Therion - Leviathan

Review von des vom 24.01.2021 (13633 mal gelesen)
Therion - Leviathan THERION waren schon immer stilprägend und gelten zu Recht als Mitbegründer des symphonischen Metals, spätestens seit 1996, als ihr fünftes Album "Theli" gewaltig einschlug und den endgültigen Durchbruch für Bandkopf Christoffer Johnsson und seine Band bedeutete. Stilprägend waren vor allem die komplexen Arrangements und die Verwendung von Chören und anderen klassischen Elementen, die sich auch live schwer umsetzen ließen. In ihrer wechselhaften Geschichte verwendete die Band die vielen Besetzungswechsel, um sich ständig wie eine sich häutende Schlange neu zu erfinden. Diese Weiterentwicklung gipfelte schließlich im Metal-Musical-Konzeptwerk "Beloved Antichrist"; doch nun hatte Johnsson genug vom ständigen Entwicklungsdruck und beschloss, ein Album voller THERION-Hits zu schreiben. 40 Songs sind dazu bereits fertig, weshalb das Ergebnis dieses Prozesses wohl eine Art "Leviathan"-Trilogie werden wird. Bemerkenswert ist auch, dass die über die Welt verstreute Band (Malta, Israel, Schweden) pandemiebedingt nie zu den Aufnahmen zusammenkommen konnte.

Entsprechend dem Konzept bietet "Leviathan" elf knackig-rockige und kurze Songs, die kaum die Vierminutenmarke streifen, aber nichtsdestotrotz klassisch nach THERION klingen. Der Einstieg ist mit 'The Leaf On The Oak Of Far' gut gewählt, der Song brettert ab der ersten Sekunde los, bis er im Refrain vom Chor abgeholt wird. Auch der zweite Song des Albums ist bemerkenswert, ein stampfender Song, bei dem Sänger Thomas Vikström neben dem weiblichen Gegenpart gesangliche Unterstützung durch Marko Hietala erhält, der jahrelang Bassist und Sänger bei NIGHTWISH war und den Song mit seiner unvergleichlichen Stimme prägt. Der Titelsong 'Leviathan' wiederum ist ein typischer Chor-Operngesang-Breitwandsong. Da gefällt 'Die Wellen Der Zeit' schon besser: Die ruhige Ballade überzeugt mit dem zarten Gesang und der verzaubernden Stimmung; eine ähnliche Stimmung verbreitet auch der Bombastsong 'Nocturnal Light', der fast schon etwas Musicalhaftes an sich hat. Seine Vorliebe für exotische Klänge lebt Johnsson mit orientalisch angehauchten Songs wie 'Eye Of Algol' aus, während 'Great Marquis Of Hell' wieder kurz einfach nur rockt. Im Finale fahren THERION mit dem wieder orientalisch tönenden 'Ten Courts Of Diyu' epische Breite auf mit Streichereinsatz, tollem weiblichen Gesang und einem bombastischen Chorfinale.

Irgendwie wirkt "Leviathan" wie ein Sommeralbum, eine Sammlung knapp auf den Punkt kommender Songs, die dennoch den typischen THERION-Chor und Wagner-Schwenk haben - wie ein Luftholen nach einem komplexen Vorgängerwerk. Wirklich bombastisch-schön und an den richtigen Stellen ordentlich zubeißend!

des

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Leaf on the Oak of Far
02. Tuonela
03. Leviathan
04. Die Wellen der Zeit
05. Aži Dahaka
06. Eye of Algol
07. Nocturnal Light
08. Great Marquis of Hell
09. Psalm of Retribution
10. El Primer Sol
11. Ten Courts of Diyu
Band Website: www.megatherion.com
Medium: CD
Spieldauer: 45:33 Minuten
VÖ: 22.01.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten