Glanzleistungen wie "Nattestid" oder "Hordaland Doedskvad" wesentlich beigetragen und ganz nebenbei etliche Bands mit seiner Musik inspiriert.

In diesem Jahr erscheint, den Dreijahresrhythmus der Longplayer-Veröffentlichungen einhaltend, der Nachfolger zu "Noregs Vaapen", jenes Albums, mit dem er bewies, dass er eine der schärfsten Waffen des norwegischen Black Metal ist und für das er durchweg nicht nur sehr gute Kritiken einheimste, sondern auch für den Spellemannsprisen in der Kategorie bestes Metalalbum nominiert wurde. Zwar geriet TAAKE damit auch in die Fahrrinne des Mainstream-Black Metal und ich hegte Befürchtungen, dass das aktuelle "Stridens Hus" eine endgültige Wendung zum Chart-Black Metal nehmen würde, weshalb ich entsprechend verhalten an die Scheibe heranging. Doch Satansbraten Hoest hat ganze Arbeit geleistet! Nur wenige Minuten des Openers 'Gamle Norig' genügten, um mich davon zu überzeugen, dass es hier wieder ein gutes Stück harscher zugehen würde. Die folgenden Songs hielten, was der Opener versprach. Denn weit weg von Originalitäten wie Banjo- oder female-spoken-words-Einlagen, besinnt sich Hoest darauf knochig-kalte Riffs zu schrammeln, die er in unerwartete Richtungen treibt und mit hartkantigem Roll verbindet. Natürlich erfährt auch "Stridens Hus" ein paar Auflockerungen. Durch die TAAKE kennzeichnenden Melodien schimmert die Lässigkeit einer mal bluesig, mal progressiv angehauchten Gitarre ('Det Fins En Prins', 'Stank'). Black 'n' Roll-Groove ('Vinger', 'En Sang Til Sand Om Ildebrann') pulst stimmungshebend durch Songs, während brummige, zum Chor gebündelte, Männerstimmen flüchtige Momente der Feierlichkeit beitragen ('Orm'). "Stridens Hus" ist insgesamt scharfkantiger und kälter ausgefallen als sein Vorgänger und wird sich nicht auf irgendwelchen Nominierungslisten finden, wo Black Metal, jedenfalls nach meinem Empfinden, ohnehin nichts zu suchen hat.

Fazit: Hoest peppt den durchgehend (k)alten Black Metal mit Verve und Liebe zum Detail auf, verzichtet nicht auf kleine Besonderheiten und schwingt die Fahne der Tradition - groovend im Rhythmus der Moderne.

Anspieltipps: 'Gamle Norig', 'Det Fins En Prins' plus dem Abräumer 'Vinger'.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Gamle Norig
02. Orm
03. Det Fins En Prins
04. Stank
05. En Sang Til Sand Om Ildebrann
06. Kongsgaard Bestaar
07. Vinger
Band Website: taake.svartekunst.no/
Medium: CD
Spieldauer: 44 Minuten
VÖ: 12.12.2014

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