Vader - Solitude In Madness | |
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Review von Damage Case vom 03.05.2020 (10158 mal gelesen) | |
Konstanten beschreiben in den Naturwissenschaften physikalische Zustände, die allgemein und unveränderbar von Dauer sind. Was hat das mit VADER zu tun? Piotr 'Peter' Wiwczarek, der Kopf der Band, erschuf 1983 eine solche Konstante. Eine Naturgewalt, auf die Verlass ist. MORBID ANGEL-Growls, Blastbeats und mal mehr, mal weniger thrashiger Death Metal zeichnen das Todesstahlkommando aus Olsztyn aus. In diesen bald vierzig Jahren lieferte der Mittfünfziger (je nach Zählweise) sechzehn Alben ab, von denen sowohl das Frühwerk "Litany" (2000) als auch neuere Alben wie "Welcome To The Morbid Reich" (2011) und "Tibi Et Igni" (2014) absolute Genre-Klassiker sind. Das letzte Lebenszeichen stellte 2019 die EP "Thy Messenger" dar, von welcher die beiden Songs 'Depair' und 'Emptiness' sich auch dem neuen Album "Solitude in Madness" wiederfinden. Auch 2020 stehen VADER für die oben genannten Merkmale. Peters Gesang ist tief und aggressiv, aber auch stets verständlich. Die Songs haben Power und Druck, bleiben jedoch trotz teilweise Höchstgeschwindigkeitsraserei immer nachvollziehbar. Melodiöse Leads verfeinern die Songs, Breaks schaffen kurze Verschnaufpausen und sorgen für Abwechslung. Um Missverständnissen vorzubeugen: VADER spielen auch 2020 keine Balladen. Wenn sie das Gaspedal nicht komplett durchtreten, fahren sie "nur" mit 180 über die Autobahn der Instrumente. Dazu passt, dass Scott Atkins Peter und seiner seit knapp zehn Jahren konstanten Begleitband in England einen druckvollen Sound nach Maß produzierte. Das Coverartwork ist sehr gelungen, passt zum oldschooligen Sound und Image der Band. Fazit: Keine sechsundzwanzig Minuten neue Musik beziehungsweise acht neue Songs bei zwei Wiederverwertungen klingt auf dem Papier zunächst wie eine ausgemachte Frechheit. Diese haben es zwar in sich und bieten VADER-Kost auf gewohnt hohem Niveau. Ob man dafür aber den Preis eines kompletten Albums zahlen möchte, das sollte jeder geneigte Anhänger selbst entscheiden. Als EP der besten sechs Neutitel hätte sich "Solitude In Madness" deutlich glaubwürdiger präsentiert. Andererseits mag man in Zeiten von weltweiten Auftrittsverboten ein Auge zudrücken und allen Künstlern wünschen, ein paar Euros mit Releases zu machen - in der Hoffnung möglichst alle Schwermetallercombos auch nach Corona noch am Start zu haben. Drei Anspieltipps: Der blastende Opener 'Shock And Awe' tritt Türen ein und macht richtig Freude, bereits das nachfolgende 'Into Oblivion' hat die beste Melodie des Albums und könnte ein künftiger Band- und Liveklassiker werden, das abschließende 'Bones' groovt tatsächlich mehr als dass es einen überfährt - und setzt damit einen Schlusspunkt in Form eines thrashigen Highlights. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Shock And Awe 02. Into Oblivion 03. Despair 04. Incineration Of The Gods 05. And Satan Wept 06. Emptiness 07. Final Declaration 08. Dancing In The Slaughterhouse 09. Stigma Of Divinity 10. Bones | Band Website: www.vader.pl Medium: CD Spieldauer: 29:29 Minuten VÖ: 01.05.2020 |
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