Tyfon's Doom - Emperor's Path

Review von baarikärpänen vom 17.11.2017 (8076 mal gelesen)
Tyfon's Doom - Emperor's Path
imgcenter


Wer kennt das nicht, dass Musiker XY grundsätzlich der Meinung ist, sein soeben veröffentlichtes Album wäre das Größte, was es jemals gegeben hätte. Oder dass die in Planung befindliche Scheibe alles in den Schatten stellen wird. In den wenigstens Fällen kann der geneigte Fan hinterher mit Fug und Recht behaupten, dass Musiker XY aber mal untertrieben hat, wogegen bei satten 95% solcher Selbstbeweihräucherungen der Künstler, der Hörer ernsthaft am Geisteszustand seiner Faves zweifelt. Wie schön ist es also, wenn man tatsächlich mal ein Werk vorliegen hat, das die eigenen Erwartungen aber so was von übertrifft.

imgcenter


Im Zuge des Finnland-Specials und den vorausgehenden ausführlichen Gesprächen ( Special ) kündigte Tommi Varsala, Tausendsassa und alleiniger Chef von TYFON'S DOOM, schon an, dass seine kommende Scheibe richtig gut werden würde. Dementsprechend gespannt war ich also, als "Emperor's Path" jetzt endlich in meinem Player landete. Wieder so eine Luftnummer oder doch der erhoffte Schlag? Was soll ich sagen? "Emperor's Path" hat zumindest meine Erwartungen bei weitem übertroffen.

Für "Emperor's Path", aufgenommen zwischen Herbst 2016 und Februar 2017 von Mr. Varsala himself in seinem Home Studio, hat sich der Alleskönner, wie angekündigt, prominente Unterstützung hinter den Kesseln geholt. Und was Cederick Forsberg (u. a. BLAZON STONE) für einen geilen Job abliefert, alle Achtung. Natürlich kommt ihm der gute Sound eindeutig entgegen. Im Gegensatz zur EP "Yeth Hounds" ist Varsala, was die Produktion angeht, ein Quantensprung gelungen. Aber eine gute Scheibe lebt nun mal nicht vom Sound allein, sondern von den Songs. Und die blasen, vom Opener 'Tyrant's Sceptre' bis zum abschließenden Titeltrack, so ziemlich alles aus dem Weg, was in diesem Jahr unter dem Banner des traditionellen Metals auf den Markt gekommen ist. Übertrieben? Eindeutig nicht! Tommi Varsala schafft das, woran andere göttlich scheitern: Er nimmt altbekannte Zutaten und transportiert sie gekonnt ins neue Jahrtausend. Da klingt aber auch absolut nichts angestaubt oder tausend Mal gehört. Das ist frisch. TYFON'S DOOM nehmen das Beste von der NWOBHM, epischem Metal und US-typischem Power Metal, garnieren das Ganze mit der den Finnen typischen Melodiösität. Beste Beispiele dafür finden sich auf 'Rising Earth' oder 'Endless War'. Das 'Beyond Treason' zu Beginn mal eben für ein paar Sekunden 'Walk In The Shadows' von QUEENSRÿCHE zitiert, geht auch als brillanter Schachzug durch. Weil Varsala gerne alle Fäden in der Hand hält, stammt das Cover-Artwork ebenfalls von ihm. Besagtes Cover erinnert an FATES WARNING, was auch bei der Musik mehr als einmal durchschimmert. Wie weit allerdings der Waschzettel des Labels neben der Spur liegen kann, zeigt deren Hinweis, dass die Vocals eine Mischung aus Lemmy und Schmier sein sollen. Quorthon ist da eindeutig die bessere Wahl, was Varsala auf Nachfrage auch selbst so sieht.

EpicEric schreibt in seinem Kommentar zum Special, dass TYFON'S DOOM zu den besten Newcomern der Dekade gehören. Eric, damit liegst du so verdammt richtig. An TYFON'S DOOM und "Emperor's Path" führt kein Weg vorbei, die Scheibe gehört in jede Sammlung derer, die es traditionell mögen oder lieben.



Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Tyrant's Sceptre
02. The Hidden Hand
03. Sea Of Life
04. Beyond Treason
05. Endless War
06. Moonlight
07. Howling Danger
08. The Rider From Abandoned Town
09. Rising Earth
10. Strange Aeons
11. Emperor's Path
Band Website: www.facebook.com/tyfonsdoom
Medium: CD
Spieldauer: 44:50 Minuten
VÖ: 17.11.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Word!
10/10   (18.11.2017 von Epiceric)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten