Paganizer - Murder Death Kill

Review von Opa Steve vom 26.05.2003 (12413 mal gelesen)
Paganizer - Murder Death Kill Jaaaaa, endlich wieder urig-archaischer Schweden-Death. Keine verspielten Melodien wie die Melodic-Fraktion, keine klanglosen Riffs wie die meisten Florida-Vertreter. Die Stumpfheit des Punk trifft auf gnadenlos tiefe und durchgeschlagene Riffs. Paganizer knallen wie Sau. Aus den Boxen drückt eine verdammt breite und mächtige Soundfront, die Bassdrums donnern bis in den Subbassbereich wie entferntes Mörserfeuer. So muss man Death Metal produzieren.

Meateater eröffnet den Reigen noch etwas zurückhaltend, aber schon beim darauffolgenden "Mourning Life" werden Parallellen zu Dismember unüberhörbar, wobei Paganizer aber eine deutliche Spur heftiger ans Werk gehen. Die Seelenverwandschaft zum Punk'n'Crust wird zwischen den Metal-Riffs immer wieder deutlich, wenn wie in "Bleed unto me" simple 3-Akkorde-Riffs runtergedonnert werden. Auch bei "Shallow burial" kann man keineswegs von technischem Anspruch sprechen - Primitivheit in Reinkultur, aber immer voll in die Fresse.

Auf die Blastbeatorgien von "Dead souls" folgt "Crawl to the cross" mit einem Hauch morbider Harmonie zwischen Bass- und Gitarrenlinien, die dem fetten Cannibal Corpse Intro auf deren letzter CD nicht unähnlich ist.

"Obsessed by flesh" erscheint mir etwas uninspiriert - zu orientierungslos tanzen die Riffs um den Punkt. Das folgende "Du vaknar som död" reißt den Karren aber rasch mit einem Hypocrisy-meets-Hardcore-Refrain wieder raus. Die Rübe bangt unaufhaltsam zum Takt der Snare, und zum abschließenden "Formaldehyde dreams" mit seinen abwechselnden Stampfriffs und Blastattacken lehnt man sich relaxt zurück, da man sich aufgrund der Tempiwechsel ohnehin nicht auf eine bestimmte Bewegung einigen kann.

"Murder death kill" ist sicherlich kein Album, welches großartige Ansprüche an den Hörer stellt. Die Songs sind simpel gestrickt, Soli sind rar und schredderig, jeder Song lebt von einer akustischen Urgewalt, die sich in die Gehörgänge einfräst. Die Band spielt stildienlich ohne Schnickschnack, die Instrumente ballern zusammen mit den Drums durch ein Riff nach dem nächsten. Dass die CD trotz hoher Simplifizierung lange Spass bereitet, liegt an dem geschickten Händchen, aus wenig Zutaten dennoch begeisternde Variationen zu kreieren. Lediglich bei "Obsessed by flesh" und beim Rausschmeißer lassen sich einige Abnutzungserscheinungen feststellen. Wer seine Kettensäge mit einem 4-Zylinder-Einspritzmotor tunen will, findet hier das akustische Vorbild.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
1. Meateater
2. Mourning Life
3. Bleed Unto Me
4. Shallow Burial
5. Dead Souls
6. Crawl To The Cross
7. Obsessed By Flesh
8. Du Vaknar Som Död
9. Formaldehyde Dreams
Band Website: www.paganizer.com
Medium: CD
Spieldauer: 36:41 Minuten
VÖ: 01.04.2003

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten