Eden Weint Im Grab - Reliquiem

Review von Froosti vom 20.12.2024 (15212 mal gelesen)
Eden Weint Im Grab - Reliquiem Es ist erst etwas mehr als ein Jahr her, als EDEN WEINT IM GRAB ihr letztes Album "Apokalypse Galore" veröffentlicht haben. In meinen Anfangstagen im Metal spielte die Band für mich eine wichtige Rolle. Mit ein paar anderen Gruppen sorgten EDEN WEINT IM GRAB für meine ersten Kontakte mit extremeren Spielarten des Metals. Danach habe ich sie etwas aus den Augen verloren und ich entdeckte sie mit "Tragikomödien Aus Dem Mordarchiv" wieder. Nun bieten die Dark Metaller die neue EP "Reliquiem" an. Auf der Liste stehen fünf neue Songs, eine Neuaufnahme, ein überraschendes Cover und ein Reprise-Song. Die EP ist auch die erste Veröffentlichung mit dem neuen Violinisten Le Batelier. Lohnt sich die neue EP oder warte ich doch lieber auf ein neues Album?

Dass die Band das Rad nicht komplett neu erfinden wird, war zu erwarten, und wer sie über die Jahre verfolgt hat, wird keine großen Überraschungen finden. Fangen wir mal mit den fünf neuen Tracks an. Neue Songs sind immer am spannendsten für uns. Am besten gefallen mir der Opener 'Auf Dem Gefängnisplanet' und der Track 'Flamme Im Sturm'. In beiden Titeln zeigt die Band ihre Trademarks hervorragend. Im ersten Titel herrscht eine düstere, beklemmende Atmosphäre wie aus einem alten Horrorfilm. Dazu kommt der giftige Gesang von Sänger Alexander Paul Blake, der mich von Anfang an begeistert. Die schweren Gitarren und das filigrane Spiel an der Violine dazu machen es mir leicht, wieder voll im EDEN WEINT IM GRAB-Feeling zu sein. Der Song ist düster, eingängig und hat das schön schaurige, alte Horrorfilm-Feeling, wofür ich die Band so mag. Der zweite Song zeigt das Können des neuen Mannes an der Violine am deutlichsten. Dazu wechselt der Gesang vom giftigen Gekeife hin zu einer warmen und rauchigen Note. Leicht hypnotisch fließt der Song vor sich hin und der Refrain bleibt erschreckend lange in meinem Ohr kleben. Damit zeigt die Band eine weitere Facette ihres Stils. Die restlichen neuen Songs sind recht ähnlich gehalten, auch wenn sie kaum schlechter sind als die beiden Highlights.

Bei der Neuaufnahme handelt es sich um den ersten Song, den die Band geschrieben hat. 'Den Herbstlaubreigen Tanzt Der Tod (2024 Version)' wirkt druckvoller und sauberer produziert als das Original des Debütalbums. Die einzelnen Instrumente lassen sich besser voneinander unterscheiden und es wirkt im Gesamten geordneter. Ob man diese Version nun wirklich braucht oder nicht, überlasse ich euch zu entscheiden.

Dass EDEN WEINT IM GRAB ein Cover des Monty Python-Klassikers 'Always Look On The Bright Side Of Life' aufnehmen würden, hätte ich so nicht auf dem Schirm gehabt. Dennoch wandeln sie den Song in einen Death Metal-Hit um, der den bekannten Rhythmus des Originals beibehält und sich ohne Gnade in mein Gehirn frisst. Es wird genug Leute geben, die das Cover für überflüssig halten werden, aber mich packt es an den Beinen und lässt mich nicht los. Zum Abschluss eines Konzertes könnte der Song sich auch hervorragend eignen.

Die EP "Reliquiem" ist nicht wie häufig ein kurzer Appetithappen zum nächsten Album, sondern funktioniert allein auffallend gut. Ohne Probleme reiht sich die Veröffentlichung in die Diskografie der Band ein. Die Songs weichen nicht vom üblichen Konzept der Band ab und sind auch keine Neuerung im Sound, aber sie machen Spaß, bleiben im Gehör hängen und haben das typische Horror-Feeling, das die Band so ausmacht. Mit dem Cover haben sie noch eine kleine Überraschung mit im Gepäck. Fans der Band können mit der EP nichts falsch machen und Neulingen bietet sie einen leichten Einstieg in den Sound der Band.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Auf Dem Gefängnisplanet
02. Monster (Die Dunkle Kraft Der Erde)
03. Im Haus Der Spinne
04. Posaunen Des Jüngsten Gerichts (Feat. Christian Präauer)
05. Den Herbstlaubreigen Tanzt Der Tod (2024 Version)
06. Always Look On The Bright Side Of Life (Monty Python-Cover)
07. Flamme Im Sturm
08. Am Ende Aller Zeiten – Neoklassik-Reprise (Feat. Janika Groß/Molllust)
Band Website: www.edenweintimgrab.de
Medium: CD, LP
Spieldauer: 27:38 Minuten
VÖ: 08.11.2024

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