Bolt Thrower - Those once loyal | |
---|---|
Review von Souleraser vom 09.11.2005 (18768 mal gelesen) | |
Kein Review einer BOLT THROWER-Scheibe ohne den obligatorischen Hinweis, dass die Band ja quasi gleichbedeutend mit künstlerischem Stillstand oder zumindest minimalistischen Veränderungen ist. Das wäre abgehakt, gehen wir zu den Fakten über. Karl Willets ist zurück bei BOLT THROWER. Nachdem Dave Ingram die Band kurz vor den Aufnahmen zu diesem Album verlassen hatte, kehrte der frühere BT-Frontmann wieder in den Schoss seiner angestammten Kapelle zurück. Ich habe mir extra noch mal "Mercenary" und "Honour Valour Pride" angehört, um wirklich sicher zu sein, aber nachdem das erledigt war, steht für mich fest: "Those once loyal" toppt tatsächlich alles bisher dagewesene UND klingt phasenweise fast schon neu, frisch und spritzig. Klar, am Kernprogramm der britischen Bolzenwerfer hat sich nichts geändert. Noch immer geht es um schweren, monströsen, walzenden Death Metal mit Grunzvocals. Der dominiert selbstverändlich auch diese Scheibe in gewohnter Machart und ebenso gewohnt hoher Güteklasse. Ich persönlich habe aber das Gefühl, als hätten BOLT THROWER verstärkt den Groove für sich entdeckt. Anstatt abwechselnd reine Midtempo-Dampfwalzen oder Uptempo-Geknüppel darzubieten, gibt es dieses Mal nämlich ein paar Stücke, die nicht nur mit Tempi-Wechseln und Breaks arbeiten, sondern mit fast schon eingängig zu nennenden Gitarrenparts und Quasi-Melodie aufwarten können. Besonders auffällig fand ich diese Elemente bei 'The Killchain', 'Granite Wall' und auch 'Anti-Tank (Dead Armour)' hat diesen ganz speziellen Groove, der mir in dieser Deutlichkeit auf früheren BOLT THROWER-Alben irgendwie nicht aufgefallen wäre, sollte es ihn schon gegeben haben. Abgesehen von diesen relativ modernen Einschlägen präsentieren sich BOLT THROWER in altbewährter Tradition, mal schnell und knüppelig, mal in gemäßigterem Tempo aber dafür in alles niederwalzender Schwere. Sound und Produktion sind, wie eigentlich nicht anders zu erwarten, absolut zufriedenstellend ausgefallen. "Those once loyal" ist nicht nur die beeindruckende Rückmeldung des Karl Willets, sondern nach gut 4 Jahren ein imposantes Lebenszeichen dieser britischen Band. Mein Eindruck ist, dass das Album insgesamt weitaus moderner und abgerundeter klingt, als alles, was BOLT THROWER jemals aufgenommen haben und auch der Fortschritt gegenüber dem Vorgänger größer ist, als dies bei den bisherigen Alben der Fall war. "Those once loyal" ist nicht fur für Fans der Band eine Empfehlung, sondern für jeden Death-Metal-Fan und alle Interessenten. Und nur der Vollständigkeit halber: Den Nestbeschmutzern der schreibenden Zunft, denen zu verdanken ist, dass Label ihre Promos im 90-Sekunden-Rhythmus mit Sprüchen wie "You're listening to the new BOLT THROWER album "Those once loyal" out on Metal Blade, November" brandmarken müssen, sei einmal mehr ein herzliches "Fuck off" geschickt. Dass gerade bei euch "Kollegen" so wenig Respekt vor den Künstlern und ihrem Schaffen herrscht, ist wirklich eine Schande. Bleeding Songs: 'The Killchain', 'Granite Wall', 'Anti-Tank (Dead Armour)' Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. At First Light 02. Entrenched 03. The Killchain 04. Granite Wall 05. Those Once Loyal 06. Anti-Tank (Dead Armour) 07. Last Stand Of Humanity 08. Salvo 09. When Cannons Fade | Band Website: www.boltthrower.com/ Medium: CD Spieldauer: 39:34 Minuten VÖ: 11.11.2005 |
Alle Artikel