Assassin - Bestia Immundis | |
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Review von Damage Case vom 07.02.2020 (9541 mal gelesen) | |
Im Februar 2020 feiert der Heavy Metal seinen fünfzigsten Geburtstag. Und jene Mucker, die seit Anbeginn oder nicht lange danach am Start sind, werden auch nicht jünger. Immer seltener werden die Urgesteine, die noch mehr oder weniger in Originalbesetzung lärmen. Was zur heiligen Ursuppe hat das mit den Thrashern ASSASSIN zu tun? Zu vier Fünfteln nichts, denn bei den Düsseldorfern spielt mit Jürgen "Scholli" Scholz tatsächlich nur noch ein Originalmitglied der 1984 gegründeten und zwischen 1989 und 2002 aufgelösten Combo. Verstärkt wird er von Sänger Ingo Bajonczak (BONDED), Frank Blackfire (SODOM) an der zweiten Gitarre, Schlagzeuger Joachim Kremer und Bassist Björn "Burn" Sondermann. Als eine der ersten Bands des deutschen Thrash Metals sorgten ASSASSIN vor allem mit ihrem Debüt "The Upcoming Terror" (1987) für Furore, mischten ihrem pfeilschnellen Metal auch immer gerne eine Prise Punk und Hardcore bei. Seit dem vierten Album "Breaking The Silence" (2011) kamen wieder Kontinuität und Qualität in die Bandaktivitäten und so liegt nun mit "Bestia Immundis" das sechste Langeisen vor, das den typischen Bandsound ins Jahr 2020 transportieren möchte. Neben typischen Horrortexten (der Opener sowie 'Shark Attack') scheuen ASSASSIN ebenfalls weder sozialkritische noch politische Aussagen. Wie bei BONDED, wo Ingo mit 'Je Suis Charlie' beeindruckt, prangert der für die Texte verantwortliche Mann am Mikro in 'Not Like You!', 'The Wall', 'Hell's Work Done', 'War Song' und 'Chemtrails' wahlweise die Gesellschaft, Trump, die herrschende Klasse, Krieg und Fakenews-Medien an. Untermalt wird all das von Riffs, Riffs und Riffs. In bester Thrash-Manier ordnet sich alles der Rhythmusgitarre unter, was einerseits genretypisch ist, andererseits auf einer Albumlänge von fast fünfzig Minuten bis auf einige tempogedrosselte Passagen (zum Beispiel 'The Wall', 'Hell's Work Done' und 'Chemtrails (Part 1)') ein wenig die Abwechslung, oder besser die Songwritingfinesse, vermissen lässt. Am wuchtigen und druckvollen Sound, den Marc Görtz im Essener Nemesis Studio eingefangen hat, gibt es indessen nichts zu meckern. Das Coverartwork symbolisiert den Albumtitel (Bestia Immundis, lateinisch für unreines Tier, bezieht sich auf das große Tier aus der biblischen Prophezeiung der Apokalypse) - beim ersten Anblick könnte man es aber auch einfach für das im Opener besungene "Ding aus dem Sumpf" halten. Dennoch gekonnt und düster in Szene gesetzt. Aufgrund der Bandbeteilungen von Ingo und Frank lässt sich folgendes vergleichendes Fazit ziehen: Wenn SODOM im Europacup spielen und BONDED als Neuling im gesicherten Bundesligamittelfeld mit internationaler Perspektive auftrumpfen, so sind ASSASSIN ein Zweitligist der oberen Kategorie, aber ohne Ambitionen auf Erstligasport. Fans des deutschen Thrashs der ersten und zweiten Reihe wird das Album definitiv Spaß bereiten. Drei Anspieltipps: Der Opener 'The Swamp Song' rifft ordentlich los und macht keine Gefangenen. 'Hell's Work Done' variiert das Tempo und lässt erahnen zu welch abwechslungsreichen Thrash-Songs ASSASSIN in der Lage sind, wenn sie nicht gerade stur geradeaus riffen und galoppieren. Der zweigeteilte Abschluss 'Chemtrails' mit seinem kritischen Text über Fakenews und Verschwörungen besticht durch den instrumental einleitenden ersten Teil, um dann in der zweiten Hälfte ein astreines Thrash-Abschlussfeuerwerk zu zünden. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Swamp Thing 02. Hoch Much Can I Take? 03. No More Lies 04. Not Like You! 05. The Wall 06. Hell's Work Done 07. The Killing Light 08. Shark Attack 09. War Song 10. Chemtrails (Part 1) 11. Chemtrails (Part 2) | Band Website: www.assassin-online.de Medium: CD Spieldauer: 48:53 Minuten VÖ: 07.02.2020 |
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