Eufobia - Cup Of Mud | |
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Review von Kex vom 25.08.2012 (7738 mal gelesen) | |
Death 'n' Roll ist eine Spielart des Metal, die bereits der Pubertät ins Erwachsenenalter entwachsen ist. ENTOMBED wie auch GOREFEST wandten sich dereinst vor dieser Einordnung ihrer Musik. Erstaunlich, dass sich in den letzten Jahren Bands häufen, die sich dem Death- oder auch Black 'n' Roll zuordnen. Spontan fallen mir DEFUSE MY HATE, POSTMORTEM oder im "Black" Bereich KVELERTAK ein. EUFOBIA nutzen genau diese Genrebezeichnung zur Beschreibung ihres Musikstils und zeigen mit "Cup Of Mud", dass es auch gerechtfertigte Selbsteinordnungen gibt. Zunächst jedoch eine Verständnisfrage: "Cup Of Mud" wurde zumindest in Bulgarien im gleichen Jahr wie das Debüt "Insemination" herausgegeben. Dieses umfasst nur 18 Minuten Spielzeit - warum nicht ein Album, mit angemessener Dauer? Schließlich wissen die Bulgaren mit ihren Kompositionen von Anfang an zu überzeugen. 'Violin' wähnt den Hörer zunächst in dem Gefühl, einem Instrumental eines Filmsoundtracks zu lauschen, trägt mit seinen verspielten Klängen und verbreitet durch die sanft einfließenden Growls einen Hauch von Mystik. Auch 'Maligna' gibt zunächst keinen Hinweis auf rollende Basslinien und dominierende Grooves. Im ersten Drittel werden Growls und Rhythmen im Midtempo serviert und streckenweise am Schlagwerk geblastet. Doch bereits ab Minute zwei überbrücken beständig dem Blues entlehnte Passagen den Song. Im weiteren Verlauf von "Cup Of Mud" kommt dem Bass eine zentrale Rolle zu, während die Gitarren eher im Hintergrund vor sich hinschrammeln. Völlig unerwartet entlädt sich dann 'Cruel Child', welches mich streckenweise an Flamenco Metal à la DIABOLO SWING ORCHESTRA erinnert. Allerdings werden die Effekthebel genutzt, wo es nur geht, was meiner Meinung nach dem Song seine Stärke nimmt. Ständig wird das Trommelfell mit verzerrten Ausbrüchen malträtiert, die vom Songwriting her echt angenehm klingen könnten. Andererseits entsteht so auch ein mitreißendes Tempo, das nach Gewöhnung meinem Fuß ein rhythmisches Zucken regelrecht aufzwang. 'Believer' schlägt dann kurz Saiten im Hamburger Punkrockstil an, doch trügt der Eindruck und Gitarrist Niki, Bassist Steff sowie Schlagwerker Blago zeigen, dass Growls in drei verschiedenen Varianten zur durchlaufenden Basslinie eine durchaus interessante Note verleihen. Besonders der Wechsel zwischen eher flachen und sehr tiefen Auspressungen weiß zu gefallen. Mir persönlich sagt vor allem zu, dass Raum für kleinere, langsame Frickeleinlagen bleibt und sich instrumentale Passagen durch den Gesang angenehm steigern. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Hörers stark gebunden, während zugleich das Bedürfnis steigt, den ganzen Körper mitzucken zu lassen. Obwohl es nur 30 Minuten Musik sind, entsteht ein Sog, der zum Weiterhören zwingt. 'Violin (Instrumental)' als Abschluss verstärkt diesen Eindruck, wobei der Song meiner Meinung nach viel zu früh endet, verbreitet er doch ohne Gesang den Eindruck, man treibe entspannt durch Raum und Zeit. Gerade solche Songs müssen statt zu abrupt zu enden, sanft abklingen. Fazit: Die Bulgaren scheinen genau zu wissen was sie tun. EUFOBIA haben mit "Cup Of Mud" ein Album hingelegt, was sicherlich nur bedingt zum Mattenschwingen einlädt. Dennoch schafft es das Quartett, das Gehör bis Ende des Silberlings zu binden. Meiner Meinung nach die perfekte Musik, um nach einem langen Festivaltag im Partyzelt zu entspannen, auch wenn der ein oder andere Song zu exzessiven Bewegungsausbrüchen einlädt. Schade nur, dass "Cup Of Mud" so kurz ausfällt. Anspieltips: 'Violin', 'Cruel Child' Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01.Violin 02.Maligna 03.Laid To Rest 04.Believer 05.Cruel Child 06.Rain Of Snails 07.Frog 08.Mud 09.Silver Air 10.Violin (instrumental) | Band Website: www.eufobia.com Medium: CD Spieldauer: 31:54 Minuten VÖ: 11.06.2011 |
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