Devin Townsend - Transcendence | |
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Review von Opa Steve vom 17.09.2016 (10520 mal gelesen) | |
Kann ein Künstler über Jahre und nun fast Jahrzehnte sich immer wieder neu erfinden und auf konstantem Niveau agieren? Man müsste schon unmenschliche Fähigkeiten dafür haben. DEVIN TOWNSEND ist mit Sicherheit einer der begnadetsten Musiker des Metal- und Prog-Genres und hat sich oft genug neu erfunden. Doch bei dem neuen Album "Transcendence" spürt man, dass er sich seit den wütenden STRAPPING YOUNG LAD sein DEVIN TOWNSEND-Universum mittlerweile eingerichtet hat und die Grenzen stehen. Die neue Scheibe ist eine Zusammenfassung seines Schaffens und greift vor allem stark auf die epischen Höhepunkte von "Terria" und "Accelerated Evolution" zurück. Der Unterschied zwischen DEVIN TOWNSEND und der DEVIN TOWNSEND BAND ist ohnehin fließend. Obwohl es in der Entstehungszeit dieses Albums hieß, dass seine Begleitmusiker an den Kompositionen und Arrangements deutlich stärker beteiligt wären, ist die Handschrift unverkennbar. Es gibt tolle Harmonien, die ganz klar aus seiner Feder stammen und dem Hörer schon sehr vertraut vorkommen. Der Fundus scheint daher erschöpft (wenn man es negativ ausdrücken will), ist aber trotz teilweiser Vorhersehbarkeit und Wiederholung (man höre 'Secret Science') immer noch auf beeindruckend starkem Niveau. Die Chöre in 'Stormbending' gehen einfach runter wie Öl, insgesamt ist die Epik etwas bedächtiger geworden und nicht immer forsch wie früher. 'Failure' ist fast traurig und man könnte diesen Song in vielen Stilen passend arrangieren. Musikalisches Esperanto? Vielleicht! Wenn man sich 'Stars' anhört, wäre der Titel in den 80ern ein erfolgreicher Pop-Rock-Song gewesen - charttauglich auf den Punkt und mit einer treffenden Klimax gesegnet. Für diejenigen, denen das zu anspruchsvoll gewesen wäre, hat er noch 'From The Heart' als straighten Titel parat, der niemandem weh tut und auch nicht besonders fordert. Und dennoch total nach Devin klingt. Auch die "Addicted"-Ära wird ausreichend bedacht. Der Titelsong und 'Offer Your Light' werden durch Devins Lieblingssängerinnen aufgepeppt. Letzterer ist auch ganz klar der Anspieltipp der Scheibe; rockig, flockig und tanzbar geht es los, und dann thront Annekes glockenklare Stimme über der Instrumentenwand. Simpel mitreißend, aber dennoch voller Emotionen ist dieser Song einfach ein Volltreffer. Ebenfalls richtig stark ist 'Higher', welches die Verrücktheit von "Deconstruction" innehat und als einziger Song mit seinem durchgeknallten Pepp den Hörer mal so richtig fordert. Devin hat mit "Transcendence" geliefert, was man von ihm erwartet. Bandbeteiligung hin oder her, für mich ist das Album nicht vielschichtiger und auch nicht unpersönlicher als die letzten Scheiben. Dass sich das Mastermind mittlerweile auch hör- und spürbar wiederholt und vieles recycelt, kostet ihm zwar die Höchstnoten. Aber auf dem Niveau, auf dem er immer noch abliefert und fantastische Musik schreibt, hat auch "Transcendence" souveräne acht Blutstropfen verdient und ist allein wegen 'Offer Your Light' einen Kauf wert. Glaubt's mir. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Truth 02. Stormbending 03. Failure 04. Secret Sciences 05. Higher 06. Stars 07. Transcendence 08. Offer Your Light 09. From The Heart 10. Transdermal Celebration | Band Website: www.hevydevy.com Medium: CD Spieldauer: 64:16 Minuten VÖ: 09.09.2016 |
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