Trivium - The Sin And The Setence | |
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Review von Stormrider vom 21.10.2017 (9449 mal gelesen) | |
Während ein Großteil der Fans ja in den letzten Jahren den TRIVIUM zu "Ascendancy" oder "The Crusade"-Zeiten nachgetrauert hat, muss ich gestehen, dass ich den Weg vom (zu) stark METALLICA-beeinflussten Nachwuchs-Act, hin zu einer Band mit eigener Note sehr gerne mitgegangen bin und insbesondere die melodischen Tracks sowie die Entwicklung der Vocals sehr zu schätzen weiß. Matt Heafy hat sich ja in den letzten Jahren vom Shouter der Anfangstage zu einem starken Sänger mit Wiedererkennungswert und Charisma gemausert. Für das Spektrum, welches er mittlerweile abdeckt, leisten sich andere Bands nicht selten zwei Sänger. Dennoch scheinen die Resonanzen auf den Vorgänger, "Silence In The Snow", die Band im Songwriting für ihr nun vorliegendes siebtes Album beeinflusst zu haben. Denn "The Sin And The Sentence" hat die Qualitäten all jene mit der Band zu versöhnen, die den Amis in den letzten Jahren vermehrt den vermeintlichen Ausverkauf oder ein zu weiches oder melodisches Vorgehen vorgeworfen haben. Schon der vorab veröffentlichte Titeltrack zeigt den Weg der wiedergewonnenen Härte, und das nachfolgende 'Beyond Oblivion' ist dann sowas wie die musikgewordene Zusammenfassung der Karriere von TRIVIUM. Hier werden so ziemlich alle Trademarks in einem Track vereint, die man mit dem Quartett aus Florida verbindet: Blastbeats und unerwartete Breaks, aggressives Shouting, melodische cleane Vocals, dazu Gangshouts, treibendes Drumming und Riffing garniert mit geschmackvollen Gitarrensoli. All das kulminiert dann in einem hymnischen Refrain, dessen Eingängigkeit man sich nicht entziehen kann. Für mich definitiv das Albumhighlight, welches all jenen den Mittelfinger zeigt, die die Band schon abgeschrieben hatten. Diesen Qualitätslevel auf jedem Song zu halten ist erwartungsgemäß schwer. So wundert es nicht, dass mancher Song, insbesondere in der zweiten Albumhälfte, auch mal so nebenher läuft, 'The Wretchedness Inside' ist zum Beispiel für mich so ein Kandidat. "The Sin And The Sentence" spielt in Gänze aber auf einem so hohen Niveau, dass kein Fan des melodischen und doch harten sowie modernen Metal von diesem Dreher enttäuscht sein sollte. Denn TRIVIUM haben mal wieder ein starkes und facettenreiches Album abgeliefert, welches vom fast schon balladesken 'The Heart From Your Hate', was zum Glück nicht zu schmalzig ausfällt, sondern auch noch genug genügend Punch hat, bis zum Doublebassmonster 'Betrayer' ein großes Spektrum bedient. Die Produktion ist bandtypisch modern, setzt die melodischen Solo-Salven und Duelle adäquat in Szene und bleibt dabei angenehm druckvoll. Das kennt man so von TRIVIUM. Was aber auf "The Sin And The Sentence" dieses Mal etwas mehr in den Vordergrund gerückt ist, das ist das Drumming. Die Häufigkeit der Drummerwechsel hat ja hier fast schon SPINAL TAP'sche Züge, aber auf den elf Tracks hat man aber immer das Gefühl, dass der neue Mann auf dem Hocker hörbar keine Gefangenen machen möchte und um sein Leben spielt (!). Er treibt die ganze Band unaufhörlich nach vorne und hat einen nicht unerheblichen Anteil an der Frische von "The Sin And The Sentence". Man kann nach der knappen Stunde festhalten, dass TRIVIUM mit dem Album nicht den nächsten Schritt in Richtung Kommerz machen, sondern das Gaspedal durch und all jenen schön in den Arsch treten, die ihnen kommerzielle Anbiederung vorgeworfen haben. Dabei nehmen sie sich die Freiheit raus, weiterhin alle ihre Trademarks der Vergangenheit aufzugreifen. Für mich eine ganz starke Scheibe, die man gehört haben sollte, wenn man modernen, melodischen und doch aggressiven Metal auf seinem musikalischen Speiseplan stehen hat. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Sin And The Sentence 02. Beyond Oblivion 03. Other Worlds 04. The Heart From Your Hate 05. Betrayer 06. The Wretchedness Inside 07. Endless Night 08. Sever The Hand 09. Beauty In The Sorrow 10. The Revanchist 11. Thrown Into The Fire | Band Website: www.trivium.org Medium: CD Spieldauer: 57:21 Minuten VÖ: 20.10.2017 |
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