Bloodbound - The Tales of Nosferatu Two Decades of Blood (2004 - 2024)

Review von Chaosswampchicken vom 06.05.2024 (10944 mal gelesen)
Bloodbound - The Tales of Nosferatu Two Decades of Blood (2004 - 2024) BLOODBOUND sind zu Recht seit einigen Jahren eine Hausnummer im Power Metal-Genre und besonders live sind die Jungs aus Schweden eine Wucht. Es macht also Sinn, dass die Band zu ihrem 20-jährigen Jubiläum ein Live-Album herausbringt. Neben den 13 Songs auf dem Machwerk, die einen Querschnitt diverser Alben von BLOODBOUND aus zwei Dekaden darstellen, fällt direkt auf, mit wie viel Leidenschaft die Band auf "The Tale Of Nosferatu Two Decades Of Blood" (was ein Name, oder?) zu hören ist, als wäre man direkt in der ersten Reihe am Start. Letztes Jahr hatte ich die Möglichkeit, die Band live zu sehen, habe mich dann aber dazu entschieden eine weitere Runde Corona zu bekommen, zwei Tage vor dem Konzert, wenn schon, dann richtig - blödes Timing. Was ich aber jetzt schon sagen kann, ist Folgendes: Das Live-Album macht einfach direkt schon gute Laune, mitsingen fast garantiert. Außergewöhnlich ist auch der Fakt, dass Sänger Patrik Johannson zur Zeit der Aufnahme des Konzertes alles andere als fit war, das kann man auch auf dem Album stellenweise deutlich hören, vor allem bei den Ansagen, aber der gesanglichen Leistung von Patrik tut dies keinen Abbruch.

Wenn das Schicksal ruft

Wir vernehmen das Skandieren der Menge und die atmosphärischen Klänge des Intros von 'Bloodtale', eine dunkle Stimme erzählt vom finsteren Mittelalter. 'Tales From The North' setzt dort an und holt einen direkt ab, ein kreatives Solo, das untermalt wird von operalen Melodien und dem Drumming von Pelle Äkerlind, lassen das Ganze gleich noch viel gewaltiger wirken. Ich muss ja sagen, ich kann einem Live-Album immer etwas abgewinnen, die Emotionen der Menschen, die ihrer Band entgegenfiebern und mit ihr feiern, hat schon einiges für sich. Töne wie diese können in keinem Studio aufgenommen werden. Der Schwerpunkt von "The Tales Of Nosferatu" liegt auf den Werken von BLOODBOUND aus den Jahren 2004 bis 2012, "Two Decades" ist dann doch etwas hoch gegriffen. Als Nächstes hätten wir da 'Slayer Of The Kings', das Publikum lässt sich nicht lange bitten und singt direkt lautstark mit, gerade die Melodie zum Anfang verursacht einen Schauer, der einem den Rücken hinunterläuft. Die Bridge und das darauf folgende Solo strotzen dann nur so vor Energie. Der nächste Kracher kommt dann mit 'In The Name Of Metal', die hohen Schreie von Patrik setzen hier direkt die richtige Stimmung und das Publikum ist sofort Feuer und Flamme. Wer bei diesem grandiosen und mitreißenden Song nicht die Luftgitarre rausholt und die Faust gen Himmel streckt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Richtig rasant wird es dann bei 'When Fate Is Calling', Power trifft hier auf ein majestätisches Klangkonzept. Immer wieder peitschen BLOODBOUND mit harten Riffs und kreischenden Vocals die Menge dazu an zu jubeln, und diese kommt der Aufforderung nur zu gerne nach.

Trinken mit den Göttern

'Drink With The Gods' wartet auf mit keltischen Klängen. Schließt die Augen und ihr seid mit euren Waffenbrüdern und -schwestern in einer Taverne nach einer erfolgreichen Schlacht. Dieser Song fängt ganz gut das Gefühl von Zusammenhalt ein, die Abstecher in den mittelalterlichen Fantasy Metal bleiben im Gedächtnis. Dann werden die ersten Töne zu 'The Warlock's Trail' angestimmt, und auch hier nimmt der Enthusiasmus der Menge nicht ab, sie singt fleißig mit. Damit ein weiterer Kracher auf der Habenseite. Mir fällt gerade auf, dass bisher kein Song dabei ist, der nicht mit jeder Menge Freude aufgenommen wurde oder bei dem ich mir dachte, da könnte jetzt auch mal so langsam Schluss sein. Wenn wir schon vom Ende reden, kommen wir nun zum Ende des Longplayers und dem Closer und Klassiker 'Nosferatu', welcher ein großer Abschluss für dieses Konzert und vor allem für dieses Album ist. Kernige, mit Tempo besetzte Gitarrenleads führen durch die stimmungsvollen Klänge. Die Band nimmt noch einmal die Chance wahr und bedankt sich überschwänglich bei ihren treuen Fans, es ist zu Recht der, mit stolzen acht Minuten, längste Track der Platte. Ein massives Solo und tosender Applaus schließen die Reise der Schweden.

Fazit

Die Produktion ist glasklar und wuchtig, auch hat man es im Gegensatz zu manch anderen Live-Aufnahmen geschafft, die überschwänglichen Fan-Reaktionen gebührend einzufangen, ohne dabei die eigentliche Musik zu kurz kommen zu lassen. Es wurde eine tolle Symbiose aus loyalen Fans und Live-Musik mit Leidenschaft geschaffen. Ich möchte die Platte gerne denjenigen ans Herz legen, die vielleicht gerade erst zur Band oder dem Genre gefunden haben und nach einer Inspiration suchen. BLOODBOUND lassen einen deutlichen roten Faden und Kontinuität in "The Tale Of Nosferatu Two Decades Of Blood" spüren, auf die nächsten 20 Jahre in der Bandhistorie.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Bloodtale
02. Tales From The North
03. Slayer Of Kings
04. In The Name Of Metal
05. When Fate Is Calling
06. A New Era Begins
07. Batlle In The Sky
08. Drink With The Gods
09. The Warlock's Trail
10. Moria
11. Creatures Of The Dark Realm
12. Rise Of The Dragon Empire
13. Nosferatu
Band Website: www.bloodbound.se
Medium: CD + BluRay
Spieldauer: 60:05 Minuten
VÖ: 19.04.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten