Psychopunch - Sweet Baby Octane

Review von Stormrider vom 25.11.2015 (9578 mal gelesen)
Psychopunch - Sweet Baby Octane Bands, die auf elf Alben in ihrer Diskographie zurückblicken können gibt es gar nicht so wahnsinnig viele. Dafür braucht man schon eine Menge Durchhaltevermögen. Daneben muss man sich irgendwann entscheiden, ob man einem steten Wandel folgen möchte und sich damit immer auch am Zeitgeist orientiert oder ob man konstant sein Ding durchzieht, sodass einem früher oder später garantiert nachgesagt wird, dass man ja doch immer das gleiche Album veröffentlicht. PSYCHOPUNCH haben sich für letztere Variante entschieden und zeigen mit "Sweet Baby Octayne" wieder einmal, dass Konstanz ein durchaus zu pflegendes Qualitätsmerkmal sein kann. Das wird schon beim Blick auf das Cover deutlich, das keinen Zweifel daran lässt, dass die Schweden auch 2015 ihrem Stil treu bleiben wollen.

Nach einem gesprochenen Intro, welches den Hörer willkommen heißt und auf die folgende Fahrt einschwört, gibt es mit dem partytauglichen Doppelpack 'I've Been Around' und 'On A Night Like This (Hell Yeah)' gleich mal mitsingkompatiblen Party-Punkrock der alten Schule. Geht rein ins Ohr und von dort direkt ins Bein, und das Mitklatschen sollte auch kein Problem sein. Sänger JM und seine, teilweise erneuerte, Mannschaft wissen auch 17 Jahre nach ihrer Gründung wie man eine Party mit einem Song auf Betriebstemperatur hochrockt. Dass nach diesem fulminanten Start nicht alle Songs das Qualitätslevel halten können, ist nicht verwunderlich, dennoch sind auch die vermeintlich schwächeren Songs wie das Cover 'Punkrocker' oder das straighte aber sonst doch leicht farblose 'So High' noch so gut, dass man nicht auf die Idee kommt, das Album vor Ablauf seiner 47 Minuten aus dem Player zu holen.

Aber neben dem üblichen straight-forward Punkrock, gibt es auf "Sweet Baby Octayne" doch einiges mehr zu entdecken. So spielt man in 'When You're Out Of Town' gekonnt mit den großen Gefühlen und mit 'Drinking Alone' ist auch eine Ballade am Start, die bei mir allerdings keine wirkliches Gänsehautfeeling entfachen will.

Wenn aber nach dem letzten, passenderweise 'Showtime's Over' betitelten, Song eine weibliche Stimme dem Hörer für seine Aufmerksamkeit dankt, dann ist man sich sicher: diese Konstanten, die man einfach immer wieder mal einlegen kann, die sind genauso wertvoll wie die Bands, die es schaffen sich immer wieder neu zu erfinden. "Sweet Baby Octayne" wird am Ende des Tages kein Hall Of Fame-Album werden, ein cooles, kurzweiliges Partypunkrockalbum, ist es aber auf alle Fälle. Und in Zeiten, in denen man von verblendeten Fundamentalisten bekehrt werden soll, dass man gefälligst keinen Spaß zu haben hat, empfinde ich es als umso wichtiger, sich genau diesen nicht nehmen zu lassen.

Sagen wir es also mit den Worten des "Sweet Baby Octayne"-Intros: "Buckle up and enjoy the ride!!!"

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Intro
02. I've Been Around
03. On A Night Like This (Hell Yeah)
04. Forever And A Day
05. Turn Up The Radio
06. When You're Out Of Town
07. Drinking Alone
08. So High
09. Masquerade
10. What Did I Say
11. Time Is On Our Side
12. Punkrocker
13. The New Alive (CD only Bonus)
14. Showtime's Over
15. Outro
Band Website: www.psychopunch.com
Medium: CD
Spieldauer: 47:32 Minuten
VÖ: 20.11.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten